Seit September 2018 können Steirerinnen und Steirer kostenlose Ernährungsberatungen in ihrem Wohnbezirk in Anspruch nehmen. Zeit für eine erste Zwischenbilanz.
Der Bedarf gibt uns recht – 1 Jahr kostenlose Ernährungsberatung in der Steiermark
Manuela Hatz, Theresa Draxler & Daniela Grach, 11. September 2019Heute vor einem Jahr starteten zwölf Diätologinnen mit den ersten Beratungen im Rahmen des Projekts „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN – daheim und unterwegs“. Vom Gesundheitsfonds Steiermark beauftragt, wird das Projekt vom Institut Diätologie der FH JOANNEUM umgesetzt und soll vor allem sozioökonomisch schwächere Personen mit Übergewicht/Adipositas und/oder höherem Alter erreichen. Ziel ist es, deren Gesundheit durch das Angebot zu erhalten beziehungsweise zu verbessern.
Hintergrund ist die Tatsache, dass die gesundheitlichen Chancen in der Steiermark ungleich verteilt sind. Das bedeutet, sozial benachteiligte Menschen zeigen eine schlechtere Gesundheit auf als sozial besser gestellte. Ein Grundsatz der Steirischen Gesundheitsziele sowie deren Umsetzung lautet: „Gleiche Chancen für Gesundheit ermöglichen.“ Das Projekt setzt mit seinem niederschwelligen Angebot an regionalen Ernährungsberatungen exakt hier an.
Photo: © FH JOANNEUM / Manfred Terler
Die beiden Diätologinnen Maria Tropper und Andrea Fassl bieten kostenlose Ernährungsberatungen im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld bzw. in der Südoststeiermark an.
Auf eine gute Erreichbarkeit der Beratungsstandorte wird großer Wert gelegt. Die Beratungen finden daher im Großteil der steirischen Bezirke (nur der Bezirk Graz ist vom Angebot ausgenommen) in den jeweiligen Bezirkshauptmannschaften und darüber hinaus in psychosozialen Beratungsstellen, Gemeindeämtern und ärztlichen Praxen statt. Dass jedem Bezirk eine Diätologin fix zugeordnet ist, schafft darüber hinaus eine wertvolle Vertrauensbasis und ist somit eine wichtige Voraussetzung für ein gewinnbringendes Therapeutinnen-Klienten-Verhältnis.
Regelmäßig stattfindende Vernetzungstreffen stellen die laufende Kompetenzerweiterung der Diätologinnen zu ausgewählten Themen sicher. Weiters nimmt eine interne Arbeitsgruppe eine wichtige Rolle bei der Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des Programms ein. Durch die Praxiserfahrung und Expertise der Arbeitsgruppenmitglieder werden relevante Themen definiert und bearbeitet. So entstand beispielsweise die Zusammenarbeit mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern, die seit dem letzten Netzwerktreffen erfolgreich umgesetzt wird.
Der Bedarf an kostenlosen Ernährungsberatungen ist ungebrochen: Seit Projektstart wurden bereits über 800 Steirerinnen und Steirer im Rahmen von über 1.700 Beratungsstunden betreut. Besonders erfreulich ist auch die gute Zusammenarbeit zwischen den Diätologinnen und den zuweisenden Ärztinnen und Ärzten. Wir freuen uns auf zahlreiche weitere bereichernde und gewinnbringende Ernährungsberatungsstunden für die Steiermark!