Neuer Tagesablauf, neue Inhalte, neue Umgebung, neue Menschen: Von einem auf den anderen Tag ist vieles anders. Was wie ein Klischee klingt, ist das Fazit meines Studienstarts. Ein Rückblick auf die ersten beiden Wochen als (Wieder-)Studentin.
Eva studiert Informatik: Studienstart
Eva-Maria KienzlFlashback: Es ist Anfang September. Ich bin auf Urlaub in Norddeutschland auf einer Insel. Ich sitze im Sand, schaue auf das aufbrausende Meer und genieße die Ruhe. Der ideale Ort, um an nichts zu denken. So ganz will mir das nicht gelingen. In meinem Kopf schwirren einen Monat vor Studienbeginn einige Fragen herum: Wie wird es sein, etwas komplett Neues zu lernen? Wer wird mit mir zusammen studieren? Werden meine Erwartungen an das Studium erfüllt oder bereue ich meine Wahl?
Eineinhalb Monate später: Ich bin mitten drin in meinem neuen Abenteuer. Ich kann mich kaum noch an die Zeit erinnern, zu der ich jeden Tag nur im Büro verbracht habe. Jetzt ist mein Leben deutlich vielseitiger: studieren, arbeiten, feiern – was man als Neostudentin halt so macht.
Aber von vorne: Am ersten Tag komme ich an die Hochschule mit etwas mulmigem Gefühl. Einige Gesichter kenne ich vom Mathe Warm-up, andere vom Aufnahmeverfahren und wieder andere sind mir noch unbekannt. Ich fühle mich in diesen Kennenlernphasen immer etwas unwohl, aber da muss ich durch und was hilft besser als sich einfach zu einem Grüppchen dazuzustellen und mit zu tratschen? Und die Taktik verfolge ich konsequent: So kenne ich nach der ersten Einschulung in die elektronischen Programme der Hochschule und einer Führung am Campus schon ein paar Leute. Das Teambuilding am Nachmittag des ersten Tages hat auch geholfen.
Freie Platzwahl
Wir sind 36 (mit unserem Schwersternstudiengang der FH CAMPUS 02 sogar 58) Studierende im Hörsaal. Notiz am Rande: Achtung bei der ersten Platzwahl. Wo man einmal sitzt, bleibt man im Regelfall – auch bei uns ist das so. Mein Stammplatz ist in der vierten Reihe rechts aus Sicht der Vortragenden. Wehe der Person, die das System durcheinanderbringt. Ein Platztausch zieht nämlich wie ein Rattenschwanz weitere nach. Das traute sich bisher niemand.
Zurück zum Thema: Sich die Namen der vielen Mitstudierenden zu merken, ist schwierig. Das Beruhigende: Es geht allen gleich. Jede und jeder hat so seine eigene Vorgehensweise. Ein Kollege führt zum Beispiel eine Datei am Smartphone, in der er die Namen mit Geschichten dazu ergänzt. Bei mir ist die Strategie, immer wieder dumm nachzufragen – mittlerweile funktioniert es ganz gut. Und alle von denen ich bisher nicht weiß, wie sie heißen, heißen für mich vorläufig Lukas, Florian oder Bettina – davon haben wir nämlich mehrere. Die Wahrscheinlichkeit ist damit relativ hoch, den richtigen Namen zu wählen.
Teamarbeit: Studieneinstieg leicht gemacht
Am zweiten Tag ging es direkt los mit den Inhalten. Mathematik und Programmieren 1 standen im Stundenplan. Um mich komplett fertig zu machen, waren alle Vortragenden so nett, gleich zu Beginn die Prüfungsmodalitäten, Notengebung und Tage der Abschlussprüfungen zu behandeln und dann direkt zu ergänzen, was man bis dahin so alles können soll. Operatoren, Arrays, Debugging – ich verstehe gerade in Programmieren in erster Linie Bahnhof. Aber ein Blick in die Runde zeigt, dass es vielen im Jahrgang ähnlich geht. Der Vorteil meines Studiums: Ich habe schon jetzt ein Netzwerk an Unterstützerinnen und Unterstützern aufgebaut. Da gibt es den Kollegen, der mir bei Programmierfragen zur Seite steht oder die Kollegin, mit der ich gemeinsam das erste Matheübungsblatt durchbespreche. Die HTLerinnen und HTLer stellen Mitschriften aus der Schulzeit als Ergänzung rund um Netzwerke und Betriebssysteme zur Verfügung und auch Lehrende beantworten die offenen Fragen. Für komplette Quereinsteiger gibt es noch die Brückenkurse Programmieren 0 und Mathe 0, die in den ersten Wochen ergänzend zu den gleichnamigen Lehrveranstaltungen angeboten werden. Ich bin Stammgast.
Die Zeit ist schnell vergangen. Mittlerweile haben wir in alle Lehrveranstaltungen des ersten Semesters hineingeschnuppert, manche auch schon in mehreren Übungen vertiefend behandelt. Die ersten Aufgaben sind schon erledigt und die Unterlagen sortiert. Meine Studi-To-Do-Liste wurde reaktiviert. Und die erste Party im Univiertel ist auch schon wieder Vergangenheit. Heute steht dann das Clubbing zum Semesterstart der öh joanneum im Audimax an. Das kann ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Mit vielen neuen Erfahrungen denke ich wieder an den Sommerurlaub. Ich bin nicht der souveränste Mensch, wenn es zu Veränderungen kommt, wie man an meinen Gedanken vor Studienstart vielleicht gemerkt hat. Aber die Sorgen waren unbegründet: Unterstützt von vielen netten Studienkolleginnen und -kollegen genieße ich es gerade sehr, mich mit neuen Themen auseinanderzusetzen. Die Motivation ist hoch – ich hoffe, dass das lange so bleibt.
Tipp
Ich bin Eva und schreibe in meiner Blogreihe über mein Informatikstudium. In einem Monat kann ich schon über die ersten Zwischenprüfungen berichten und werde mein Lerngrüppchen genauer vorstellen.