Schon von Beginn meines Studiums an wusste ich, dass ich gerne die Möglichkeit in Anspruch nehmen würde, ein Auslandssemester über Erasmus+ zu machen. Da ich schon von vielen Seiten begeisterte Erzählungen von Studienzeiten in anderen Ländern gehört hatte, freute ich mich darauf, selbst meine Erfahrungen zu machen.
Obwohl die Gegebenheiten 2020/2021 Corona-bedingt natürlich alles andere als normal waren, beschloss ich, ein Semester im spanischen Valencia an der Universitat Politecnica de Valencia (UPV) zu studieren. Nach einem kurzen Aufenthalt in einem Hostel, während dessen ich nach einer Unterkunft suchte, landete ich in einer optimal gelegenen Wohnung nahe der Uni und dem Strand, wo ich mit vier anderen Erasmus-Studentinnen zusammenlebte.
Während des Semesters, in dem ich an der UPV studierte, wurde die meiste Zeit ein duales Unterrichtssystem verfolgt. Das bedeutet, dass man in Präsenz zu den Lehrveranstaltungen gehen konnte oder diese als Live-Stream oder die Aufzeichnung dessen zu Hause mitverfolgen konnte. Inhaltlich starteten die LVs sofort voll durch und verlangten regelmäßige Abgaben, Projekte und Gruppenarbeiten, und schon bald standen Zwischenklausuren an. So ging es auch bis zum Ende des Semesters weiter, sodass immer sehr viel für die Uni zu tun war.
Neben den studentischen Verpflichtungen wollte ich natürlich auch möglichst viel von Land und Leuten kennenlernen. In meiner freien Zeit erkundete ich mit Freunden, großteils Erasmus-Studierenden, die Stadt und Umgebung. Nachdem wir nach circa zwei Monaten unsere Provinz nicht mehr verlassen durften, hatten wir viel Zeit, diese und ihre vielseitige Natur kennenzulernen. Die Comunidad Valenciana bietet eine wunderschöne Landschaft mit Routen über Berge, Flüsse, Wasserfälle und Seen, viele Klettermöglichkeiten, Burgen und natürlich Stränden. Angeblich gibt es in Valencia auch ein sehr vielseitiges und ausgeprägtes Nachtleben, wovon ich allerdings nur in den ersten Monaten einen Vorgeschmack bekam. Das ganz normale Valencia konnte ich diesbezüglich leider nie kennenlernen.
Trotz aller Umstände bin ich unglaublich froh, mein Auslandssemester in Valencia gemacht zu haben. Ich konnte viele wertvolle Erfahrungen sammeln, Menschen aus aller Welt kennenlernen, einen Einblick in deren Kulturen gewinnen und lernte, mich in einem anderen Uni-System zurechtzufinden. Persönlichkeiten entwickeln sich mit jeder Erfahrung und ich denke, dass Eindrücke, die man erhält, wenn man in einem fremden Land lebt, einen wertvollen Beitrag in der persönlichen Weiterentwicklung ausmachen.
