Die SHIQUE-App wird in der FH JOANNEUM entwickelt.

Mit der SHIQUE-App auf besseren Wegen

Michael Außerdorfer und Laura Thomann,

Endlich Frühling! Die Temperaturen laden dazu ein, das Fahrrad aus dem Winterschlaf zu holen und einen Ausflug ins Grüne zu unternehmen. Um die Qualität der Radwege zu verbessern, wird an der FH JOANNEUM an einer Smartphone-App gebastelt, die die dafür benötigten Daten liefert.

Mehr als sechs Millionen ÖsterreicherInnen sind mittlerweile im Besitz eines Fahrrades und nutzen das österreichische Radnetz, das in den letzten Jahren bereits stark ausgebaut wurde. Dennoch gibt es im Vergleich zu anderen Ländern Aufholbedarf: Für den Ausbau der Radwege und deren Instandhaltung sind spezielle Verkehrsdaten nötig. Die Erhebung dieser Verkehrsdaten ist jedoch technisch schwierig zu bewerkstelligen, kostenintensiv und wird deswegen nur selten durchgeführt.

Diesem Mangel an verkehrsbezogenen Daten hat sich das Projekt SHIQUE des Instituts für „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ der FH JOANNEUM angenommen und forscht mit dem Grazer Unternehmen Bike-Citizens an einer Lösung: Es wird versucht, eine App zu entwickeln, die zuverlässige Verkehrsdaten in hoher Qualität und in ausreichender Menge erhebt – und das möglichst kostengünstig. Für eine derartige Datenerhebung bietet sich Crowdsourcing an – also die Auslagerung von Aufgaben an Freiwillige über das Internet.

DIe Messergebnisse werden visualisiert.
Visualisierung der Messergebnisse

Die Datenerhebung soll mittels einer Smartphone-App erfolgen, die die Sensorik in Smartphones nutzt, um die Infrastrukturqualität der Radwege zu erheben. Dabei soll ein NutzerInnenerlebnis entstehen – die BenutzerInnen der App können ihre Daten also selbst sammeln. Geforscht wird derzeit noch, welche Daten wirklich sinnvoll ermittelbar sind. Dazu dienen Literaturrecherchen, Labortests, Interviews und Workshops.

Dieser Technologiesprung soll es ermöglichen, der Straßenverwaltung sowie den jeweiligen Zuständigen ein Tool zur Verfügung zu stellen, das ihnen hilft, Entscheidungen bezüglich Investitionen in aktive Mobilität besser zu treffen. Falls auf Grund dieser Daten infrastrukturelle Neugestaltungen verwirklicht werden, werden diese neuen Lösungen ebenfalls evaluiert.

Die Datenerhebung wurde bereits getestet und erste Qualitätserhebungen von Straßenoberflächen durchgeführt. Man darf gespannt bleiben, wie sich die Forschung weiterentwickelt.