Wie Christian Bischof seinen Job an der FH JOANNEUM als assoziierter Professor erlebt.
Symbiose zwischen Theorie und Praxis: arbeiten an der FH JOANNEUM
Natanja C. PascottiniEigentlich verlief die Karriere von Christian Bischof wie im Bilderbuch: Studium – Hochschulassistent – Industrie und Management. Aber da war immer schon der Wunsch, seine Erfahrungen an Jüngere weiterzugeben und selbst am technologischen Puls der Zeit zu bleiben. Und wo geht das besser, als an einer (angewandten) Hochschule.
Spulen wir zurück: Christian Bischof schloss sein Betriebswirtschaftsstudium an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt ab und absolvierte über ein Joint-Study-Programm einen Post-Graduate-Studium mit MBA-Abschluss an der University of Northern Iowa (USA). Danach kehrte er als Universitätsassistent an die Universität Klagenfurt zurück, bevor er bei Siemens als Berater im IT-Umfeld einstieg. Sein Karriereweg bei Siemens führte ihn auf der Karriereleiter bis zur Prokura und zum kaufmännischen Business-Unit-Leiter in der IT-Sparte der Siemens AG Österreich für die Region Zentral- und Osteuropa.
Über die betriebswirtschaftlichen Prozesse in den Bereichen Controlling und Finanzen kam er zu den betrieblichen Informationssystemen als Rückgrat eines jeden Unternehmens. ERP (Enterprise Resource Planning) ist hier das Stichwort und SAP der weltweit führende Anbieter. Hier hat er unter anderem bei der Einführung von SAP an allen österreichischen Universitäten führend mitgewirkt.
Seine FH-JOANNEUM-Karriere startete klassisch: Nachdem er schon einige Jahre als externer Lehrbeauftragter tätig war, bewarb er sich für eine ausgeschriebene Professur am Institut Industrial Management, einem der führenden ERP-Institute in Europa. Dort lehrt er an den Bachelor- und Masterstudiengängen, koordiniert den Themen- und Forschungsbereich betriebliche Informationssysteme mit Schwerpunkt ERP und leitet die ERP-Forschungsgruppe im Smart Production Lab Kapfenberg, einer der größten Industrie-4.0-Lehr- und Forschungsfabriken Mitteleuropas. Zusätzlich leitet er den Lehrgang „International Supply Management“, vertritt die Hochschule im Academic Advisory Board der SAP für den deutschsprachigen Raum und leitet ein SAP Next-Gen-Chapter für IoT (Internet of Things).
Als das neue Dienstrecht der FH JOANNEUM implementiert wurde, stieg er ohne große Überlegungen um: Das Karrieremodell bietet für ihn, vor allem aber für junge Kolleginnen und Kollegen viele Vorteile und klare Perspektiven. Besonders attraktiv empfindet er die Flexibilität bei der zeitlichen und inhaltlichen Gestaltung der eigenen Arbeit.
Christian Bischof bezeichnet sich selbst als Bindeglied zwischen Theorie und Praxis. Seine aktuellen Forschungsgebiete liegen im Schnittpunkt von In-Memory-ERP-Systemen, Internet of Things und Big Data. Das so entstehende interdisziplinäre Spannungsfeld sorgt vor dem Hintergrund aktueller technologischer Entwicklungen für Abwechslung und Herausforderungen. Angewandte Forschungsprojekte, die gemeinsam mit Industrieunternehmen durchgeführt werden, inkludieren transdisziplinär Studierende und generieren neue Erkenntnisse, die dann wieder in die Lehre einfließen.
Einen klassischen Arbeitstag gibt es für Christian Bischof nicht. Grundsätzlich ist die To-do-Liste für jeden Tag eine andere. Flexibilität ist gefragt und auch von Vorteil. Die Roadmap und Meilensteine sind zwar definiert, die Sprints dazwischen jedoch agil. So besteht die Möglichkeit, auf aktuelle Entwicklungen Rücksicht zu nehmen. Einen Vorteil seines Jobs sieht er darin, dass er seine Konzepte auch umsetzen kann und muss – bis hin zur Implementierung an der Maschine.
Tipp
Bei unserer aktuellen Jobausschreibung sind drei Stellen für eine assoziierte Professur dabei sowie viele weitere Stellen und Lehraufträge. Hier kommen Sie zu den Stellenausschreibungen. Sie wollen mehr über das Arbeiten bei uns erfahren? In diesem Beitrag spricht Johannes Hartner über seinen Job an der FH JOANNEUM, in diesem Beitrag spricht Aida Preda über ihren Arbeitsalltag als wissenschaftliche Mitarbeiterin.