Vom Bauernmarkt bis zum Gemeinschaftsgarten: Auch in Graz gibt es viele Möglichkeiten, sich regional zu ernähren. Wir stellen sechs davon vor.
Sechs Tipps zur regionalen Lebensmittelversorgung im Raum Graz
Niklas SiegerSoviel vorweg: Eine einheitliche Definition von Regionalität gibt es nicht. Daher gehen auch die Meinungen über den Begriff auseinander. 72 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher verstehen unter Regionalität Produkte aus der unmittelbaren Umgebung, 59 Prozent sehen dahinter das Bundesland, in dem sie leben. 38 Prozent bezeichnen auch Produkte aus einer bestimmten Region in Österreich als regional. Lebensmittel aus Österreich ohne Regionsbezeichnung empfinden hingegen nur 23 Prozent als regional. Dies geht aus einer Motivanalyse der AMA zu Regionalität aus dem Jahr 2016 hervor. Die regionale Herkunft von Produkten und deren eindeutige Kennzeichnung ist vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern also sehr wichtig. Auch die interaktive Veranstaltungsreihe Future Lectures an der FH JOANNEUM, die sich mit der Zukunft der regionalen Lebensmittelversorgung von Graz auseinandersetzte, zeigte dies deutlich. Doch was kann man als Konsumentin oder Konsument tun, um sich regional zu ernähren? Wir geben Ihnen hier sechs Tipps.
Tipp 1: saisonal einkaufen
Beim täglichen Lebensmitteleinkauf auf Saisonalität achten: Das ist einfach und überall umsetzbar. Dass es im Winter keine österreichischen Erdbeeren gibt, ist klar, dafür bekommen Sie in der kalten Jahreszeit beispielsweise heimisches Kohlgemüse. Ihre Ernährung richtet sich also nach der gerade laufenden Saison. Sie können in den meisten Fällen davon ausgehen, dass saisonales Gemüse auch aus der Region stammt. Um ganz sicherzugehen, werfen Sie einfach einen Blick auf die Herkunftsbezeichnung des Lebensmittels. Diese befindet sich entweder auf der Rückseite oder am Preisschild.
Tipp 2: Online-Bestellplattformen nutzen
Auf Online-Plattformen wie nahgenuss.at können sich bis zu 20 Konsumentinnen und Konsumenten ein Tier teilen. Dieses kann ganz einfach über die Plattform bestellt werden. Der große Vorteil ist, dass man dies rund um die Uhr machen kann und dafür das Haus oder die Wohnung nicht verlassen muss. Das Fleisch wird direkt nach Hause geliefert. Dadurch ersparen Sie sich umständliche Abholwege.
Tipp 3: Gemüsekiste bestellen
Bauernhöfe wie die gemeinschaftsgetragene Bio-Landwirtschaft Jaklhof bieten fast das ganze Jahr über regionale und saisonale Lebensmittel an. Konkret heißt das: Man kann auf Wunsch ein Abo abschließen und bekommt jede Woche eine Gemüsekiste mit saisonalen Lebensmitteln geliefert. Aufgrund der unterschiedlichen Produkte im Jahresverlauf kommt so eine breite Palette an Waren zustande.
Photo: FH JOANNEUM / Klaus Morgenstern
Alles regional, alles gut.
Tipp 4: Bauernmärkte besuchen
Graz beheimatet über 15 Bauernmärkte. Der Vorteil: Die Lieferantinnen und Lieferanten kommen alle aus der Umgebung von Graz und für die Konsumentinnen und Konsumenten ergeben sich kurze Transportwege. Man muss lediglich ein paar Mal um die Ecke gehen und kann aus einem breiten Sortiment an regionalen Lebensmitteln wählen.
Tipp 5: ab Hof einkaufen
Wer die Direktvermarktung schätzt, wird bei einigen Bauernhöfen in der Umgebung von Graz fündig. Der Vorteil: Hier können Sie persönlich vorbeischauen, mit den Landwirtinnen und Landwirten sprechen und dabei zuschauen, wie Ihr Lebensmittel produziert wird. Der Hofladen der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Grottenhof in Graz bietet dies an zwei Nachmittagen pro Woche an.
Tipp 6: selbst anbauen
Selbst als „Landwirt“ aktiv werden und sein eigenes Essen anbauen? Ja, das funktioniert – zum Beispiel auf dem eigenen Balkon, Vorgarten oder der Terrasse. Alternativ beteiligt man sich an einem der zahlreichen Urban-Gardening-Projekte in Graz. Das Prinzip von Urban Gardening ist einfach: Man mietet ein eigenes Beet in einem Gemeinschaftsgarten und kann selbst Gemüse anbauen – garantiert regional und saisonal. Auch die FH JOANNEUM betreibt einen Gemeinschaftsgarten als Urban-Gardening-Projekt. Noch regionaler geht’s nicht.
Photo: FH JOANNEUM
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