An der FH JOANNEUM wird intensiv an Deicing-Maschinen geforscht.

Kein Sommer on ICE(-LIFT)

Klaus Elser,

Der lange ersehnte Sommer ist da: Viele Menschen wollen im Urlaub fremde Länder entdecken. Oft ist dabei das Flugzeug das gewählte Verkehrsmittel, um möglichst schnell am Ziel anzukommen. Unbeliebt sind dabei Verzögerungen beim Start. Diese können beispielsweise aufgrund von vereisten Tragflächen auftreten – auch im Sommer. An einer technischen Lösung für den optimalen Einsatz der Deicing-Maßnahmen wird unter anderem an der FH JOANNEUM geforscht.

In den Höhen, die Flugzeuge während der Reise erreichen, herrscht klirrende Kälte. Während sich die Passagiere dabei im wohltemperierten Inneren der Maschine aufhalten, ist die Oberfläche des Flugzeuges den Witterungsbedingungen direkt ausgesetzt. Die Folgen davon sind Vereisungen, welche die Aerodynamik negativ beeinflussen und zu erhöhter mechanischer Belastung führen. Dies ist einerseits ein Sicherheitsrisiko – vor allem für Kleinflugzeuge – und andererseits ein Grund für Ärger, wenn diese Vereisungen den nächsten Flug verzögern. Zwar gibt es verschiedene Möglichkeiten der Enteisung (Deicing), allerdings keine zugehörigen Sensoren, die anzeigen, wann diese idealerweise zum Einsatz kommen sollen. Aktuell entscheiden die Pilotinnen und Piloten ihrer Erfahrung entsprechend.

Die Entwicklung eines Eisdetektionssystem, in Form eines drahtlosen Netzwerks von Sensoren, ist die Herausforderung des Projekts ICELIFT. Das gewünschte Ergebnis ist ein flexibel montier- und skalierbares System, welches an die von der Eisverkrustung am stärksten betroffenen Punkte des Flugzeuges angebracht wird. Mithilfe dieser Sensorik würde das Deicing-System mit stark gesteigerter Effizienz und Effektivität arbeiten können, was Kosten reduziert – etwa durch geringeren Treibstoffverbrauch – und die bereits erwähnte Sicherheit während des Fluges gewährleistet.

Das Projektteam der FH JOANNEUM rund um Wolfgang Stocksreiter entwickelt für dieses Projekt die Funkkommunikation. Dafür wurden verschiedene Funkfrequenzen auf ihre Tauglichkeit untersucht und drei für die Simulations- und Testphase geeignete ausgewählt. Die durchgeführten Simulationen verliefen zufriedenstellend. Ende Juni 2016 wurde ein Testflug im Fliegerhorst Zeltweg durchgeführt. Die Ergebnisse werden derzeit ausgewertet.

Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Eologics Sensor technology GmbH, der Universität Klagenfurt, der Villinger GmbH und der FH JOANNEUM und wird von der FFG – Programmschiene-Take OFF mit gefördert.