Yogita Kuchankar studiert Material- und Ingenieurwissenschaften am Indian Institute of Technology (IIT) Kanpur. Sie arbeitete zwei Monate als Forschungspraktikantin am Web Literacy Lab der FH JOANNEUM und spricht über ihre Erfahrungen während ihrer Zeit an unserer Fachhochschule.
Kommunikation im Netz: Erfahrungen aus einem Forschungspraktikum an der FH JOANNEUM
Eva Goldgruber und Robert Gutounig, 27. Juli 2016Warum hast Du Dich an der FH JOANNEUM beworben? Was sind die wichtigsten Ziele Deines Aufenthalts?
Ich habe mich immer schon für Kommunikation und Journalismus interessiert und lese daher gewohnheitsmäßig Literatur zu diesen Themen. Eines Tages stieß ich auf eine Publikation von Julian Ausserhofer, “National Politics on Twitter: Structures and topics of a networked public sphere” und das hat mein Interesse geweckt. Ich habe seine Kontaktdaten schnell herausgefunden und mich auch gleich mit Julian in Verbindung gesetzt. Glücklicherweise hatte das Web Literacy Lab ein paar Projekte laufen, an denen ich mitarbeiten konnte.
Womit hast Du Dich am Web Literacy Lab der FH JOANNEUM vorrangig beschäftigt?
Im Rahmen des Projekts Rescue beschäftigte ich mich vor allem mit digitalen Methoden, um das Kommunikationsnetz auf sozialen Medien in Krisensituationen zu untersuchen. Ich werde auch am Projekt VALID mitarbeiten und dort neue Methoden zur Datenextraktion beisteuern.
Was sind die größten Unterschiede zwischen FH JOANNEUM und dem IIT Kanpur?
Einer der größten Unterschiede besteht darin, dass sämtliche Gebäude des IIT Kanpur auf einem geschlossenen Campus liegen, was an der FH JOANNEUM nicht so ist. Das bewirkt natürlich auch große Unterschiede in der Arbeitsweise. Da in Kanpur alle auf dem Campus wohnen, können Vorlesungen oder Prüfungen schon einmal bis 22 Uhr dauern. Besonders stolz sind die Studierenden am IIT Kanpur auf das Campusleben mit seinen vielen Festen und Veranstaltungen.
Welche universitären Gepflogenheiten am IIT Kanpur würdest Du hier gerne einführen? Und welche von hier würdest Du gerne an Deiner Uni übernehmen?
In meiner kurzen Zeit hier ist mir aufgefallen, dass das Universitätssystem in Österreich im Vergleich zu Indien ziemlich flexibel ist. Am IIT Kanpur gefällt mir vor allem, dass wir einige Pflichtfächer haben und andere Gegenstände als Wahlfächer auswählen können – das können auch Vorlesungen von anderen Departments sein. Dadurch kann man auch andere Studienrichtungen kennenlernen, die einen vielleicht interessieren.
Welche österreichischen Eigenheiten sind Dir besonders aufgefallen? Was magst Du an Österreich und seinen Menschen?
Was einem auf jeden Fall auffällt, ist die große Vorliebe der Österreicher für Spritzer und Bier. Mir schmecken vor allem die Salate hier, speziell die mit Kürbiskernöl. Ich mag auch die österreichische Kultur, die sich fast überall widerspiegelt – in der Architektur, den Festen, der Musik, der Kunst und dem Lebensstil. Mir gefällt auch, dass hier alles ziemlich liberal ist und jeder Mensch für sich selbst entscheiden kann was gut oder schlecht für ihn ist.
Yogita Kuchankar war mit ihren Kolleginnen auch beim Sommerfest der FH JOANNEUM.