Werner Fritz: Das macht die FH JOANNEUM aus

Werner Fritz: Das macht die FH JOANNEUM aus

Tina Stadler,

Wir haben für den Annual Report der FH JOANNEUM nachgefragt: Was macht unsere Hochschule aus? Die Antwort auf diese Frage gibt heute Werner Fritz, Vizerektor der FH JOANNEUM.

Der technologische Fortschritt und damit verbundene Produkt-, Prozess- und Dienstleistungsinnovationen sind maßgeblich verantwortlich für den Erhalt des aktuellen und zukünftigen Wohlstands in Europa. Es liegt ganz wesentlich an den Fachhochschulen, an der Etablierung neuer Technologien mitzuwirken und Innovationen zu voranzutreiben. Dazu gehören gleichermaßen die Schaffung eines innovationsfördernden Klimas und die stärkere Verbreitung des „Entrepreneurship“-Gedankens, um Startups von Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Absolventinnen und Absolventen zu fördern.

Tertiäre Bildung – egal ob an Universitäten oder an Fachhochschulen – ist untrennbar mit Forschung verbunden. An Hochschulen für Angewandte Wissenschaften liegt der Schwerpunkt, wie der Name schon nahelegt, auf der angewandten Forschung. Deren Merkmal ist die konkrete Nutzenstiftung in neuartigen Produkten oder Dienstleistungen beziehungsweise die Erschließung von Nutzungsmöglichkeiten der Forschungsergebnisse für neue Anwendungsgebiete und Branchen.

Das Paradigma der forschungsgeleiteten Lehre lässt sich nur durch eine stark ausgeprägte Forschungsdimension verwirklichen. Diese ist an der FH JOANNEUM in hohem Maße gegeben. So besteht die Möglichkeit, Studierende im Rahmen von Projekten, Bachelor- und Master-Arbeiten direkt in Forschungsprojekte einzubinden. Darüber hinaus werden einesteils die Forschungsergebnisse über die Lehrenden in die Lehre transferiert, andernteils findet der Know-how-Transfer von der Hochschule in die Wirtschaft statt. Wir sind in der Lehre und der angewandten Forschung in bedeutenden Technologiefeldern vertreten, wie etwa Fahrzeugtechnik, Luftfahrt, Elektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnologien. Im Speziellen ist auch die Bedeutung von Industrie 4.0 für die technologieorientierte Produktion der Zukunft zu erwähnen.

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Foto: FH JOANNEUM

Die projektbasierte Lehre spielt eine wichtige Rolle in der modernen Hochschuldidaktik und wird an der FH JOANNEUM de facto an allen Studiengängen angewendet. Nicht zuletzt deshalb, weil damit die Zielsetzung unserer Ausbildung im Besonderen unterstützt wird: der Erwerb von umfassenden praxisorientierten Kompetenzen für interdisziplinäre Aufgabenstellungen in den verschiedenen beruflichen Tätigkeitsfeldern. Neben der fachlich-inhaltlichen Dimension bietet projektbasierte Lehre die Möglichkeit, dass die Studierenden kommunikative und organisatorische Kompetenzen erwerben. Sie trainieren Projektmanagement sowie Teamarbeit und lernen mögliche Konflikte hautnah kennen. Das zwar in einer geschützten Umgebung – in der „Sandkiste“ – aber trotzdem in einem sehr realitätsbezogenen Umfeld. Denn projektbasierte Lehre ist bei uns zumeist mit realen Projekten in Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen aus Wirtschaft und Bildung oder dem Gesundheitswesen verbunden. Unsere Studierenden arbeiten an realen Fragestellungen aus der zukünftigen beruflichen Praxis und können sich somit gut auf das Berufsleben vorbereiten. Sie machen sich auch mit Themen wie Zeitdruck oder Stress vertraut. Das sind alles Gründe, warum projektbasierte Lehre neben anderen Lehr- und Lernformen wie etwa „Problem-based Learning“ oder „Case-based Learning“ einen ganz wichtigen Stellenwert an der FH JOANNEUM hat.

Ein Verdienst der Fachhochschulen ist sicherlich auch die internationale Ausrichtung der Bildung. Wobei nicht nur das Thema des Hinausgehens wichtig ist, sondern auch des Hereinlassens. Wir sind im Bereich Studierendenmobilität und Incoming-Studierende unter Österreichs Fachhochschulen führend. Als Hochschule müssen wir dafür sorgen, dass das „Mindsetting“ und die Reflexion gefördert werden. Es hängt dann immer noch vom Individuum ab, wie interkulturelles Zusammenleben gelebt wird. Die Bewusstseinsbildung ist unsere Aufgabe.

In Zukunft wird es noch wichtiger sein, an welcher Hochschule man studiert hat. Bereits im Unternehmen beschäftigte Absolventinnen und Absolventen der FH JOANNEUM können oft ausschlaggebend für eine Einstellung sein. Das ist genau der Vorteil, den sich die Institution auf der einen Seite und die Absolventinnen und Absolventen auf der anderen Seite wechselseitig aufbauen. Die Positionierung der FH JOANNEUM als Qualitätshochschule spielt daher auch in unserer zukünftigen Strategie eine große Rolle.

Den Annual Report der FH JOANNEUM kann man hier auch online durchblättern.