Idiopathische, chronische Redeflussstörungen können maßgeblichen Einfluss auf die gelingende Lebensführung bedeuten. Eine Vielzahl an Interventionen versuchen, diesen Einfluss zu mindern. Allen therapeutischen Interventionen ist gemein, dass Nachhaltigkeit nur durch ein großes Stundenausmaß an Sitzungen erzielt werden kann.
Adjuvante Therapie mithilfe von Neuromodulation zeigte im Bereich von Kommunikationsbeeinträchtigungen nach einem Schlaganfall erste vielversprechende Ergebnisse. Sie beeinflusst das kortikale Aktivierungsniveau und interkranielle Netzwerke, die der Sprachfunktionen zugrunde liegen. Im Projekt soll dieses Verfahren der transkraniellen Gleichstromstimulation, eine ungefährliche Stromapplikation von außen am Kopf angebrachten Schwammelektroden, auf sein Potenzial zur Reduktion von Stottersymptomen evaluiert werden. Durch die Implementierung dieser Technik in den therapeutischen Alltag könnte bei positiven Effekten die stattfindende Sprechtherapie effizienter und / oder effektiver gestaltet werden.
Konkret soll durch unterschiedliche Exzitabilitätsmodulation des linken und rechten Gyrus frontalis inferior eine Beeinflussung der Symptome bei chronischem, adultem Stottern erforscht werden. Gleichzeitig ermöglicht das Studiendesign anhand mehrerer Stimulationsarten an verschiedenen kortikalen Bereichen einen Rückschluss auf das bei den Probandinnen und Probanden vorliegende neuronale Korrelat der Redeflussstörungen.
Forschungspartner
- Priv.-Doz. Dr. Monica Christova, Otto Loewi Forschungszentrum
- Ao.Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Eugen Gallasch, Lehrstuhl für Physiologie, Medizinische Universität Graz