In der Vorbereitungsphase des Projekts erarbeiteten die UMF – unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge – ein Glossar, das aus Begriffen aus dem Museum, wie beispielsweise „Geschichte“, „Archäologie“, „Ausgrabungen“ oder „Vorfahren“, bestand und in einer vom Projektteam gestalteten Unterrichtseinheit erläutert wurden. Bei einem anschließenden Spaziergang im Park des Schloss Eggenberg besprachen die Jugendlichen ihre persönlichen Geschichten, die Geschichte des Herkunftslandes und Fragen zum Gastland. Viele hatten Erinnerungen in Form von Fotosammlungen auf ihren Smartphones gespeichert. Diese wurden ausgedruckt und so entstand eine eindrucksvolle Collage aus den „Lebensspuren“.
Die Präsentation des Gesamtprojekts sowie die Fotocollagen sind bei der Ausstellung an der FH JOANNEUM zu sehen. „Unsere Hochschule setzt sich mit dem Programm ‚Menschen auf der Flucht – die FH JOANNEUM hilft‘ schon seit über einem Jahr für ein harmonisches Miteinander und das Lernen voneinander ein, was auch diese Ausstellung widerspiegelt“, so Rektor Karl Peter Pfeiffer.
Auch Wolfgang Muchitsch, Direktor des Universalmuseum Joanneum, kam zur Eröffnung der Ausstellung: „Diese Kooperation mit der FH JOANNEUM, sozusagen unserem Urenkel, auch in unmittelbarer Nachbarschaft von Schloss Eggenberg, freut uns sehr.“
Die nächsten Schritte
Zu Beginn des Sommersemesters findet im Rahmen des Orientierungsprogrammes für Austauschstudierende der FH JOANNEUM ein Kulturrundgang im Archäologiemuseum statt. Außerdem wird Christoph Hofrichter, Mitarbeiter der Abteilung Internationale Beziehungen, gemeinsam mit Sylvia Renhart, Mitarbeiterin des Archäologiemuseums eine Lehrveranstaltung zum Thema „Kulturen treffen Kulturen“ halten. Elke Kellner, Geschäftsführerin von ICOM Österreich, wird im März 2017 in einem Vortrag über „Museen und kulturelles Erbe in Gefahr – Schwerpunkt Syrien/Palmyra“ sprechen. Als Zusatzangebot für alle Studierenden der FH JOANNEUM wird der Workshop „Feste – wie Menschen feierten und feiern“ mit Keramikerin Doro Blancke im Archäologiemuseum stattfinden. Im Sommersemester 2017 wird kulturaffinen Menschen auf der Flucht im Rahmen des Projekts „KulturbotschafterInnen“ das nötige Wissen über das Archäologiemuseum vermittelt, um später selbst als „Guides“ Gruppen zu führen.