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Porträt

Jamina Sommerfeld und Valentina Wagner

Unser Auslandssemester an der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen.
Jamina Sommerfeld und Valentina Wagner 1

Erasmus.

„Hast du eigentlich irgendwelche Erwartungen?“ Verschwörerisch grinsten wir uns an. Die beiden kaum tragbaren Koffer sowie zwei bis zum Rand gefüllte Backpackerrucksäcke irgendwo am Ende des Zugabteils verstaut, saßen wir auf den höchst unbequemen Liegesitzen im Nachtzug von München nach Arnhem. Wir hatten uns dazu entschlossen, ein Auslandssemester an der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen in den Niederlanden zu absolvieren. Unsere Kriterien zur Studienwahl waren folgende: andere Sprache, größere Stadt als Graz, interessantes Studium. Der Rest, so meinten wir, würde sich schon ergeben. Und wir wurden nicht enttäuscht.

Es begann eine Zeit, in der wir mit unseren sechs WG-Mitbewohnerinnen und allen Erasmus Studentinnen und Studenten zu einer großen internationalen Familie zusammenwuchsen. Unzählige Ausflüge, Wohnungs- und Dinnerparties, Lagerfeuer am Fluss, Fitnessstudiobesuche und Picknicks am Dach machten diese fünf Monate zu einer der besten Erfahrungen unseres Lebens. Auch die Tatsache, dass ein Tisch dem Versuch, unsere Mitbewohnerinnen zu perfekten österreichischen, Strudelteig schlagenden Hausfrauen zu machen, nicht standhielt, konnte unsere Begeisterung nicht schmälern.

Der Minor, den wir besuchten hatte den eindrucksvollen Titel „health professionals in an international perspective“. Er wurde in zwei Teile à zehn Wochen aufgeteilt. Im ersten Teil wurde an drei Tagen die Woche unterrichtet, wobei dieser Unterricht hauptsächlich aus Diskussionen zu Themen wie „Intercultural Communication“, „Behavioural Change“, „Motivational and Empathetic Interviewing“, „Selfmanagement“ und zahlreicher weiterer interessanter Themen bestand. Im Zuge dessen entwickelten wir Gesundheitsinterventionen in Arbeitsgruppen mit internationalen Studierenden aus den Gesundheitsbereichen Diätologie, Physiotherapie, Physical Education und Logopädie. Außerdem analysierten wir in einem einwöchigen Workshop mit einem Klinischen Psychologen unsere eigene Arbeitsweise und wichtige Aspekte in der Behandlung von Patientinnen und Patienten aus psychologischer und interdisziplinärer Sicht.

Im zweiten Teil des Minors mussten wir nicht aktiv teilnehmen. Da wir in dieser Zeit unsere Bachelorarbeiten schrieben, hatten wir das Ziel des Minors, eine Forschungsarbeit zu schreiben, bereits erreicht. Die freie Zeit wurde genutzt um die letzten Wochen des Auslandssemesters zu genießen.

Obwohl wir in diesen fünf Monaten keine diätologischen Themen behandelten, war das Studium für unsere Zukunft sehr wertvoll. Wir haben uns persönlich und beruflich sehr stark weiterentwickelt. Einige Ideen und Pläne haben sich in dieser Zeit in unsere Köpfe eingenistet und sind bis heute hartnäckig dort geblieben. Wir lernten, wie es so schön heißt, für‘s Leben.

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge sehen wir auf das vergangene Semester in Nijmegen zurück. Doch WhatsApp sei Dank, können wir weiterhin schöne Momente mit unseren dort gewonnenen Freunden teilen. Als wir unser niederländisches Zuhause verließen sagten wir „Auf Wiedersehen“. Tatsächlich haben wir bereits unseren besten brasilianischen Freund im Ferienhaus seiner Freundin in Slowenien besucht. Erasmus Reunion – wir hoffen, dass dieses Treffen nicht das letzte war und werden weiterhin zu „Cheerleader“ und „Take me to church“ grölen. Um es mit Ronny’s Worten abzuschließen: They can send us home, but they can’t take away our memories.

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