Nathanael Böll absolvierte sein Pflichtpraktikum bei Alfredo Häberli in Zürich. In einem Interview erzählte er uns, was er dort gelernt hat und was das Beste daran war.
Was hat dich dorthin geführt?
Auf einer Studiumsexkursion im vierten Semester bekamen wir die Möglichkeit, bei Alfredo Häberli kurz vorbeizuschauen. Die Atmosphäre im Studio hat mich sehr beeindruckt, genauso Alfredo als Persönlichkeit und seine Entwürfe.
Wie sah ein Tag dort aus?
Der Alltag, den ich kennenlernen durfte, war nicht der übliche. Durch Covid-19 verbrachte Alfredo deutlich mehr Zeit im Studio. Oft nahm er sich diese, um mir von persönlichen Begegnungen und Erfahrungen mit anderen Designern wie Konstantin Grcic oder Enzo Mari zu berichten. Praktikanten und Praktikantinnen werden in den gesamten Designprozess eingebunden, nicht nur in die finalen Schritte. Dadurch lernte ich die Herangehensweise im Studio Häberli von den ersten Entwurfsskizzen über Modellbau bis hin zu CAD und Visualisierung kennen.
An welchen Projekten hast du gearbeitet?
Ich habe an Projekten für Fredericia, Thonet und Georg Jensen gearbeitet. Georg Jensen ist ein dänisches Silberschmiedeunternehmen, Thonet und Fredericia sind beides Möbelhersteller.
Generell habe ich den größten Teil meiner Praktikumszeit mit Möbeln verbracht, was auch eine besondere Stärke von Alfredo Häberli ist.
Inwiefern hast du in deiner späteren beruflichen Bahn davon profitiert?
Derzeit studiere ich meinen Master in Umeå, Schweden. Die Uni hat einen ähnlichen Zugang zur Industriedesignlehre wie die FH. Der Kontrast im Praktikum war sehr wertvoll. Allein die Designhistorie zu verinnerlichen und den Designzugang von unterschiedlichsten Designerinnen und Designern kennenzulernen, ist ein grosser Schatz, von dem ich in meiner eigenen Designarbeit profitiere.
Warum sollte man deiner Meinung nach bei Alfredo Häberli ein Praktikum machen?
Ein Praktikum bei AHDD gibt einem einen tiefen Einblick in die Welt der Autorendesignerinnen und Autorendesigner. Eine Richtung im Industriedesign, die die Lehre des klassischen Industriedesigns, wie sie an der FH gelehrt wird, ergänzt.
Am wichtigsten: Jeden Montag gibt es Znüni. Und wenn Alfredo im Bündner Land unterwegs ist, bringt er Nusstorte mit!