Forschung und Entwicklung – kurz F&E – sind seit 8 Jahren sein Arbeitsalltag: Wolfgang Staubmann, Dozent (FH), spricht im Interview über seine persönlichen Meilensteine.
25 Jahre FH JOANNEUM: 5 Fragen an … Wolfgang Staubmann
Natanja C. PascottiniDas 25-jährige Jubiläum der FH JOANNEUM können wir heute nur feiern, weil unser Team seit vielen Jahren großartige Arbeit leistet. Im Rahmen der virtuellen Feierlichkeiten stellen wir Ihnen Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Bereichen vor. Dieses Mal: Wolfgang Staubmann, Dozent (FH) am Institut Diätologie und Forscher im Health Perception Lab.
Können Sie sich noch an Ihren ersten Tag erinnern?
Ich bin am 1. Juli 2013 in der sogenannten vorlesungsfreien Zeit an die FH JOANNEUM gekommen – es war „gespenstisch“ ruhig und wenig los. Mein Büro war zuvor ein Aufenthaltsraum der öh joanneum. Die Wohnzimmeratmosphäre wich dann aber sehr schnell der Arbeitsatmosphäre. Leider mussten wir im Zuge dessen auch das bereits vorhandene Sofa hergeben.
Welche Stationen haben Sie in Ihrer Karriere an der FH JOANNEUM durchlaufen?
Ich habe als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Health Perception Lab in verschiedenen Projekten mitgearbeitet. Über die Jahre kam dann zur Mitarbeit auch die Leitung von Projekten und damit immer mehr Verantwortung hinzu. Der F&E-Bereich am Transferzentrum des Instituts wurde stark erweitert und wir konnten immer mehr Projekte akquirieren. Mittlerweile leite ich das Großprojekt SCOBES-AR, wo wir an einem Screening-Instrument zur Früherkennung neurokognitiver Defizite arbeiten. Seit 2019 habe ich auch die interimistische Leitung des Health Perception Lab übernommen.
Neben den Forschungstätigkeiten konnte ich auch in der Lehre immer mehr Fuß fassen, habe 2018 die Hochschuldidaktische Weiterbildung abgeschlossen und unterrichte nun im Bachelor und Master des Instituts Diätologie, sowie an den Studiengängen „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ und „Gesundheits- und Krankenpflege“ und kann Ergebnisse aus unseren Projekten auch direkt in die Lehre einfließen lassen.
Was waren Highlights während Ihrer bisherigen Zeit an der FH JOANNEUM?
Auf der Projektebene ist es bestimmt SCOBES-AR, bei dem sich das Projektvolumen auf 1,1 Millionen Euro beläuft und sieben Institute aus drei Departments an einem gemeinsamen Forschungsziel arbeiten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit empfinde ich nicht nur als äußerst sinnvoll, sondern auch als absolut spannend und bereichernd für meine persönliche Weiterentwicklung. Aktuell mussten wir zwar eine COVID-19-bedingte Pause einer groß angelegten Studie mit über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einlegen, aber wir freuen uns, sehr bald wieder weiter zu forschen.
Ein weiteres Highlight für mich war auch die FH-weite Umstellung auf ein neues Dienstrecht. Aus meiner Sicht wurde ein wichtiger Schritt gesetzt und Abläufe, Rollenverständnis und Karrierewege sind nun viel transparenter.
Ein „Dauerhighlight“ auf persönlicher Ebene ist unser Team und die Zusammenarbeit und Unterstützung durch die Kolleginnen und Kollegen – wir können uns aufeinander verlassen! In der täglichen Arbeit ist dies eine der wertvollsten Ressourcen.
Was hat sich Ihrer Meinung am stärksten verändert?
Wir sind als Institut besonders im F&E-Bereich stark gewachsen. Das Team wurde erweitert und das bringt auch neue Rollen, Aufgaben und Abläufe mit sich. Wenn in meiner Anfangszeit es noch oft der Fall war, dass alle in allen Projekten mitarbeiteten, so ist es heute so, dass eine gewisse Spezialisierung stattfindet, was auch für die persönliche Profilbildung wichtig ist – das Universalgenie gibt es in der heutigen Zeit nicht mehr. Auch die Digitalisierung ist in den letzten Jahren sowohl in unserem Berufsbild als auch am Institut in Lehre und F&E ein immer wichtigerer Faktor geworden.
Welche Weiterentwicklung der FH JOANNEUM erwarten Sie?
Die Lehre ändert sich stetig nach den aktuellsten Erkenntnissen aus der Forschung sowie den Entwicklungen in Wirtschaft und Industrie. Das betrifft nicht nur unser Institut, sondern die gesamte FH. Hier wird es einige Neuerungen und Anpassungen geben. Durch den Ausnahmezustand der letzten Wochen wurde auch eine massive Veränderung der Online-Lehre angestoßen und ich bin mir sicher, dass die FH hier gestärkt herausgehen wird.
Potenzial besteht aber nicht nur, was die Ausbildung, sondern auch die an der FH angebotene Weiterbildung anbelangt. Auch der Apparat FH JOANNEUM wird sich verändern, um der modernen Hochschule gerecht zu werden, was ja in der Strategie Hands on 2022+ verankert ist: schlankere Abläufe, noch besser strukturierte Prozesse – die ganze Hochschule ist gewachsen und ich denke, dass viel passieren wird, um zeitgemäß zu bleiben.