Als Diätologin beziehungsweise Diätologe haben Sie ein breites Berufsspektrum, in dem Sie tätig sein können. Sie konzeptionieren, gestalten und überwachen Ernährungstherapien in allen medizinischen Bereichen. Der diätologische Prozess umfasst die Ernährungsanamnese (Was wird gegessen?), die Erhebung des Ernährungsstatus (Wie gut oder schlecht ist die Person ernährt also mit Nährstoffen und Energie vorsorgt?), die diätologische Befundung und Beurteilung (Welcher diätologische Handlungsbedarf ist gegeben?) sowie die Qualitätssicherung, Evaluation, Dokumentation und Reflexion.
Im Krankenhaus nehmen Diätologinnen und Diätologen eine wichtige Rolle als Vermittler zwischen medizinischen Anforderungen und praktischer Umsetzung ein: Sie erstellen Ernährungstherapiepläne für Menschen, die an Stoffwechselerkrankungen oder Krebs leiden, die einen chirurgischen Eingriff vor oder hinter sich haben oder die künstlich ernährt werden müssen. Auch in der Geburtshilfe sind Diätologinnen und Diätologen tätig.
Ein weiteres Einsatzgebiet der Diätologinnen und Diätologen ist die Gesundheitsförderung und -prävention. Vom Kind bis zur Seniorin beziehungsweise zum Senior: Gesunde Ernährung ist für jeden wichtig. Deswegen halten Diätologinnen und Diätologen Vorträge im Rahmen von Vorsorgeprogrammen in Mutterberatungsstellen, Kindergärten, Schulen, Gesundheitshotels oder im Zuge von Gesundheitsprogrammen in Betrieben oder Altersheimen.
Diätologinnen und Diätologen arbeiten auch in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, der Ernährungswirtschaft, der Lebensmittel- und Pharmaindustrie sowie in Forschung, Aus- und Weiterbildung. Diätologin beziehungsweise Diätologe ist ein gesetzlich anerkannter Gesundheitsberuf und gehört zur Gruppe der gehobenen medizinisch-technischen Dienste Österreichs – kurz: MTD.
Als Absolventin oder Absolvent des Studienganges „Diätologie“ der FH JOANNEUM können Sie zum Ernährungsbewusstsein beitragen und arbeiten in interdisziplinären Teams im Bereich der Ernährungsumstellung.
Im Studium werden Ihnen Grundlagen der Humanernährung und Lebensmittelkunde, des Ernährungs- und Verpflegungsmanagement, der Kommunikation und Beratung sowie medizinische und naturwissenschaftliche Grundlagen vermittelt. Aufbauend auf Ihren medizinischen und ernährungsphysiologischen Kenntnissen erlernen Sie diätologische Fertigkeiten. Sie bekommen die Verknüpfungspunkte mit anderen relevanten Disziplinen vermittelt, um die Zusammenarbeit bei der Beratung und Behandlung gezielt einsetzen zu können. Zusätzlich erlernen Sie Ernährungsberatungen und Schulungen in der Gesundheitsförderung und Prävention durchzuführen.
Neben Ihrer Kommunikationsfähigkeit und Kritikfähigkeit werden unter anderem auch Einfühlungsvermögen, Selbstreflexionsfähigkeit und Teamfähigkeit sowie professionelles Selbstverständnis gefördert. Diese Kompetenzen sind wesentlich für Ihren späteren Beruf. Sie können dadurch Entscheidungen verantwortungsbewusst nach außen vertreten, kommunikative und organisatorische Fähigkeiten umsetzen sowie Informations- und Aufklärungsgespräche professionell führen. Außerdem lernen sie eine Vertrauensbasis zur Patientin oder zum Patienten aufzubauen, kulturelle und religiöse Bedürfnisse zu berücksichtigen sowie nach berufsrechtlichen Grundsätzen zu arbeiten.
Die Recherche von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Formulierung von forschungsrelevanten Fragestellungen, die Auswahl und Anwendung von wissenschaftlichen Forschungsmethoden sowie die Aufbereitung der erhobenen Daten für die Beantwortung der jeweiligen Fragestellungen sind zentrale Inhalte, die Sie vermittelt bekommen. So können Sie Forschungsprozesse nachvollziehen, planen und sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Berufsalltag zu Nutzen machen.