Christian Rosenhammer ist gerade im ersten Semester am Master-Studiengang „Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering“. Der neue Teamleiter von joanneum racing graz steht im Interview Clemens Istel, einem Studierenden von „Journalismus und Public Relations (PR)“, Rede und Antwort. Dabei plaudert der 29-jährige über seinen Einstieg ins Team, seinen FH-Alltag und seine Wünsche für die Zukunft.
Weasel inter pares – joanneum racing graz hat einen neuen Leader
Clemens Istel, 09. Februar 2016Wie bist du Teamleader geworden?
Ich bin seit 2012 Jahrgangsvertreter beziehungsweise mittlerweile auch Studiengangsvertreter. Mein Jahrgang hat gemeint, dass es deshalb geschickt wäre, wenn ich die organisatorische Leitung übernehme.
Was fasziniert dich am Motorsport? Warum joanneum racing graz?
Motorsport, da rührt sich noch was. Da gibt’s noch viel Entwicklung. Man lernt sehr, sehr viel. Warum joanneum racing? Es ist einfach ein geniales Team. Der Zusammenhalt ist super. Und wenn man mit seinen Jahrgangskolleginnen und -kollegen, die man schon zwei, drei Jahre kennt, so ein Projekt machen kann, ist das die Krönung der studentischen Laufbahn.
Bist du auch so etwas wie der Klassenpapa?
(lacht) Auch, ja!
Sein Organisationstalent setzt Christian Rosenhammer als Jahrgangs- und Studiengangsvertreter und als organisatorischer Leiter des joanneum racing teams ein.
Wie hältst du deinen wilden Haufen in Zaum?
Leben und leben lassen. Es ist ein Miteinander. Ich weiß nicht warum, aber es funktioniert einfach, wenn man mit den Leuten redet. Wenn man danach fragt, ob etwas erledigt werden kann, bemüht sich jeder. Und es hat noch nie Situationen gegeben, in denen man als Teamleiter ernsthaft einschreiten musste.
Das klingt nach einem sehr harmonischen Umfeld. Wenn du jetzt mit deiner neuen Aufgabe in die Saisonvorbereitung startest, was kommt da alles auf dich zu?
Der Start war sehr schwierig, durch das Übergeben des Teams vom alten an den neuen Teamleiter. Viele Aufgaben müssen simultan erledigt werden. Bis man wirklich sagen kann, man ist Teamleiter und macht die Dinge, dauert es schon ein wenig. Vor allem wegen vieler Kleinigkeiten, an die man sich erinnern muss und bei denen man den Überblick behalten muss.
Was ist für diese Herausforderung deine größte Stärke?
Mein organisatorisches Talent.
Und wo liegt deine größte Schwäche?
Dass ich genauso ein Technikfreak bin und selber gerne schrauben würde. Ich wäre gerne mehr beim Auto.
Christian Rosenhammer und sein Organisationsteam.
Ihr habt euch ja sehr hohe Ziele gesteckt. Wenn man an die erfolgreiche vergangene Saison zurückdenkt, in der man Bewerbe sogar “overall” gewinnen und man sich in der Weltrangliste verbessern konnte, tretet ihr in große Fußstapfen. Bist du optimistisch, dass ihr das noch einmal toppen könnt?
Wir treten auf alle Fälle in große Fußstapfen, aber wir haben ein sehr motiviertes Team! Wir haben auch den Rückhalt vom alten Team und dementsprechend glaube ich, dass wir das Ergebnis übertreffen können.
Die Saison ist noch jung. Hattest du schon ein paar coole Erlebnisse mit den Weasels (Anmerkung: Das Wiesel ist das Maskottchen von joanneum racing graz)?
Ja und zwar den Sponsorsday. Es war meine erste große organisatorische Aufgabe. Da unterlaufen einem leider noch Fehler, aber das Team hat alles gemeistert und der Tag ist trotz schlechten Wetters perfekt gelaufen. Die BesucherInnen waren allesamt sehr zufrieden.
Hast du ein bestimmtes Ritual, mit dem du dich auf Herausforderungen vorbereitest?
Eigentlich nicht. Das hängt von der Situation ab, ob ich Ruhe brauche oder noch spezielle Musik höre, damit ich mich auf etwas konzentrieren kann.
Hast du einen speziellen Song oder eine Band, die dich richtig anstachelt?
Ich stehe generell auf Classic Rock. Das ist meine Musikrichtung!
Studium, joanneum racing Graz sowie Familie und Freunde unter den Hut zu bringen ist eine Herausforderung.
Schauen wir ein bisschen in deinen Alltag. joanneum racing graz ist ja nur ein Teil. Wie fängt für dich der Tag an, wenn du an die Fachhochschule kommst?
Der erste Weg ist der zur Kaffemaschine. (lacht)
Bei allem, was du organisatorisch zu tun hast, wieviel Zeit bleibt neben der FH für Familie?
Zu wenig. Einfach zu wenig. Ich würde gerne mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. Meine Familie, speziell meine Freundin, wissen aber, dass der Tag nur 24 Stunden hat und sie stecken entsprechend zurück. Das ist ja auch nur temporär und danach wird’s wieder normal.
Schön, wenn man den Rückhalt hat. Fährst du privat eigentlich auch mit Spoiler und Carbonfelgen durch die Gegend?
(lacht) Nein, Gott sei Dank nicht. Privat fahr ich ein langweiliges Spießerauto, das mich von A nach B bringt. Einen VW Passat.
Privat fährt Christian Rosenhammer Passat. (© Maximilian Thum)
Schauen wir in die Zukunft: Wo bist du in zehn Jahren?
Ich hoffe, in einer vernünftigen Festanstellung, am liebsten in Richtung Motorenentwicklung. Aber das wird sich alles zeigen.
Könntest du dir vorstellen so etwas wie joanneum racing graz nach deinem Abschluss zu machen?
Auf alle Fälle!
Im Motorsport bleiben? Einmal ein Rennteam übernehmen?
Das wäre eine schöne Alternative.
Abschließend noch etwas Ausgefallenes: Wenn du dir einen Prominenten aussuchen könntest, mit wem würdest du gerne zu Abend essen?
Mit meiner Freundin. Sie ist nicht prominent, aber ich brauch keine Prominenten. Für mich ist Familie wichtiger als irgendwelche Berühmtheiten.
Tipp
Mehr Infos über das Team und den Verlauf der Saison finden Sie auf der offiziellen Homepage: http://www.joanneum-racing.at