20 Jahre FH JOANNEUM – Schauen wir in die Zukunft und nicht zurück!

20 Jahre FH JOANNEUM – Schauen wir in die Zukunft und nicht zurück!

Günter Riegler,

Fast täglich prasseln nun die Save-the-Date-Mails der österreichischen Fachhochschulen zu deren 20-Jahr-Feiern bei uns herein. Dies voraus sehend haben wir die große Feier gleich VOR den Sommer gelegt, um so – wie meistens – unserer Zeit voraus zu sein. „We proudly present“: 20 Jahre FH JOANNEUM – eine schöne Geschichte von Visionen, Träumen, Anstrengungen und Erfolg.

Es war Sommer 1993, als mir ein bekannter Politiker bei einem Mittagessen von der bevorstehenden Gründung der Fachhochschulen in Österreich erzählte. Ich selbst war damals frischgebackener BWL-Absolvent der Karl-Franzens-Universität Graz und arbeitete gerade mit Hochdruck an der Literaturrecherche für die Dissertation. Mein erster Reflex war: Eine neue Hochschule, wozu? Es gab ja bereits die Unis, und die funktionierten doch tadellos.

Einige Jahre später wurde ich selbst Lehrbeauftragter beim damals neu gegründeten Studiengang „Management internationaler Geschäftsprozesse“ und lernte auf diesem Weg die Unterschiede und Besonderheiten der FH JOANNEUM kennen und schätzen. Eine berufsfeldorientierte Ausbildung mit einem guten, aber nicht überladenen theoretischen Unterbau, vor allem aber mit viel Praxis – sei es in Auslandsstudiensemestern oder Berufspraktika in Betrieben – sowie mit viel Internationalität, das waren damals riesige Unterschiede zum klassischen Unistudium. Nicht den Stoff fad herunterbeten war die Devise, sondern das theoretische Gerüst und das „Big Picture“ müssen bei den Studierenden ankommen, damit sie sich später im Job noch an die Lerninhalte erinnern und diese umsetzen können.

Die Fachhochschulen sind in die Jahre gekommen, und wenn ich eines uns selbst und den Kolleginnen und Kollegen an den anderen Fachhochschulen raten darf: Halten wir uns nicht zu lange auf mit Reminiszenzen. Sondern widmen wir uns der Frage, wohin die Reise geht, welche die Schlüsseltechnologien der nächsten 15 bis 20 Jahre sein werden, und kümmern wir uns darum, in diesen Schlüsseltechnologien vorne dabei sein zu können.

Das ist der Hauptgrund, warum wir pünktlich zum 20-Jahre-Jubiläum ein Strategiedokument „HANDS ON 2022“ vorlegen wollen. Wir schauen nach vorn, und nicht zurück.