Sebastian Pirkheim studiert „Architektur“ und ist Testimonial für das Department Bauen, Energie und Gesellschaft. Im Interview erzählt er, warum er sich für dieses Studium entschieden hat, was er sich für die Zukunft wünscht und was man im Studium lernt.
Build with Purpose: Sebastian Pirkheim
Marie-Therese Maier, 03. April 2024Steckbrief
Name: Sebastian Pirkheim
Studium: Architektur
Drei Worte, die mein Studium beschreiben: 1. Pläne 2. Skizzenrolle 3. Dreikant
Wenn mein Studium ein Song wäre, wäre es: We Built This City – Starship
Wenn mein Studium ein Tier wäre, wäre es: eine Nachteule
Die FH JOANNEUM ist… ein Ort der Vielfalt.
Wenn ich nicht Architektur studieren würde, dann wäre ich: Apfelbauer
Meine liebste Lehrveranstaltung / mein liebster Themenbereich war bisher: Entwerfen im Bestand
Mit dieser Lehrveranstaltung hatte ich etwas zu kämpfen: Building Information Modeling
In meiner Freizeit… genieße ich mein Leben in Graz, sei es mit Freunden, auf Partys oder bei gutem Essen.
Photo: FH JOANNEUM / René Böhmer
Sebastian Pirkheim studiert „Architektur“
Warum hast du dich für dein Studium entschieden?
Weil ich den Lebensraum von uns Menschen aktiv mitgestalten möchte.
Mein Ziel ist es, zukunftsfähige Städte, Dörfer und Bauwerke zu schaffen, die nicht nur funktional sind, sondern auch sozialer, grüner und ästhetisch ansprechender. Denn unsere Umwelt hat einen direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität.
Warum hast du dich für ein Studium an einer Fachhochschule / an der FH JOANNEUM entschieden?
Wegen des maßgeschneiderten Studenplans für uns Studierende.
Dieser ermöglicht es, in der Mindeststudienzeit ein breites Spektrum an Themengebieten in der Architektur bzw. im Bauingenieurwesen abzudecken. Für mich war wichtig, dass mir der teilweise vorgegebene Studienplan die Freiheit gibt, mich voll und ganz auf die spannenden Lehrinhalte zu konzentrieren und nicht etwa Zeit und Nerven mit der Planung des Stundenplans oder dem Warten auf begrenzte Plätze in Vorlesungen oder Seminaren zu verlieren.
Außerdem gefiel mir die überschaubare Anzahl an Studierenden. Somit hat man persönlichen Kontakt zu Lehrenden und Mitstudierenden, wodurch auch eine Gemeinschat entstehen kann.
Was lernt man in deinem Studium?
Die bessere Frage wäre, was man nicht im Architekturstudium lernt.
Im Studium an der FH JOANNEUM erwirbt man eine breite Palette an Fähigkeiten und Kentnissen, die auf eine Karriere in der Architektur oder in einem verwandten Berufsfeld vorbereiten. Das Studium hat einen hohen Praxisanteil, man trainiert seine Fertigkeiten in Workshops und Projektübungen. Sowohl im Bachelor- als auch im Masterstudium arbeitet man an realen Projekten und entwickelt seine kreativen und technischen Fähigkeiten weiter.
Was kann man mit deinem Studienabschluss eigentlich machen? In welchen Berufen kannst du arbeiten?
Nach dem Architekturstudium an der FH JOANNEUM stehen einem die unterschiedlichsten Türen offen.
Wie bereits angeschnitten, gibt es neben der klassischen Architekturkarriere in der Entwicklung, Planung und Ausführung von Architekturprojekten, auch verschiedene verwandte Berufsfelder, in die man einsteigen kann. Dazu zählen beispielsweise die Raumplanung, die Landschaftsarchitektur, aber auch die Innenarchitektur, die Denkmalpflege, die Stadtplanung und die Projektentwicklung oder auch technische Berufsfelder wie im Hochbau, im Brandschutz oder in der Bauphysik. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, in öffentlichen Ämtern und Museen zu arbeiten oder in die Lehre zu gehen.
Was ist dir an (d)einem Studium wichtig? Was muss es erfüllen, um für dich erfüllend zu sein?
Das ich es gerne mache.
Obwohl es immer Bereiche gibt, die einem mehr zusagen als andere, ist es für mich wichtig, dass das Studium und vor allem die Projekte, die wir bearbeiten, mir letztendlich Freude bereiten.
Was hättest du gerne schon vor dem Studienbeginn gewusst?
Das Studium findet nicht nur auf dem Campus statt.
Mir war nicht bewusst, dass wir an der FH JOANNEUM so viele Exkursionen, Ausflüge und Reisen machen. Es wird sehr viel Wert daraufgelegt, dass man den Praxisbezug während des Studiums nie aus den Augen verliert. Gerade in der Architektur und im Bauingenieurwesen ist es wichtig die Dinge vor Ort zu sehen, zu spüren und zu erleben.
Wie hast du das Aufnahmeverfahren erlebt?
Im Nachhinein war es kein Problem, aber davor war ich schon nervös.
Zumindest beim Aufnahmeverfahren für den Bachelor in „Bauplanung und Bauwirtschaft“, da ist neben einem persönlichen Gespräch auch ein schriftliches Aufnahmeverfahren vorgesehen. Für den Master in Architektur gibt es dann grundsätzlich nur ein Gespräch. Man unterhält sich mit zwei bis drei Lehrenden der FH JOANNEUM, erzählt von sich und warum man genau dieses Studium machen möchte. Also machbar für alle, die motiviert und vorbereitet sind.
Für wen, findest du, ist dein Studium gut geeignet?
Wie gesagt, für alle, die motiviert und an Architektur interessiert sind.
Die Vorbildung spielt dabei keine Rolle, wir haben im Studium Leute von der HTL, vom Gymnasium oder die eine Lehre mit Matura gemacht haben. Wer aus einem architekturnahen Bereich kommt, hat am Anfang manchmal einen Vorteil, aber das gleicht sich schnell aus.
Welches Praktikum hast du gemacht/machst du/ist geplant?
Mein Plfichtpraktikum im Bachelor habe ich bei „wulf architekten” in Stuttgart gemacht.
Es ist ein renommiertes Architekturbüro im deutschsprachigen Raum, wo ich vier Monate lang in der Ausführungsplanung eines Bestandsprojektes tätig war. Ich kann nur jeder:m empfehlen, die Chance über Erasmus zu nutzen, für ein Praktikum ins Ausland zu gehen, da es auf allen Ebenen eine Bereicherung ist.
Was war (bis jetzt) dein Lieblingsprojekt im Studium?
Die Studienprojekte sind sehr vielfähltig, da fällt es schwer, sich für ein Projekt zu entscheiden.
Besonders gut hat mir aber unser Entwurfsprojekt im zweiten Mastersemester gefallen. Es war eine spannende Kombination aus Ortskernbelebung und Bauen im Bestand. Das Bestandsgebäude war ein heruntergekommenes Hotel aus den 70er Jahren, im Zentrum einer kleinen Gemeinde in Kärnten. Der Ort litt stark unter Abwanderung und unsere Aufgabe als Studierende war es, ein neues Konzept mithilfe eines Entwurfs für das leerstehende Hotel zu entwickeln, um das Dorf wieder zu beleben.
Was wären deine Tipps / dein Ratschlag für Studienanfänger:innen?
Prüfungen kann man nachholen, Partys nicht.
Natürlich ist es wichtig, immer am Ball zu bleiben, sonst ist das Studium schnell vorbei. Aber trotz allem bleibt auch bei einem vollen Studenplan noch genug Platz für die Freizeit. Also genießt die Studienzeit, ihr werdet euch immer daran zurückerinnern.
Was möchtest du nach/mit deinem Studium machen/erreichen?
Nachdem ich mein Studium abgeschlossen habe, werde ich arbeiten gehen.
Die genaue Richtung steht noch nicht fest, da mich verschiedene Bereiche der Architektur interessieren. Besonders wichtig ist mir jedoch, dass ich meinem zukünftigen Beruf kreativ arbeiten und meine Projekte mit Überzeugung vertreten kann.
Arbeitest du neben dem Studium? Wenn ja, arbeitest du bereits in deinem Studiengebiet oder machst du etwas ganz anderes nebenbei? Wie lassen sich Arbeit und Studium verbinden?
Während des Bachelorstudiums habe ich nicht gearbeitet, im Masterstudium schon.
Im Bachelor wäre das nur am Wochenende möglich gewesen, da der Studenplan sonst sehr voll ist. Während des Masters ist das anders, da dieser berufsermöglichend ist. Das bedeutet, dass der Stundenplan so gestaltet ist, dass man ein bis zwei vorlesungsfreie Tage pro Woche hat. Diese bieten die Möglichkeit, intensiver an Projekten zu arbeiten oder auch nebenbei arbeiten gehen zu können, um Praxiserfahrung zu sammeln. In meinem Fall habe ich es genutzt, um neben dem Studium in einem Landschaftsarchitekturbüro zu arbeiten.
Hast du ein Auslandssemester absolviert / willst du eines absolvieren? Wenn ja – warum sollte man eines machen? Wann ist der beste Zeitpunkt dafür?
Persönlich habe ich zwar kein Auslandssemester absolviert, jedoch ein Auslandspraktikum.
Rückblickend würde ich ein Auslandssemester auf jeden Fall empfehlen, da ich von Vielen nur positive Erfahrungen gehört habe. Den perfekten Zeitpunkt gibt es meiner Meinung nach nicht. Es kommt immer darauf an, ob man lieber im Sommer oder im Winter weg möchte, in welches Land man gerne gehen würde und welche Semester man auf keinen Fall an der FH JOANNEUM in Graz versäumen solltem da sich die Lehrinhalte in den einzelnen Semestern teilweise von den Partneruniversitäten unterscheiden.
Ein Fun Fact oder unnützes /lustiges Wissen aus deinem Studium?
Unser Architekturgebäude hat sicherlich die meisten baulichen Fails auf dem gesamten FH-Campus.
Was uns Studierende besonders motiviert, es in Zukunft besser zu machen.
Was wünschst du dir für deine Zukunft?
Dass wir als Gesellschaft viel seltener etwas Neues bauen und stattdessen all das, was wir bereits gebaut haben, ordentlich nutzen.