Jobbezeichnung: Außenpolitikredakteur und Leiter des ORF-Büros in Moskau
Unternehmen: ORF
Ich arbeite in: Wien und Moskau
Ich arbeite hier seit: 2017 beim ORF (ZiB-Praktikum), 2018 beim ORF-Radio, 2019 ORF-Korrespondent in Moskau, 2021 Leiter des ORF-Büros in Moskau
Ich im Web:
Bild: Felix Krisai
Was ich mache
Als Radio-Redakteur berichte ich täglich über das Geschehen auf der ganzen Welt – und das für die zwölf Radiosender des ORF. Ich recherchiere, schreibe Beiträge und spreche sie auch ein – sie laufen dann in den Journalen und Nachrichtensendungen. Thematisch ist meine Arbeit sehr vielseitig und ich bin auch nicht auf eine spezielle Weltregion beschränkt. Natürlich gibt es aber Themen, auf die ich mich spezialisiert habe: Russland, Osteuropa und Zentralasien.
Als Korrespondent in Moskau konzentriere ich mich primär auf Russland und die Nachfolgestaaten der Sowjetunion. In diesem Berufsfeld ist man mit vielen Ressorts vertraut – neben politischen Themen berichtet man auch über Kultur, Sport und was sonst so im Gastland passiert.
Warum ich meinen Beruf liebe
Aus der Redaktion in Wien reise ich jeden Tag um die Welt – ob es um Wahlen im Kongo, Unruhen in Venezuela oder Waldbrände in Kalifornien geht: Es gibt kein Thema, das so weit entfernt ist, dass man es der Hörerin und dem Hörer nicht näherbringen könnte. Die meiste Zeit arbeite ich dabei vom Schreibtisch aus. Neben dem Telefon ist das wichtigste Werkzeug eines Radiojournalisten heute Skype, über das man Interviews in guter Qualität auf der ganzen Welt aufzeichnen kann.
Am liebsten bin ich aber natürlich im Auslandseinsatz – so habe ich in meiner relativ kurzen Zeit beim Radio bereits über Massenproteste in Ungarn und über die Weltklimakonferenz in Polen berichtet.
Wichtige Fähigkeiten in meinem Job
- Neugier
- Interesse für Weltpolitik
- Sprachkenntnisse
- angenehmer Stimmklang
- Freude am Präsentieren, Erklären und Erzählen
- Stressresistenz
- Reisebereitschaft
- Bereitschaft zu unregelmäßigen Arbeitszeiten (Frühdienst beginnt um 4:30 Uhr)
Der bisher größte Erfolg in meiner Karriere
Bestellung zum ORF-Korrespondenten und danach zum Leiter des OPR-Büros in Russland.
So bin ich zu meinem Job gekommen
Bereits während meines „Journalismus und Public Relations (PR)“-Studiums an der FH JOANNEUM habe ich für die Straßenzeitung Megaphon und das Magazin Red Bulletin geschrieben. Ein Auslandssemester in Sankt Petersburg hat dann meine Faszination für Russland und Osteuropa entfacht. Es folgten Praktika bei der Moskauer Deutschen Zeitung und dem unabhängigen russischen Fernsehsender TV Rain in Moskau. Während meiner Zeit in Moskau begleitete ich mehrmals ORF-Korrespondentin Carola Schneider auf Drehs, zurück in Österreich bewarb ich mich für ein viermonatiges Praktikum in der Außenpolitik-Redaktion der Zeit im Bild in Wien. Danach kam ich – wie die allermeisten jüngeren Kolleginnen und Kollegen – über eine Karenzvertretung in die Radio-Information.
Das habe ich im Studium fürs Berufsleben gelernt
Am meisten hat mich der Russischunterricht in meiner Berufswahl beeinflusst. Leider steht Russisch nicht mehr im Curriculum. Für mich war es aber eine tolle Gelegenheit, nach der Schule noch eine weitere Sprache zu lernen. Das hat mich dann auch zu meinem Auslandssemester in Sankt Petersburg motiviert.
Lehrreich waren auch die zahlreichen Journalismus-Projekte bei Thomas Wolkinger: Bei der Online-Zeitung Annenpost lernten wir im ersten Semester das Recherchieren und Schreiben, im fünften Semester gestalteten wir dann ein 100-seitiges Printmagazin über die Ukraine – Recherchereise nach Kiew, Lwiw und Tschernobyl inklusive. Wichtig war dabei, dass wir keine vorgekauten Inhalte präsentiert bekamen, sondern uns alles selbst erarbeiten mussten – im Falle des Ukraine-Magazins von der Anzeigenakquise über das Layout bis hin zu den Texten.
Die Jobchancen in meinem Bereich
Die Realität im Journalismus ist leider ernüchternd: Es gibt extrem wenige Stellen und es braucht eine hohe Opferbereitschaft, um einen Job zu bekommen. Auf dem Weg dahin durchläuft (fast) jede und jeder etliche Praktika, bei denen man viel lernen kann, meist aber sind sie schlecht bezahlt. Karenzvertretungen sind eine Möglichkeit, um bei einem Medium den Fuß in die Tür zu bekommen. Wer schnell lernt und positiv auffällt, ist im Vorteil. Arbeitgeber schauen heutzutage sehr auf Auslandserfahrung und Sprachkenntnisse, es lohnt sich also, während des Studiums ins Ausland zu gehen.
Ich bin
- sprachbegeistert
- vielseitig einsetzbar (Fernsehen/Radio/Online)
- kommunikativ
Ich über meinen Job
Radio ist ein schnelles Medium – entsprechend schnell läuft die Arbeit ab. Während eines Frühdiensts muss ich oft im Stundentakt Beiträge zu verschiedenen Themen gestalten. Auch Live-Schaltungen können stressig sein. Die Nervosität nimmt aber mit der Zeit ab. Was bleibt, ist das Adrenalin. Als Jahrgang 1994 bin ich derzeit einer der Jüngsten in meiner Redaktion. Was den Vorteil hat, dass ich sehr viel von meinen erfahrenen Kolleginnen und Kollegen lernen kann. Zum Glück teilen die ihr Wissen sehr gerne.
Meine beruflichen Ziele für die nächsten Jahre sind…
Als ORF-Korrespondent in Moskau freue ich mich, aus dem größten Land der Erde zu berichten – frei von Klischees, Vorurteilen oder Doppelstandards. Mein Ziel ist es, dass die Menschen in Österreich durch meine Berichte Russland und seine Rolle in der Welt besser verstehen.