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Architektur online studieren – wenn das Wohnzimmer weiterhin der Zeichensaal bleibt

Katharina Makoru, 08. März 2021
Architektur online studieren – wie das Wohnzimmer zum Zeichensaal wurde (Copy) 3

Wenn das Wohnzimmer weiterhin der Zeichensaal bleibt. Foto: Katharina Makoru

Ein neues Semester, neue Herausforderungen und ein anhaltender Ausnahmezustand: Das Wintersemester 2020/21 ist absolviert und wir Studierende blicken im zweiten Teil unserer Blogreihe „Architektur online studieren“ auf eine Zeit voller Höhen und Tiefen zurück.

Ein Herbst, der Hoffnung auf ein kleines Stückchen Normalität versprach

Das Wintersemester 2020/21 konnte mit Präsenzlehrveranstaltungen starten. Wir Studierende hatten – natürlich unter Einhaltung der erforderlichen Hygienemaßnahmen – die Möglichkeit, wieder gemeinsam im Hörsaal zu sitzen und an Projekten zu arbeiten. Diese Zeit nahm aber schnell ein Ende, denn nach drei Wochen hieß es wieder ab nach Hause an den Schreibtisch.

Photo: Katharina Makoru

Online-Lehre vom eigenen Schreibtisch aus.

Die Arbeitssituation im Ausnahmezustand war uns allen bereits bestens bekannt und aus diesem Grund war die Umstellung auf das Distance-Learning wesentlich einfacher als zu Beginn der Pandemie. Die Studiengangsleitung und die Lehrenden waren stets bemüht, dass alle Lehrveranstaltungen durchgeführt werden konnten.

Die Herausforderungen

Im Masterstudium „Architektur“ werden viele Aufgabenstellungen als Gruppe bearbeitet und erfordern eine Interaktion zwischen den Studierenden. Eine Gruppenarbeit ist immer mit vielen Diskussionen über unterschiedliche Themenstellungen und im Falle von Entwurfsprojekten auch mit einer Vielzahl an gemeinsamen Skizzen verbunden. Eine Zusammenarbeit über virtuelle Wege stellt daher eine enorme Herausforderung dar.

So wurden in diesem Semester sowohl das Entwerfen im urbanen Raum als auch ein Revitalisierungsprojekt in Teams aus zwei bis drei Studierenden erarbeitet. Das Entwurfsgebiet im Bezirk Jakomini, wobei das Hauptaugenmerk auf das Areal rund um die Messe Graz lag, als auch das Revitalisierungsprojekt in Zelting, einem kleinen Dorf in der Nähe von Bad Radkersburg, konnten vor dem erneuten Lockdown noch besichtigt und erkundet werden. Viele und vor allem lange Videokonferenzen, Nachrichten und Telefonate waren schlussendlich der Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg. Das Arbeiten alleine am Schreibtisch war jedoch ermüdend und die Interaktion, der Austausch mit den Mitstudierenden und die damit verbundene Motivation sowie Unterstützung fehlten in diesen Tagen. Insbesondere an den Tagen und Nächten vor den Abgaben, in denen man die Nachtschichten alleine durchstehen musste.

Ein Zeichensaal ist ein Ort des Austausches zwischen den Studierenden. Es wird über Entwürfe und Unklarheiten diskutiert und gemeinsam an Lösungen gefeilt. Aufgrund der räumlichen Trennung war dieser Austausch nur noch beschränkt möglich und die Kommunikation beschränkte sich zum Großteil auf die Teampartnerinnen und Teampartner in den unterschiedlichen Konstellationen. Nicht nur der Austausch über Lehrveranstaltungen fehlte, sondern vor allem auch die gemeinsamen Pausen und Gespräche über Privates.

Neue Routinen

Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten schnell überwunden waren, hat sich eine neue Routine eingeschlichen. Studieren von zuhause aus bedeutet nämlich auch, länger schlafen, da ein Pendeln an den Campus nicht mehr erforderlich ist, bequeme Kleidung und insbesondere mehr Zeit für die Dinge, die im normalen Studienalltag vernachlässigt werden. Sport oder lange Spaziergänge stellten einen Ausgleich zu den vielen Stunden ohne Bewegung vor dem Laptop dar und kurbelten die kreativen Gedanken wieder an.

Photo: Katharina Makoru

Ein Spaziergang als Ausgleich zur Online-Lehre.

Hinweis

Katharina Makoru ist Studentin des Masterstudiengangs „Architektur“ der FH JOANNEUM Graz.
Den 1. Teil unserer Blogreihe „Architektur online studieren“ finden Sie hier.

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