Erlebnis Lebensmittel

In einem neuen Projekt unterstützt die FH JOANNEUM die steirischen Fachschulen beim Thema Lebensmittelsensorik. Als Kick-off fanden sich Landesräte Hans Seitinger und Christopher Drexler, Schulinspektorin Sieglinge Rothschedl sowie Rektor Karl Peter Pfeiffer und Vertreterinnen unserer Hochschule zur Pressekonferenz und Verkostung an der FH JOANNEUM ein. Eine Veranstaltung ganz nach unserem Geschmack.

Zutaten

Das Projekt „So Schmeckt’s – Schule macht Geschmack!“ hat zum Ziel, sensorische Kompetenzen an den Fachschulen verstärkt zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Sinne selbst bewusster erleben und als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ihren zukünftigen Berufen im Lebensmittelbereich geschult werden. Ein weiteres Ziel ist es, Halbfertig- und Fertigprodukte zu entwickeln, die regional und gesund sind.

Die FH JOANNEUM begleitet das Projekt fachlich in folgenden Punkten:

Analysen und Befragungen
An allen steirischen Schulen für Land- und Ernährungswirtschaft und Schulen für Land- und Forstwirtschaft wurden eine Bedarfsanalyse im Bereich Sensorik und eine SchülerInnenbefragung über Konsumverhalten und Geschmackspräferenzen durchgeführt.

Schulung der Pädagoginnen und Pädagogen
An allen steirischen Schulen für Land- und Ernährungswirtschaft und Schulen für Land- und Forstwirtschaft wurden eine Bedarfsanalyse im Bereich Sensorik und eine SchülerInnenbefragung über Konsumverhalten und Geschmackspräferenzen durchgeführt.

Betreuung der Erarbeitung eines Konzepts zur Integration der Lebensmittelsensorik in den Lehrplan der Landwirtschaftlichen Fachschulen Steiermark
Die erarbeiteten Sensorik-Konzepte können im Setting Schule als innovativer Ansatz einer indirekten Gesundheitsförderung gesehen werden. Zur Bewusstseinsbildung einer gesunden Ernährungsweise tragen bei: zielgruppengerechte Sensoriktrainings zur Sensibilisierung der Aromenvielfalt von (natürlichen) Lebensmitteln, die Schärfung des geschmacklichen Urteilsvermögens von Schülerinnen und Schüler sowie der bewusste Einsatz mehrerer Sinne zur Förderung des individuellen Genusses von Lebensmitteln.

Entwicklung von gesunden, regionalen Halbfertig- und Fertigprodukten
Die Ausgaben für Fertiggerichte und Tiefkühlprodukte steigen stetig, von 2014 auf 2015 konnte ein Zuwachs von rund 2 Prozent verzeichnet werden. Die Ausgaben 2015 lagen dazu in Österreich bei 796 Mio. Euro (AMA, 2016). Der Bedarf an Halbfertig- und Fertigprodukten soll vermehrt mit regionalen, gesunden Produkten gedeckt werden und diese Prozesse sollen sensorisch begleitet werden.

Projektbegleitung
Zudem unterstützt die FH JOANNEUM dieses Projekt in der Evaluierung, beim Aufbau eines Sensoriknetzwerks innerhalb der Fachschulen und mit externen Expertinnen und Experten sowie im Projektmanagement.

Vorspeise

Rektor Karl Peter Pfeiffer, Agrarlandesrat Hans Seitinger sowie Christopher Drexler, Landesrat für Kultur, Gesundheit Pflege und Personal, betonten, wie wichtig so ein Projekt nicht nur für die FH JOANNEUM und die Fachschulen, sondern für die Steiermark im Allgemeinen ist: Gesundes Essen ist nicht nur Genuss, sondern auch Gesundheitsprävention. Zudem ist der Bezug zu Lebensmittel bei Jugendlichen in den letzten Jahren immer mehr verloren gegangen. Man müsse daran arbeiten, den Wert von regionalen, gesunden Lebensmitteln wieder klarer zu vermitteln und die Lust am Kochen und an gutem Essen zu wecken.

Zwischengang

Nach der Projektvorstellung durch Landesschulinspektorin Sieglinge Rothschedl und Elisabeth Pail, Leiterin des Instituts Diätologie, wurden die Besucherinnen und Besucher von Ernährungswissenschafterin Marlies Wallner auf die erste kulinarische Reise mitgenommen. Es wurden Röhrchen mit einer Gewürzmischung ausgeteilt. Der Inhalt wurde zuerst mit geschlossener Nase verkostet. In dem Moment, als die Nase wieder frei war, konnten sich die Aromen des Zimts im Mund entfalten – auch so schmeckt Lebensmittelsensorik.

Hauptgang

Die Rolle der FH JOANNEUM und die Projektinhalte wurden von Projektleiterin Daniela Grach präsentiert. Danach folgten die nächsten Gaumenfreuden: Im Sinne des Food-Pairings – der ungewöhnlichen aber aromatischen Kombination von Lebensmitteln – verkosteten die Anwesenden grüne Champignons auf schwarzem Olivenmus mit in Butter, Zucker und Curry gerösteten Cashewkernen. Die sensorische Verkostung wurde von den Pädagoginnen und Schülerinnen und Schülern der teilnehmenden Fachschulen gestaltet. Es folgte die Kombination Erdbeeren, Rhabarber mit Safran und Liebstöckl. Ein ungewöhnlicher Snack für eine Pressekonferenz, aber die Geschmacksnerven tanzten.

Nachspeise

Zum Schluss kam der Wein, präsentiert von der Fachschule Silberberg. Zwei Weißburgunder ließen sich die Gäste schmecken: Einer ganz klassisch, der andere mit Tannin versetzt. Der Unterschied war deutlich, dennoch war beides köstlich und ein krönender Abschluss. Auch am Speiseplan: verschiedenes Kleingebäck, beispielsweise mit Bärlauch, Gänseblümchen oder Kernöl. Regional und absolut genial.