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Event

Rechtsextremismus & seine aktuellen Entwicklungen

Ein kritischer Diskurs im Kontext Sozialer Arbeit

Am 29. Mai 2017 lädt die Studierendenvertretung des Studiengangs „Soziale Arbeit“ Interessierte herzlich zum Thema „Rechtsextremismus & seine aktuellen Entwicklungen – ein kritischer Diskurs im Kontext Sozialer Arbeit“ zu Impulsvorträgen und Diskussion ein.

Neben zwei Impulsvorträgen, in denen die historische Entwicklung und der Status Quo beleuchtet werden, gibt es im Anschluss auch eine Podiumsdiskussion, bei der auf offene Fragen eingegangen wird. Nach der Veranstaltung gibt es bei einem kleinen Buffet die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen.

Freier Eintritt! Um Anmeldung wird gebeten.

Programm:

16:00 Uhr: Vortrag Judith Goetz, Literaturwissenschafterin und Politikwissenschafterin. Mitglied der Redaktion Context XXI sowie der LICRA (Liga gegen Rassismus und Antisemitismus). Lehrtätigkeit an den Universitäten Graz, Klagenfurt, Salzburg und Wien.

Im Vortrag wird sowohl der Frage nachgegangen, was rechtsextremes Gedankengut auszeichnet, als auch welche Bedeutung der FPÖ sowie deutschnationalen Burschenschaftern im österreichischen Kontext zukommt. Dabei wird die Geschichte des österreichischen Rechtsextremismus in der Zweiten Republik zu ihren Anfängen zurückverfolgt: von den ersten Versuchen neonazistischen Organisations(wieder)aufbaus in der Nachkriegszeit über den Südtirolterrorismus, den parteiförmigen Ansatz Norbert Burgers (Nationaldemokratische Partei), den gewalttätigen Aktionismus der 1970er (Aktion Neue Rechte) und die Wehrsportaktivitäten und konspirativen Organisierungsmodelle Gottfried Küssels bis hin zum Netzaktivismus (der “Identitären”) des 21. Jahrhunderts.

16:45 Uhr: Vortrag Jerome Trebing leitet in Wien eine stadtteilorientierte Streetworkeinrichtung für Kinder und Jugendliche. Forschungsschwerpunkte „neofaschistische Bewegungen und reaktionäre musikalische Subkulturen“.

2003 besetzten in Italien Rechtsextreme in der Nähe des Bahnhofs in Rom ein Haus und nannten es „Casa Pound“. Aus dem Haus ist mittlerweile eine in ganz Italien aktive neofaschistische Gruppierung geworden. Neben einem Radiosender, Tonstudio und eigenen Bands, Buchhandel und vielen weiteren Aktivitäten hat sich die „Casa Pound“ durch eines hervorgetan: den Versuch stadtteilorientierter Jugendarbeit. Auch einige tausend Kilometer von Rom entfernt, in Österreich, versucht sich die „Identitäre Bewegung“ neuerdings darin, sich als „patriotische Streetworker“ zu positionieren und aktiv Jugendarbeit auszuüben und deren Begriffe zu kapern. Das sich rechtsradikale Organisationen für die Politisierung junger Menschen interessieren ist nichts Neues. Dennoch lassen wir es gerade passieren.

Dieser Vortrag soll die aktuellen Zugriffe vorwiegend neofaschistischer Organisationen auf Jugendarbeit und Soziale Arbeit erläutern und zugleich aufzeigen, warum die Profession der Sozialen Arbeit in Österreich diesen Versuchen zurzeit wenig entgegenzusetzen hat und teils in ihrem Handeln die Rechtsextremen indirekt unterstützt.

17:30 Uhr: Podiumsdiskussion mit den Vortragenden sowie

  • Karl Fallend, Psychoanalytiker mit Lehrtätigkeit am August-Aichhorn-Institut für Soziale Arbeit an der FH JOANNEUM. Herausgeber der Schriftenreihe „Geschichte zur Sozialarbeit und Sozialarbeitsforschung“. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Psychoanalyse, Psychologie und Menschenrechte und Aufarbeitung des Nationalsozialismus.
  • Andrea Prieschl, Sozialarbeiterin und Leiterin des „Come in – Wohnen und Begleitung für geflüchtete Jugendliche“ – Alpha Nova. Lehrtätigkeit an der FH Kärnten und am Universitätslehrgang der Medizinischen Universität Graz.

Unter Moderation von Michael Kurzmann, Sozialarbeiter und Psychotherapeut, Geschäftsleiter der Fachstelle für Burschenarbeit im „Verein für Männer- und Geschlechterthemen Steiermark”. Lektor an der Karl-Franzens-Universität Graz.

Im Anschluss möchte die Studierendenvertretung zu einem kleinen Buffet einladen, um sich auch noch untereinander austauschen zu können.

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