Mein Herz schlägt für Software-Programmierung
Neben seinem IT-Studium ist Lukas Becker auch als Notfallsanitäter im Einsatz. Foto: FH JOANNEUM

Mein Herz schlägt fürs Programmieren und den Rettungsdienst

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Wie kann man Job und Studium vereinbaren? „Ganz klar mit einem dualen Studium“, sagt Lukas Becker. Er erzählt im Interview wie er auf Umwegen zum Programmieren gekommen ist, warum das duale Modell für ihn das beste ist und welchen Beitrag er in der COVID-19-Pandemie leistet.

Als Lukas Becker im Herbst 2020 sein Studium „Mobile Software Development“ an der FH JOANNEUM Kapfenberg begann, war ihm das Studieren nicht neu. Zuvor hatte er nämlich drei Jahre lang Humanmedizin an der Medizinischen Universität studiert. Er entschied sich dann doch für seine Leidenschaften Computer und Technik. „Mein Vater hat Mathematik und Informatik an der HAK unterrichtet und hat mir diese Faszination vererbt. Ich habe mir dann selbst das Programmieren beigebracht und habe nach einem passenden Studium gesucht“, sagt er. Schließlich ist er auf den Bachelorstudiengang an der FH JOANNEUM gestoßen: „Auf der Website der FH JOANNEUM habe ich vom dualen Studienmodell erfahren, von dem ich vorher überhaupt nicht wusste, dass es das gibt. Ich habe gleich gemerkt, das ist das Richtige für mich. Was ich jetzt lerne und mache, motiviert mich sehr“, erzählt er. Doch was bedeutet dual studieren überhaupt?

Teils arbeiten und teils studieren

Die FH JOANNEUM bietet insgesamt drei duale Bachelorstudiengänge an. Dual studieren bedeutet, die Ausbildungszeit zur Hälfte an der FH JOANNEUM und zur Hälfte in einem Ausbildungsbetrieb zu verbringen. Rund ein Drittel der Gesamtstudiendauer sind die Studierenden im Betrieb. Die Theorie kommt dabei aber auch nicht zu kurz: Es gibt Theoriesemester, in denen erste Grundlagen wissenschaftlich vermittelt werden. Danach wird das Wissen sofort in der Praxis angewendet. Und wieder Neues gelernt und wieder angewendet.

Genau diesen hohen Praxisanteil schätzt auch Lukas sehr: „In den ersten beiden Semestern lernen wir das theoretische Basiswissen, ab dem dritten Semester sind wir dann Montag und Dienstag an der FH und Mittwoch und Donnerstag im Partnerunternehmen. Die Unternehmen sind so ausgewählt, dass die Tätigkeiten auf unser Curriculum abgestimmt sind. Wir lernen sozusagen in der Arbeit die Praxis und können die Theorie direkt anwenden“, sagt er.

Derzeit ist Lukas im zweiten Semester und mitten im Bewerbungsprozess für einen Ausbildungsplatz. Die FH JOANNEUM hat Partnerschaften mit Firmen wie beispielsweise Knapp AG, SSI Schäfer, AVL, Magna, voestalpine und vielen mehr.
„Das Tolle daran ist, dass wir nicht nur aus großen Unternehmen, sondern auch kleineren oder sogar Start-ups wählen können. Es gibt auch unterschiedliche Aufgabenfelder zu betreuen: Einige suchen nach Webentwicklerinnen und -entwicklern, andere wollen, dass wir beim SAP mithelfen und wieder andere stellen Software für Kundinnen und Kunden her – es ist ein relativ breitgestecktes Feld und das Studium bietet eine gute Grundlage“, sagt Lukas. Ein weiterer Vorteil des dualen Modells ist es, dass Studierende schon während des Studiums Geld verdienen. Und zwar nicht nur in den Zeiten, die sie im Ausbildungsbetrieb verbringen, sondern stetig.

Lukas studiert dual: derzeit ist der im zweiten Semester.
Foto: FH JOANNEUM
Lukas studiert dual: derzeit ist er im zweiten Semester.

Eintauchen in die Welt des Programmierens

Das Informatikstudium „Mobile Software Development“ befasst sich mit der mobilen Softwareentwicklung und wird in Zusammenarbeit mit der FH CAMPUS 02 und der TU Graz angeboten. Die Studierenden gestalten digitale Technologien von morgen mit. Ob Programme schreiben und entwickeln, Datenbanken und Betriebssysteme verwalten, sowie Einblicke in Wirtschaft, Personalmanagement und Arbeitsrecht - das Studium deckt viele Themenbereiche ab. Im Fokus stehen natürlich immer die mobilen Applikationen.
„Ich programmiere extrem gerne, am liebsten mit Java. Auch die Webentwicklung macht mir Spaß. Am besten gefällt es mit, wenn ich ein Problem gestellt bekomme und mir dann Softwarelösungen überlegen kann“, sagt Lukas.

Auch er war und ist von der covidbedingten Onlinelehre betroffen und konnte seine Mitstudierenden bisher nur selten persönlich sehen: „Bei unserem Studiengang bietet sich Online-Lehre gut an. Ich hatte keinen großen Nachteil und wenn ich eine Programmier-Übung habe, dann macht es kaum einen Unterschied, ob ich die jetzt auf der FH in einem Übungsraum sitze oder daheim vor meinem Computer mache. Das, was am meisten fehlt, ist der Kontakt zu Studienkolleginnen und -kollegen, ich finde aber, dass mein Studiengang das gut kompensiert. Es funktioniert natürlich alles anders, aber wir haben auch über Slack, Discord und WhatsApp stetig Kontakt und helfen uns weiter“, sagt er.

Ausgleich zum Studium

Abseits vom IT-Studium hat Lukas auch eine soziale Ader. Seit einigen Jahren ist er schon beim Rettungsdienst und arbeitet als Notfallsanitäter. „Das ist der perfekte Ausgleich zum IT-Studium, wo ich momentan sehr viel sitze. Beim Programmieren vergräbt man sich ja sehr gern in seinen eigenen Kopf. Du bist zwar müde, aber hast körperlich eigentlich nicht viel getan. Der Rettungsdienst ist hingegen eine körperliche Arbeit. Man muss Patientinnen und Patienten heben. Wenn ich mit dem Notarzt unterwegs bin, habe ich schwere Rucksäcke und Geräte, die ich irgendwo hinschleppe. Vor allem aber gefällt es mir, mit verschiedenen Leuten Kontakt zu haben. Die Kommunikation im Team ist irrsinnig wichtig und die Tätigkeit bietet einen guten Kontrast zum Studium“, sagt er. Zudem ist Lukas derzeit auch im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie im Einsatz und arbeitet als Calltaker bei 1450. Wenn er gerade nicht arbeitet, verbringt er seine Zeit am liebsten mit dem Familienhund Leo: Der Cocker Spaniel und sein Herrchen machen nämlich gerade den Hundeführerschein.

Lukas und sein Hund Leo sind ein Dreamteam.
Foto: FH JOANNEUM
Lukas und sein Hund Leo sind ein Dreamteam.

Blick in die Zukunft

Eines ist jetzt schon sicher: Lukas möchte auch in Zukunft bei der Rettung bleiben. Mit seinem Studium hat er die richtige Wahl getroffen und blickt gespannt auf die nächsten Semester, in denen er dann auch im Ausbildungsbetrieb arbeiten wird. „Derzeit lasse ich mir noch alle Möglichkeiten offen. Ich möchte in einer tollen Firma arbeiten und würde auch gerne einen Master machen. Welche Spezialisierung es wird, weiß ich noch nicht. Es gibt noch total viele Sachen, die ich überhaupt nicht kenne, und die IT-Branche entwickelt sich stetig weiter – es bleibt also spannend“, sagt er.

Tipp:

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