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Porträt

Viktoria Hohenbichler, BSc MSc

Viktoria Hohenbichler ist in Wien als Infrastructure Coordinator bei der SVC, der Sozialversicherungs-Chipkarten Betriebs- und Errichtungsges.m.b.H. tätig. Im Interview erzählt sie über ihr Studium „Gesundheitsinformatik“ und „eHealth“, ihren Job und was sie sich in Zukunft wünscht.
Viktoria Hohenbichler, BSc MSc 1
Eckdaten

Jobbezeichnung: Infrastructure Coordinator e-card (Produkt- und Servicemanagerin)
Unternehmen: SVC
Ich arbeite in: Wien, Österreich
Ich arbeite hier seit: Dezember 2022
Mein Kontakt

Sie haben Gesundheitsinformatik bzw. eHealth im Bachelor und Master studiert, in welchem Jahrgang waren Sie?

Ich war im Jahrgang 2017 des Bachelorstudiums „Gesundheitsinformatik / eHealth“ und im Jahrgang 2020 des Masterstudiums „eHealth“.

Wie hat Ihnen das Studium an der FH JOANNEUM gefallen? Was hat Ihnen besonders gefallen?

Besonders das Bachelorstudium hat mir gut gutgefallen. Ich hatte bereits von meinen Eltern ein medizinisches Hintergrundwissen, aber im Studium habe ich viele neue Bestandteile des Gesundheitswesens und dessen Digitalisierung kennen und anwenden gelernt. Das Studium war ein guter Mix aus den verschiedensten Anwendungsbereichen und legte eine stabile, umfangreiche Basis.

Wenn ich an das Studium und meine Zeit an der FH JOANNEUM denke, fallen mir sofort meine Tätigkeiten als Studierendenvertreterin ein. Ich war in den gesamten fünf Jahren in der Jahrgangsvertretung tätig und bin dadurch auch zur ÖH-Tätigkeit gekommen (Vorsitzende der Studienvertretung Informatik, studentisches Mitglied in der Arbeitsgruppe Evaluierung und Kollegium, Hochschulmandatarin, Öffentlichkeitsreferentin und 2. stv. Vorsitzende der öh joanneum). Da bin ich wirklich angekommen und es war das Highlight meiner FH-Zeit. Einer der Gründe für meine fünfjährige Jahrgangsvertretungsperiode war, dass ich so bei Fragen, Anliegen und Problemen im Studienbetrieb ständig im Kontakt mit den Lehrenden und der Studiengangsleitung sein konnte.

Nach dem absolvierten Bachelorstudium bestand für mich kein Zweifel an der Fortsetzung im Master am selben Institut. Die drei Studientage pro Woche waren lang und intensiv, jedoch vergingen die zwei Jahre im Master wie im Flug.

Wie würden Sie das Studium in einem Satz beschreiben?

Im Laufe des Studiums lernt man die einzelnen Puzzle-Teile des Gesundheitswesens und die vielfältigen Herausforderungen zu verstehen und Lösungsmöglichkeiten praxisnah zu entwickeln und anzuwenden.

War es von Anfang an klar, dass Sie etwas in diese Richtung studieren werden? Wofür haben Sie sich als Jugendliche interessiert?

Da in meiner Familie Medizinberufe stark vertreten sind, war für mich klar, dass ich auch ins Gesundheitswesen möchte, jedoch auf keinen Fall Medizin studieren will. Durch eine Beratung auf der BeSt³ in Wien stieß ich auf das Studium Gesundheitsinformatik in Graz. Ohne „Plan B“ bewarb ich mich bei der FH JOANNEUM und wurde glücklicherweise sofort aufgenommen.

Wie hat Sie das Studium auf Ihren Beruf vorbereitet? Welche Fähigkeiten und welches Know-how können Sie aus dem Studium mitnehmen?

Das breite Wissen über medizinische Standards (HL7, IHE, SNOMED, CDA etc.) konnte ich in meiner Tätigkeit bereits anwenden. Die erworbenen Kompetenzen aus den vielen Projektmanagement-Lehrveranstaltungen helfen mir in meiner Firma bei Projekten zu unterstützen.

Worum geht es in Ihrem aktuellen Job? Was kann man sich genau darunter vorstellen?

Infrastructure Coordinator ist eine Firmen-interne Bezeichnung, genauer gesagt bin ich Produkt- und Servicemanagerin für die e-card. Meine Definition vom Studium eHealth ist: „Wir sind das Bindeglied zwischen „hardcore“ Medizinproduktentwickler:innen und dem medizinischen Fachpersonal“, das spiegelt sich in meiner Tätigkeit bei der SVC ganz gut wider. Als Infrastructure Coordinator bin ich Anlaufstelle für drei interne Teams, aber hauptsächlich Bindeglied zwischen Betrieb der e-card (Infrastructure Services) und den jeweiligen Teams (Business Services).

Wie schaut ein typischer Arbeitsalltag für Sie aus? An welchen Projekten arbeiten Sie zurzeit?

Meine Tätigkeit besteht zu einem großen Teil aus Meetings, wo der aktuelle Status von Weiterentwicklungen, Verbesserungspotenzial und Herausforderungen im e-card-System besprochen werden. Dadurch habe ich mit vielen Personen aus anderen Teams zu tun. Derzeit arbeiten wir an der europaweiten elektronischen Verschreibung und Einlösung von Medikamenten (ePrescription) und der mobilen Nutzung der e-card am Smartphone, zum Beispiel für die E-Rezept-Einlösung für eine andere Person.

Wie hat sich Ihre Karriere durch das Studium verändert?

Nach nur sechs Bewerbungen bin ich bei zwei Firmen zum persönlichen Gespräch eingeladen worden. Durch den Begriff eHealth bin ich auf den Slogan der SVC „SVC designing ehealth“ gestoßen. Ohne mein Studium und das Kennenlernen des Begriffs eHealth wäre ich nicht bei der SVC gelandet.

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrem Job? Was ist besonders interessant? Was sind die Herausforderungen in Ihrem Job?

Es gefällt mir, dass ich täglich mit meinen Kolleg:innen das e-card-System verbessern kann. Da ich erst seit 1. Dezember arbeite, ist es jetzt noch schwierig, den komplexen gewachsenen Aufbau des e-card-Systems zu verstehen. Auf jeden Fall ist es ein interessant zusammenhängendes System. Technisch gesehen ist mir vieles noch nicht klar, was manchmal noch herausfordernd und schwierig ist, die Fragen verständlich zu formulieren.

Welche Fähigkeiten braucht es in diesem Beruf? Was muss man können, um in Ihrem Berufsfeld arbeiten zu können?

Ganz klar Organisationsfähigkeit, um den Überblick über das gesamte System und dessen Auswirkungen zu bewahren und „Sitzfleisch“ für die vielen Meetings. Es ist wichtig, dass man auf die Teams selbstständig zugeht und die „Baustellen“ anspricht, also man darf nicht konfliktscheu sein.

Welche Tipps würden Sie Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger mitgeben?

Nicht aufhören Fragen zu stellen, wenn irgendetwas unklar ist. Am Anfang sind Fehler natürlich, einfach dazu stehen und daraus lernen.

Haben Sie noch Kontakt zu ihren Studienkolleg:innen?

Es gibt einige Studienkolleginnen, die zu Freundinnen geworden sind. Zu diesen habe ich noch Kontakt und sie freuen sich sehr mich zu sehen, wenn ich ab und zu in Graz bin.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Was möchten Sie beruflich noch erreichen?

Für die nahe Zukunft bin ich wunschlos glücklich. Da ich aber gut mit älteren Personen kann, habe ich im Hinterkopf, dass ich mir irgendwann vorstellen kann, ein Seniorenheim zu leiten. Da ist dann aber sicherlich eine weitere Ausbildung neben dem absolvierten Bachelor und Masterstudium notwendig.

Warum würden Sie jungen Maturant:innen empfehlen, „eHealth“ an der FH JOANNEUM zu studieren?
eHealth und die Digitalisierung des Gesundheitswesens sind die Zukunft! Besonders in der Corona-Pandemie sah man deutlich, wie wichtig die Digitalisierung besonders im Gesundheitswesen ist.

Das Interview mit Viktoria Hohenbichler führte Robert Mischak, Leiter des Instituts eHealth.

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