FH JOANNEUM - Der Journalismus ist tot, lang lebe der Journalismus

Der Journalismus ist tot, lang lebe der Journalismus

Ingo Suppan,

FH JOANNEUM-Studierende entwickelten eine Website, mit der alle Medienförderungen und
-kooperationen einfach abrufbar sind. Davon profitieren Bürgerinnen sowie Bürger, Forschungspartner und nicht zuletzt die Presse.

Die Arbeitsweise im Journalismus hat sich geändert. Das Wissen wächst und damit auch die Notwendigkeit der Arbeitsteilung in den einzelnen Disziplinen. Am Institut Informationsmanagement der FH JOANNEUM haben Peter Salhofer und seine Studierenden aus diesem Grund eine Web-Anwendung entwickelt, mit der die Meldungen nach dem Medienkooperations- und -förderungs-Transparenzgesetz (MedKF-TG) benutzerspezifisch aufbereitet und somit unterschiedliche Fragestellungen beantwortet werden können. Journalistinnen und Journalisten ebenso wie andere interessierte StaatsbürgerInnen können sich nun in der Datenflut auf Basis des Medientransparenzgesetzes zurechtfinden und einfach herausfinden, wer in einem bestimmten Zeitraum wie viel an wen bezahlt bzw. wer von wem wie viel erhalten hat. „Die Datennutzung ist interessant für Medien- und Politikinteressierte. Wir haben am Studiengang eine hohe Kompetenz und demonstrieren sie mit diesem Projekt auch“, lobt Salhofer seine Studierenden.

Open Government Daten monetarisieren

Es handelt sich um ein „Open Government Data“ Projekt, dabei stellt die öffentliche Hand Rohdaten zur Verfügung. Der Hintergedanke lautet dabei, dass Ideen für Anwendungen entwickelt werden, die man mitunter auch vermarkten kann. Dadurch sollen nicht nur einzelne BürgerInnen profitieren, sondern es ergeben sich auch Möglichkeiten für die Wirtschaft. Am Studiengang können mit Forschungspartnern Förderprojekte und Auftragsarbeiten abgewickelt werden, kleinere studentische Projekte mir professoraler Betreuung sind bereits ab etwa 5.000 Euro realisierbar. „Unsere Expertise liegt freilich nicht nur im Bereich Open Government Data, sondern generell in Webtechniken, Webvisualisierung und mobilen Anwendungen“, macht Salhofer eine Kooperation schmackhaft und ergänzt: „Fachlich besteht eine große Nähe zum „E-Government“, in diesem Bereich entstand auch die Idee für die Transparenzdatenbank. „Open Government Data“ soll weiterhin ein Schwerpunkt in der Lehre als auch Forschung bleiben.“

Wie das Projekt entstand

Die Daten für dieses Projekt stammen von der Telekom Regulierungs-GmbH (RTR). Die Studierenden Amir Basyouni, Mercedes Stibler und Stephan Vrecer arbeiteten an einem entsprechenden Konzept und einer prototypischen Umsetzung. In der Folge wurde auf Basis dieses bereits sehr weit gediehenen Prototyps eine produktionsreife Lösung erstellt, die seit Jahresende 2014 unter der Adresse www.medien-transparenz.at öffentlich zugänglich ist.