Double Degree in Arbeit, Bandmitglied, Master-Studierender, wissenschaftlicher Mitarbeiter – Johannes Dirnberger ist vielbeschäftigt: 2011 begann er “Industriewirtschaft / Industrial Management” zu studieren, mittlerweile beschäftigt er sich mit seiner Master-Arbeit. “Nebenbei” singt und spielt er Gitarre bei “Das Getränk” und eigentlich ist er hauptberuflich wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut. Ich habe mich mit ihm getroffen und ihm ein paar Fragen gestellt…
Ein Vielbeschäftigter im Interview
Tina StadlerWieso haben Sie sich damals für das Studium “Industriewirtschaft / Industrial Management” entschieden?
Die industrielle Produktion hat mich sehr begeistert und interessiert – und das tut sie heute noch – da ich darin eine wichtige Grundlage unseres Wohlstands sehe. Dazu gekommen ist, dass für mich weder ein rein technisches noch ein rein wirtschaftliches Studium in Frage kam und ich an einer Fachhochschule studieren wollte, um die in der Wirtschaft nachgefragten praktischen Kompetenzen zu erlangen. Das Studium entsprach dieser Spezifikation in allen Belangen.
Seit wann gibt es denn „Das Getränk“?
Die Band besteht in dieser Formation seit dem Jahr 2011. Es ist kein Zufall, dass das auch das Jahr war, in dem ich an der FH JOANNEUM zu studieren begann. Denn schon in der ersten Woche kam ich mit Lukas Portugal, der ebenfalls mit mir zu studieren begann, ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er ein begnadeter Bassspieler ist. Wir waren mit der Band durch unseren Erfolg mit dem „Schwarz-Weissen Herz“ gerade auf der Suche nach einem Bassisten und da lag es nahe, dass Lukas den Bass und dann auch gleich die zweite Stimme bei „Das Getränk“ übernahm. Heute sind wir nicht nur Bandkollegen, sondern auch richtig gute Freude.
Was hat es mit dem Namen auf sich?
Wie der Name genau zustande gekommen ist, darüber rätseln wir innerhalb der Band immer wieder aufs Neue, wenn wir danach gefragt werden. Ich muss zugeben, dass wir leider keine Antwort parat haben, was jetzt ziemlich unspannend ist. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass mir der Name gut gefällt: Er ist simpel, bleibt den Leuten im Gedächtnis und polarisiert auch ein wenig.
Wie ließ/lässt sich das mit der FH JOANNEUM vereinbaren?
Die Fachhochschulen bietet die Studiengänge mit einem geregelten Stundenplan an, daher kann man sich nebenher die Freizeit gut einteilen. Außerdem bin ich der Meinung, dass ein Ausgleich gut tut und beim Songs schreiben oder Konzerte spielen kriegt man den Kopf so richtig frei.
Wieso dann die Entscheidung, ein Semester in Udine zu verbringen?
Es war die letzte Chance, ein ERASMUS-Semester während des Studiums zu absolvieren. Diese Chance wollte ich nutzen und trotzdem die Möglichkeit haben, Konzerte in Österreich zu spielen (Fahrzeit von Graz nach Udine sind circa drei Stunden). Außerdem besteht in Udine die Möglichkeit, ein „Double-Degree“ zu machen und wer sagt schon nein zu einem zweiten und noch dazu italienischen Titel. Und Lukas und noch ein sehr guter Freunde aus dem gleichen Jahrgang waren mit von der Partie. So gesehen konnte ich einerseits neue Erfahrungen sammeln, von denen ich auch in meiner beruflichen Laufbahn profitiere, andererseits habe ich dabei eine schöne Zeit mit Freunden erlebt.
Außerdem sind Sie seit ein paar Monaten Teil des Studiengang-Teams – welche Aufgabengebiete und Herausforderungen stellen sich Ihnen hier?
Erstens bin ich als operativer Projektleiter und Schnittstelle zwischen den Studierenden und Dozenten in Auftragsforschungsprojekte in der Industrie involviert. Das bedeutet, dass wir Innovationsprojekte für Unternehmen wissenschaftlich aufarbeiten. Ich habe dabei die Aufgabe, die Studierenden zu coachen und die Ergebnisse an die Dozenten zu berichten, die sich wiederum methodisch und inhaltlich einbringen. So profitieren einerseits unsere Studierenden, indem sie konkrete Aufgabenstellungen aus der Praxis im Projekt-Modus bearbeiten. Andererseits können sich Unternehmen wissenschaftlichen Input von unserer Hochschule holen, dabei auf unsere Erfahrungen mit Best Practices aus den bereits zahlreich durchgeführten Projekten zurückgreifen und lernen potenzielle Mitarbeiter kennen. Ot kristallisierten sich aus diesen Projekten Beschäftigungsverhältnisse für unsere Studierenden heraus.
In den Projekten kommt es für mich auf die klassischen Projektmanagement-Skills im Umgang mit dem Kundinnen, Kunden, Studierenden, Dozentinnen und Dozenten an. Außerdem ist es herausfordernd sich immer wieder in unterschiedliche Themengebiete in verschiedenen Branchen hineinzudenken.
Zweitens wird die Forschung im theoretischen Bereich immer relevanter für mich. Publikationen oder Studien sind in Planung und werden dann in diesem Geschäftsjahr systematisch von mir ausgearbeitet. Außerdem leite ich aktuell die Ausarbeitung eines Antrages an die FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft). Die Herausforderung ist es hier ein Konzept zu erstellen, welches aus den zig Anträgen unterschiedlichster Forschungseinrichtungen hervorsticht und den detaillierten Ausschreibungsrichtlinien der FFG entspricht.
Drittens werde ich in Zukunft in die Lehre am Institut hineinschnuppern können. Diesem Teil meiner Arbeit fiebere ich schon sehr entgegen.