Warum „Industrial Design“-Studierende Anna Kotter statt Lehrerin nun doch Designerin wurde.
Mein Herz schlägt für Design, Kunst und Handwerk
FH JOANNEUM, 05. April 2022Steckbrief
Name: Anna Marie Kotter
Studium: „Industrial Design“, Bachelor, Vollzeit
Drei Worte, die mein Studium beschreiben: Spannend. Bereichernd. Abwechslungsreich.
Die FH JOANNEUM… bietet geniale Orte, beispielsweise das Atelier, um sich kreativ auszuleben, Ideen zu entwickeln und zu teilen.
Wenn ich nicht „Industrial Design“ studieren würde… hätte ich gerne Lehramt studiert.
Meine liebsten Lehrveranstaltungen… waren die, die sich mit dem Analogen auseinandergesetzt und uns auf das Digitale vorbereitet haben – beispielsweise „Darstellungstechniken“ oder „Gestalten“ – hier lernt man, abstrakt und immer ein Stück weiter zu denken.
Mit diesen Lehrveranstaltungen hatte ich etwas zu kämpfen: „Engineering“ und „Mechatronik“ – also eher die technischen Sachen
In meiner Freizeit… bin ich gerne draußen in der Sonne, am liebsten mit dem Rennrad.
Photo: Anna Kotter
Warum hast du dich für dein Studium entschieden?
Damals, als ich noch auf der Fachoberschule für Gestaltung in München war, haben wir eine Klassenfahrt nach Graz gemacht. Eigentlich wollten wir unbedingt weiter weg fliegen – unser Lehrer war aber von Graz überzeugt. Durch ihn haben wir die Möglichkeit bekommen, uns die Hochschule sowie das Atelier der „Industrial Design“-Studierenden anzuschauen. Außerdem konnten wir mit ein paar Leuten ins Gespräch kommen, was sehr cool war. Schlussendlich hat sich Graz als die beste Idee für die Klassenfahrt herausgestellt.
Was hättest du gerne schon vor dem Studienbeginn gewusst?
Es ist extrem wichtig, zu den eigenen Arbeiten zu stehen. Ehrlich gesagt war ich anfangs eher schüchtern und nicht ganz so selbstbewusst, wenn es um Design ging. Es ist wichtig, dass man sich etwas traut und sich niemals mit anderen vergleicht. Man geht seinen eigenen Weg und das ist auch gut so!
Wie hast du das Aufnahmeverfahren erlebt?
Anstrengend… Nachdem wir die Mappe abgegeben haben und diese angenommen wurde, wurden wir nach Graz zu einer Eignungsprüfung eingeladen. Wir saßen ganze zwei Tage lang von morgens bis abends im Atelier, um verschiedenste kreative Aufgaben umzusetzen.
Beim Gestalten der Mappe empfehle ich tendenziell, das eigene Ding durchzuziehen und zu zeigen, was man selbst mag und welche Richtungen einem interessieren. Ich persönlich war nie bei einem Mappenbesichtigungstermin – ich wollte nicht in dem, wie ich bin, beeinflusst werden. Wenn es passt, dann passt’s. Im ersten Semester haben wir unsere Mappen gegenseitig verglichen – sie hätten unterschiedlicher nicht sein können und das ist auch gut so, dadurch können wir voneinander lernen.
Warum und für wen empfiehlst du dein Studium weiter?
„Industrial Design“ empfehle ich allen Leuten, die motiviert sind, in der kreativen Branche zu arbeiten und denen es wichtig ist, einen guten Mix aus Analogem und Digitalem zu haben. Das unterscheidet uns von eher medialen Studiengängen: Wir haben die Möglichkeit, unsere Ideen in der Werkstatt umzusetzen, selbst Hand anzulegen und viel auszuprobieren. Für mich war es wichtig, dass ich nicht nur vor dem Bildschirm sitze, sondern die Sachen, die ich mache, später auch wirklich in der Hand halten kann.
Was muss (d)ein Studium erfüllen, um für dich erfüllend zu sein?
Abwechslungsreiche und gut vorbereitete Kurse finde ich extrem wichtig. Außerdem ist es immer am schönsten, wenn Professor:innen Interesse an dem was man macht und am Menschen dahinter zeigen.
Welches Praktikum machst du?
Ich bin in Stuttgart bei Phoenix Design. Mein Praktikum teilt sich in die Bereiche Industrial Design und UI/UX Design. Ich freue mich darüber, dass ich diese coole Möglichkeit bekommen habe.
Wie lief die Praktikumssuche ab?
Die war anstrengend, weil das fünfte Semester sehr anspruchsvoll und unfassbar zeit- und nervenaufreibend war. Man finalisiert sein Portfolio, schreibt Bewerbungen, macht parallel die Bachelorarbeit und hat natürlich noch andere Kurse und Projekte nebenher. Uns wird schon im ersten Semester eingeschärft, dass wir unbedingt früh mit unserem Portfolio anfangen sollen, die Realität läuft dann aber doch immer ein bisschen anders ab.
Wie sieht dein Werdegang vor der FH JOANNEUM aus?
Ich habe mein Abitur an der Fachoberschule für Gestaltung in München gemacht und danach etwas Zeit für einen freien Kopf gebraucht. Ich habe viel gearbeitet und bin dann auf Reisen gegangen. Diese Zeit habe ich auch gebraucht – ich würde es nicht anders machen.
Möchtest du noch weiter studieren?
Da wird jetzt das Praktikum sehr ausschlaggebend sein. Ich bin gespannt auf die Zeit und wie ich mich entwickle, welche Interessen sich noch entwickeln oder festigen – das wird darüber entscheiden, ob ich danach noch mit einem Master anknüpfe oder andere Wege gehe.
Was möchtest du mit deinem Studium erreichen?
Das Schöne am Industrial Design ist, dass man die Möglichkeit hat, an einer nachhaltigen Zukunft mitzugestalten, in jederlei Hinsicht.
Machen Sie Annas Eindrücke neugierig? Weitere Beiträge unserer Blogreihe haben wir hier für Sie gesammelt.
Tipp
Besuchen Sie uns beim Open House!
Am 13. Mai präsentieren sich unsere Studiengänge in Kapfenberg, am 14. Mai sind die Studiengänge in Graz an der Reihe. Alle Details finden Sie hier.