Eine Studie des Instituts Architektur und Bauingenieurwesen mit dem Titel „Fassadensysteme im Fokus der Lebenszyklusbetrachtung“ – finanziert von der Wirtschaftskammer Steiermark, Landesinnung Bau, beschäftigt sich mit der systematischen Erfassung der Abläufe während der Nutzungsphase von Außenwandsystemen.
Durch die immer höher werdenden energetischen Anforderungen an Gebäude, ist es erforderlich Fassadensysteme anzupassen. Da einige Fassaden zum Teil Performanceschwächen im Lebenszyklus aufweisen, wurde das Forschungsprojekt initiiert.
Als Basis für weiterführende Untersuchungen wurde ein Überblick über die derzeit am Markt befindlichen Fassadensysteme in Österreich erarbeitet. Damit sollte die Breite des Marktes festgestellt werden. In einer detaillierteren weiteren Betrachtung wurden die verarbeiteten Dämmstoffmengen erhoben, um die Marktpotenziale aufzuzeigen. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die steigenden bauphysikalischen und energetischen Anforderungen im Wandel der Zeit, wobei die Dämmstoffdicken im letzten Jahrzehnt drastisch zugenommen haben. Es wurde also erhoben, ob sich daraus eine erhöhte Schadensanfälligkeit ergibt.
Anhand einer Objektstudie in der Steiermark in Zusammenarbeit mit verschiedenen Wohnungsbaugenossenschaften wurde dieser Zusammenhang untersucht, um zuverlässige Eingangsdaten für die Durchführung einer Lebenszyklusanalyse zu erhalten. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen auf, auf welche Weise sich im Wohnbau übliche Fassaden im Lebenszyklus verändern und zu welchem Zeitpunkt welche Maßnahmen der Reinigung beziehungsweise Instandsetzung erforderlich sind. Daraus entstehen realitätsnahe Rechenwerte, die bei der Planung von Fassaden sowohl im Neubau als auch im Bereich der Gebäudesanierung bei der Lebenszyklusberechnung eingesetzt werden können.