Oder anders gesagt: Wie man als Studierender des Bachelorstudiengangs „Management internationaler Geschäftsprozesse“ im Ausland unterwegs ist und was man dabei lernt.
Ein Studium als Weltreise
Franziska Heinzmann, Tina Harter, Clemens Greil, David Fösleitner, Laura Plessing und Sophie Tauscher, 17. Mai 2019Im vierten Semester ist im Curriculum von „Management internationaler Geschäftsprozesse“ ein Auslandssemester vorgesehen, im fünften Semester ein Berufspraktikum – auch dieses kann bei geeigneter Firmenwahl in einem fremden Land stattfinden. In diesem Beitrag berichten sechs Studierende über ihre Erfahrungen in der großen weiten Welt.
Franziska Heinzmann: University of International Business and Economics in Peking, China
Im Sommersemester 2017 habe ich mein Auslandssemester in Peking, China, absolviert. Der akute Kulturschock blieb zum Glück aus. Diese Stadt bietet alles, was man sich nur vorstellen kann: vom Business- und Bankenviertel über das Art-District bis hin zur Verbotenen Stadt. Tagsüber können Parks, Tempel und alte Stadtteile besichtigt werden. Abends geht man in einer der zahlreichen Bars in den Hutongs (traditionelle Wohnviertel) etwas trinken oder zum Tanzen nach Sanlitun. Die Stadt fasziniert durch die Verschmelzung jahrhundertealter Kultur und Geschichte mit zukunftsweisender Technologie und moderner Architektur. Die Universität ist eine der besten Wirtschaftshochschulen Chinas. Es kann zwischen verschiedenen Sprachkursvarianten, aber auch Businesskursen gewählt werden. Diese sind unterschiedlich anspruchsvoll, erlauben aber genug Freizeit.
Tina Harter: Universidad Andrés Bello in Santiago de Chile
Meine Studienkollegin Anna und ich verbrachten 2014 unser Auslandssemester im südamerikanischen Chile. An der Universidad Andrés Bello belegten wir vier Kurse in spanischer Sprache. Vor allem zu Beginn verstanden Anna und ich manchmal nur Bahnhof, aber mit der Zeit wurden wir immer besser. Da wir jeden Kurs auf einem anderen Campus hatten, mussten wir an manchen Tagen mit Metro, Bus und Minibus quer durch die ganze Stadt fahren. Da die Chileninnen und Chilenen aber immer sehr hilfreich und neugierig waren, meisterten wir auch diese Hürde. Die Stadt Santiago ist eine äußerst pulsierende Stadt mit einem alten Zentrumsplatz, auf dem eine riesige Kathedrale zu finden ist. Das Verkehrsnetz ist hervorragend ausgebaut, sodass alles mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. So konnten wir nach einem halben Jahr Südamerika zahlreiche Eindrücke mitnehmen, welche wir nicht mehr vergessen werden.
Clemens Greil: Instituto Superior de Economia e Gestão, Lissabon, Portugal
Mitte Februar 2016 stürzte ich mich mit meinem Studienkollegen Dominik in das Abenteuer Auslandssemester in Lissabon. Wunderschöne Plätze, Triumphbögen sowie reichlich verzierte Statuen erinnern an die glorreiche Zeit als Weltmacht und an die Seefahrt. Vor allem aber die Kombination aus engen Gassen, allgegenwärtiger Straßenkunst und den überwiegend gepflasterten Straßen gibt der Stadt ein einzigartiges Flair. Neben der Universität, an der wir vier sehr interessante Kurse absolvierten, fanden wir glücklicherweise auch genug Zeit für etwas Spaß. Wir spielten in der Fußballliga der Universität mit und feierten in „Bairro Alto“, dem berühmten Ausgehviertel mit seinen unzähligen kleinen Bars, unsere Siege und auch Niederlagen. Da Lissabon direkt am Atlantik liegt, machten wir uns außerdem so oft wie möglich auf den Weg zum Strand, genossen die Sonne und erlernten die hohe Kunst des Surfens. So vergingen die Monate wie im Flug und wir genossen sie in vollen Zügen.
David Fösleitner: Victoria University in Melbourne, Australien
Im Jänner 2016 startete ich ins Auslandssemester nach Melbourne. An der Uni belegte ich die drei Kurse Economic Principles, Innovation & Entrepreneurship und Entrepreneurial Business Issues. In jedem der Kurse hatte ich je eine Prüfung sowie zwei Assignments zu absolvieren. Es war eine willkommene Abwechslung, sich auf wenige Kurse konzentrieren zu können und sich dafür umso intensiver mit den Themen auseinanderzusetzen. Nichtsdestotrotz blieb genug Zeit, die Stadt zu erkunden: Zahlreiche Grünanlagen rund um den Yarra River, wunderschöne Parks, Kunst und Musik, schöne Strände, Unmengen an Sportveranstaltungen sowie ein ausgeprägtes Nachtleben laden zum Freizeitvergnügen ein. Nachdem ich alle Prüfungen absolviert hatte und der offizielle Teil des Semesters erledigt war, nahm ich mir noch einen Monat Zeit und machte mich in einem Hippie Van auf, um die einzigartige Ostküste Australiens zu erkunden – ein mehr als gelungener Abschluss einer unvergesslichen Zeit.
Auslandspraktika
Laura Plessing: Hongkong (China)
Ich absolvierte mein Berufspraktikum im Bereich Business Process Management Intern bei einem Möbeldesignhaus in Hongkong (China). Zu meinen Aufgabenbereichen zählten die Analyse von Effizienz, Effektivität und Zuverlässigkeit der Geschäftsprozesse, Entwicklung und strategische Einführung von unternehmensweiten Informationssystemen, die Verbesserung der Unternehmenskommunikation durch Social Media sowie die Vorbereitung und Abhaltung von wöchentlichen SCRUM-Meetings.
Das Praktikum war für mich eine Bereicherung, da ich durch die Reichweite und Diversität meiner Aufgaben einen praktischen Bezug zu den theoretischen Lerninhalten der Vorlesungen bekommen habe. Ich lernte, neue Programme oder Funktionen zu entwickeln, komplizierte Prozessabläufe oder Datenflüsse mittels einfachen Medien abzubilden und im Software Development Prozess von der Idee bis zum Launch mitzuarbeiten.
Mein größter Erfolg war der Launch der Product Development App in Vietnam, zwei Wochen nach meinem ersten Tag.
Sophie Tauscher: Budapest (Ungarn)
Im Rahmen meines Praktikums war ich als Mitarbeiterin der Abteilung Marketing und Eventmanagement bei einer Consultinggruppe in Budapest tätig. Ich war für die Erstellung diverser Newsletter, Wartung der Unternehmenswebseite, Betreuung von Events, das Online-Marketing sowie Übersetzungsarbeiten zuständig und unterstützte Projektteams in der Unternehmensberatung. Außerdem führte ich Recherchen durch und schrieb Protokolle.
Das Praktikum machte mir Spaß, weil ich in der FH JOANNEUM gelernte Kompetenzen in realen Situationen anwenden und mir in einer kompetenten und freundlichen Umgebung neue Fähigkeiten aneignen konnte. Dabei habe ich vor allem eigenständiges Arbeiten, analytisches Denken, das Erkennen und Lösen von Problemen sowie das Anwenden von verschiedenen Sprachen in Geschäftssituationen gelernt.
Mein größter Erfolg war die Übernahme der Verantwortung für eine Eventreihe, die für nachhaltige Wissensverankerung rund um Unternehmenssteuerung und Performanceoptimierung sorgt.