„Wieso macht man als Österreicherin ein Auslandssemester in Hamburg?“, diese Frage wurde uns mehr als nur einmal gestellt. Auch wenn die Sprache – zumindest auf dem Papier – gleich ist, gibt es doch einige Dinge, die für uns in Deutschland neu und aufregend waren. Manches war aber auch so, wie wir es uns erwartet hatten. „Uns geht es gut. – Das Wetter ist super!“ Wir haben viele Postkarten mit diesem Spruch versendet. Deren Motiv zeigte allerdings immer Regen. Vom „Shiet Wedder“, für das der Norden Deutschlands bekannt ist, blieben wir leider nicht verschont.
Auch dass Deutsche pünktlich und gut organisiert sind, können wir auf jeden Fall bestätigen, da wir es bereits in den ersten beiden Wochen unseres Aufenthaltes erfahren durften. Die bestens geplanten „welcome weeks“, während denen wir Austauschstudentinnen und -studenten aus der ganzen Welt kennen lernten, machten es quasi unmöglich, sich einsam zu fühlen. Auch während des gesamten Semesters wurden immer wieder Veranstaltungen angeboten. Unsere Buddys organisierten ein Potluck Dinner mit internationalen Speisen, einen Scavenger Hunt zum Erkunden der Stadt und viele weitere Events. Langeweile kommt in Hamburg aber sowieso nie auf. Neben der berühmt-berüchtigten Reeperbahn im Vergnügungs- und Rotlichtviertel St. Pauli und dem alternativen Stadtteil Sternschanze hat Hamburg Freizeitangebote wie den für Studentinnen und Studenten wegen des günstigen Preises idealen Verein Sportspaß, die beeindruckenden Sehenswürdigkeiten Speicherstadt, Alstersee, etc. und kulturelle Angebote wie zum Beispiel das Musical König der Löwen zu bieten.
Trotz einer Einwohnerzahl von 1,7 Millionen fühlt man sich nicht wie in einer Großstadt. Mit seinen zahlreichen Parks wird Hamburg zu Recht als die grünste Stadt Deutschlands bezeichnet. Durch die riesige Parkanlage Planten und Blomen kann man stundenlang spazieren und hat noch immer nicht alles gesehen. Den Stadtpark haben wir des Öfteren genutzt, um uns an sonnigen Tagen mit einer Gitarre ins Grüne zu setzen und mit unseren neu gewonnenen Freunden aus aller Welt gemeinsam zu singen. Unterhalten haben wir uns im Normalfall auf Englisch oder Spanisch. Unsere Fremdsprachenkenntnisse konnten wir aber nicht nur beim Kommunizieren mit anderen Austauschstudentinnen und -studenten verbessern, sondern auch an der Uni, da verschiedenste Vorlesungen auf Englisch abgehalten wurden.
Einer unserer Lieblingskurse an der Hochschule für angewandte Wissenschaften nannte sich „German Food And Culture“, wo wir unter anderem verschiedenste Speisen aus allen Regionen Deutschlands zubereiteten. Einmal in der Woche gemeinsam zu kochen war uns nicht genug, deshalb führten wir die Kochsessions in Form von internationalen Dinners, bei denen traditionelle Rezepte aus unterschiedlichen Ländern ausgetauscht wurden, weiter. Während unseres Erasmussemesters lernten wir viele verschiedene Kulturen kennen. Und das, obwohl wir es in unserem Nachbarland Deutschland verbracht haben. Wir würden uns wieder für Hamburg entscheiden!