Christoph Paier ist nicht nur ein ambitionierter und motivierter Student, sondern auch leidenschaftlicher Freerider, Content Creator, Drohnenpilot, Träumer und Optimist. Im Interview erzählt uns der 29-Jährige, wie er seinen Weg an die Hochschule gefunden hat und wie er seine Leidenschaften und Hobbies mit der Ausbildung in Kapfenberg verknüpft.
Mein Herz schlägt für Industriewirtschaft und Content Creation
FH JOANNEUM, 09. Juni 2021Christoph Paier studiert „Industriewirtschaft / Industrial Management“ im vierten Semester. Bevor er jedoch zu diesem Studium kam, war der Weg lang: Nachdem er die Schule abgebrochen hatte, entschied er sich für eine „Lehre mit Matura“ und zählte zu den ersten 50 Absolventinnen und Absolventen in der Steiermark. Anschließend bewarb er sich für das Bachelorstudium „Luftfahrt / Aviation“, erkannte aber für sich selbst, dass der Lernaufwand ohne technisches Vorwissen zu groß war. Aus dem Grund besuchte er die HTL-Abendschule und orientierte sich neu.
Während seines beruflichen Werdegangs war er in der Qualitätssicherung für Luftfahrt und Specialsteels, sowie als Bautechniker angestellt und entdeckte die Industrie für sich. „Nach sechs Jahren berufsbegleitender Ausbildungen wollte ich unbedingt Vollzeit studieren. Im Job habe ich festgestellt, dass es oft an der Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Angestellten oder mit der Belegschaft gescheitert ist. Dahingehend habe ich mir dann überlegt, wie ich es selbst besser machen könnte als Führungskraft. Was es dafür alles benötigt und was man dafür erarbeiten muss. Das Studium ‚Industriewirtschaft / Industrial Management‘ bereitet mich genau darauf vor“, sagt er.
55 Prozent Wirtschaft, 45 Prozent Technik
Wer sich für Management und Industrieprozesse interessiert, ist am FH-Standort in Kapfenberg an der richtigen Adresse. Das Studium „Industriewirtschaft / Industrial Management“ wird entweder Vollzeit oder berufsbegleitend angeboten und bildet die Studierenden zu Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieuren aus, die auch im internationalen Business überzeugen können.
„Ich komme aus dem Industriesektor und war mehrere Jahre in der Stahlindustrie tätig. Das Studium ist eine Mischung aus 55 Prozent Wirtschaft und 45 Prozent Technik, weshalb man nach dem Studium gut aufgestellt ist und in verschiedenen Bereichen arbeiten kann. Willst du danach in die Technik gehen? Kannst du. Willst du in die BWL gehen? Kannst du. Willst du ins Marketing gehen? Kannst du“, erzählt Christoph.
Er bezeichnet sich selbst eher als Techniker und muss deshalb oft länger für wirtschaftliche Fächer wie beispielsweise Controlling, Buchhaltung oder Rechnungswesen büffeln. Die sechs Semester an der FH JOANNEUM helfen ihm herauszufinden, welche Schwerpunkte ihm am besten liegen. „Ich habe für mich selbst erkannt, dass ich ins Marketing will. Das kann ich nämlich auch super mit meiner Leidenschaft für Multimedia-Content-Produktionen verbinden“, sagt er. Neben seinem Studium ist Christoph nämlich als studentischer Mitarbeiter am Institut Industrial Management beschäftigt. Er kümmert sich um den Social-Media-Auftritt der Studiengänge und kreiert selbst Content. Insbesondere mit Drohnen.
Photo: FH JOANNEUM
Christoph absolvierte ein Auslandssemester in den Niederlanden.
Innovative Technologien für Industrie 4.0 entwickeln
Die Leidenschaft für Drohnen begleitet ihn schon sehr lange. Bereits im angefangenen „Luftfahrt / Aviation“-Studium faszinierte ihn dieses Thema und er sieht nach wie vor enormes Potenzial darin. Im Wintersemester 2019/2020 absolvierte er ein Auslandssemester in den Niederlanden und traf auch hier wieder auf das Thema Luftfahrt, dieses Mal aber aus Sicht der Industrie. Er arbeitete an einem Projekt in der größten niederländischen Firma für Luftfahrtzulieferer und beschäftigte sich mit kollaborativen Robotern, kurz Cobots genannt.
„Die Niederlande sind technisch sehr gut ausgerüstet und im Projekt haben wir Workflows analysiert und geschaut, wo wir Cobots sinnvoll einsetzen können. Der Cobot liefert einem quasi eine dritte Hand und diese gilt es in Industrieprozesse zu implementieren. Ich habe eines von fünf Konzepten hierzu mitentwickelt und die Firma möchte nun meine Idee für die Implementierung auch weiterentwickeln“, sagt er. Auch die österreichische Industrie könnte von diesen Technologien profitieren, weshalb Christoph auch seine Bachelorarbeit zu dem Thema schreiben möchte.
Im Smart Production Lab in Kapfenberg haben die Studierenden die Möglichkeit Maschinen und Systeme zu testen. Dabei steht nicht nur die Technik im Vordergrund, sondern auch die Frage, wie die Maschinen miteinander interagieren. Es geht um Industrie 4.0 und das Zusammenspiel von Technik und Wirtschaft. Die Studierenden lernen spielerisch anhand von 3D-Druckern, Laser Cuttern oder Cobots wie die Zukunft ausschauen könnte.
Photo: FH JOANNEUM
Christoph ist leidenschaftlicher Freerider.
Man muss für seine Träume kämpfen
Apropos Zukunft! Dafür hat Christoph nämlich schon viele Pläne – und die drehen sich größtenteils wieder um Drohnen und Content Creation. „Ich habe mir alles selbst beigebracht und es bereitet mir große Freude mit Drohnen zu shooten: Ob für den ‚Wings for Life Run‘, für Tourismus- Verbände, beim Freeriden oder für den Standort Kapfenberg“, sagt er. Was derzeit noch ein Hobby ist, könnte schon bald wegweisend für Christophs berufliche Zukunft sein. Zuletzt wurde „Wings for Life“ (mit dem Hauptsponsor Red Bull) über Instagram auf seine Produktionen aufmerksam und hatten diese geteilt und darauf sogar Sequenzen daraus für ihren „Wings for Life Run“- Aftermovie verwendet.
„Ich könnte mir auch vorstellen, mich mit Content Creation bzw. in der Werbung selbstständig zu machen. Ich möchte aber auch in der Industriewirtschaft bleiben und den Master ‚International Industrial Management‘ absolvieren“, erzählt er.
Christoph nimmt das „Study your Dream“-Motto der FH JOANNEUM wortwörtlich und will sich auch beruflich seinen Traum erfüllen. Er ist ein Optimist und Kämpfer, denn auch nach vielen Rückschlägen ist er immer wieder aufgestanden und hat nach vorne geblickt. Seit er Laufen kann, steht er auf Skiern. Irgendwann stieg er dann auf Freeriden um und auch der Snow Park wurde zu seinem Spielplatz. Das hat ihn geprägt und auch die eine oder andere Narbe hinterlassen: „Ich hatte schon viele Verletzungen darunter beide Schlüsselbeine sowie den Mittelhandknochen gebrochen, einen Schädelbasisbruch, eine Unterschenkelfraktur sowie ein gerissenes Kreuzband und Meniskus. Ich habe eine wesentliche Phase meines Lebens in Krankenhäusern und in Reha-Zentren verbracht und war auch schon drei Tage im künstlichen Tiefschlaf“, sagt er. Diese Zeit hat ihm gezeigt wie bedeutsam, mit allen Höhen und Tiefen, das Leben ist und, dass man für seine Träume kämpfen muss. Und genau das macht er.
Wenn Christoph einen Wunsch frei hätte, dann würde er am liebsten all seine Leidenschaften sowie seine Ausbildung miteinander verknüpfen. Er könnte sich gut vorstellen für eine Lifestylebrand wie beispielsweise Atomic, Adidas, Nike oder Völkl zu arbeiten und verschiedene Marketingkonzepte für Athletinnen und Athleten auszuarbeiten und diese multimedial aufzubereiten. Was die Zukunft für ihn bereit hält, wird sich zeigen – wir wünschen Christoph alles Gute auf seinem Weg und freuen uns Teil seiner Reise zu sein!
Tipp
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