Grundlagen der Rohstoff- und Produktcharakterisierung
Vertiefung in der Beurteilung von Rohstoffquellen bezüglich bestimmter Qualitätsparameter (z.B. Inhaltsstoffe und deren Verteilung) und Nachhaltigkeitskriterien (z.B. Methoden der quantitativen Bilanzierung) sowie der Herkunftsfeststellung und -sicherung. Einführung in die Methoden der Charakterisierung (und Überprüfung von Produktangaben) durch Fallbeispiele von ausgewählten verarbeiteten Lebensmitteln. Dabei werden die hauptsächlich in der Vermarktung verwendeten Themen behandelt (z.B. “Free From”, bestimmter Inhaltsstoffe, “bio”, Herkunftsgarantien). Praktische Übungen in Technikum, Produktentwicklungs- und Mikrobiologielabor. Betriebliche Fallstudie zu einem ausgewählten Produkt.
Spezielle Kapitel Sensorik und instrumentelle Analytik
Analytische Methoden zur Unterstützung der Produktionskette: Rückverfolgbarkeit, Inhaltsstoffe in Neben- und Restströmen der Landwirtschaft, Verschleppung von Inhaltsstoffen in der Verarbeitung (z.B. Allergene), Kontamination (anthropogene Chemikalien), Unterstützung der Produktentwicklung. Auswahl und Einsatz geeigneter instrumenteller Analytik (HPLC, GC/MS,LC). Schnelltests zum Einsatz entlang der Lebensmittelkette von der Landwirtschaft zum/zur Konsumenten/in. Neueste Entwicklungen unter Einsatz mobiler Informationstechnologien. Vertiefung in analytischer Sensorik, Kombination mit instrumenteller Analytik und Charakterisierung von Rohstoff- und Prozessfehlern. Praktische Übungen im Sensorik-, Physik-, Chemie- und Mikrobiologielabor.
Betriebspraktische individuelle Vertiefung 2
Im Begleitseminar erfolgen die Einführung in Auswahl, Planung, Dokumentation und Reflexion der für das individuelle Studienziel (Karriereplanung + betriebliche Schwerpunkte) vorrangig interessanten Inhalte. Im Unternehmen erfolgt die eigenständige Bearbeitung der gewählten Themen anhand konkreter Aufgabenstellungen durch das Unternehmen im Umfang von vier Wochen.
Betriebsprojekt Produkt- und Prozessentwicklung
Das betriebliche Projekt umfasst im Minimum ein Monat und beschäftigt sich mit der Entwicklung und Prozessüberplanung (oder Prozessadaptierung) für ein konkretes Produkt (Lebens- oder Futtermittel, Kosmetikprodukt) im Ausbildungsunternehmen. In der Lehrveranstaltung wird das Projekt durch die folgenden Elemente begleitet: Vertiefung Innovationsmanagement, Entrepreneurship, wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben. Themenfindung aus den technisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkten des Studiengangs und in Abstimmung mit dem Ausbildungsunternehmen. Literaturrecherche und Projektplanung. Abstimmungsgespräch und Präsentation im Unternehmen mit Hochschul-BetreuerIn. Projektumsetzung im Unternehmen mit Begleitung in Kleingruppen (Peer-Coaching und Lern-Supervision). Projektbericht und Reflexion.
Innovationen in der Haltbarmachung
Wiederholung der wichtigsten Fragestellungen und Technologien der Haltbarmachung. Einführung in alternative thermische und nicht-thermische Methoden der Haltbarmachung und deren potenzielle Einsatzbereiche. Einflüsse der Haltbarmachung auf Qualitätsparameter und Konsequenzen für Prozessführung bzw. Rohstoffauswahl. Anwendungsbeispiele aus der Industrie (Exkursion). Designprojekt und messtechnische Begleitung im Lebensmitteltechnologielabor. Betriebliche Fallstudie zu einem ausgewählten Prozess (Technologieänderung).
Innovationen in der Verpackungstechnik
Wiederholung der Grundlagen der Verpackungstechnik: Zielsetzung, Abstimmung auf Produkterfordernisse, Technologieauswahl, Einsatz von Automatisierungstechnik, hygienische Parameter. Innovative Materialien und Technologien der Verpackung, intelligente Verpackung (z.B. Integration von Sensoren und Informationsträgern als embedded Systems), Aspekte der Nachhaltigkeit. Zusatzanforderungen an die Verpackung im Sinn von Marketing, Bewusstseinsbildung. Praktische Beispiele aus der Industrie (Exkursion). Designprojekt für ein konkretes Produkt unter Einsatz neuer Materialien bzw. Automatisierungstechnik. Betriebliche Fallstudie zu einem ausgewählten Prozess (Technologie- oder Materialänderung).
Hygienic Design und Prozesstechnik
Einführung, Grundbegriffe und Darstellungsformen des hygienischen Designs in der Anlagen- und Prozesstechnik mit besonderem Bezug zur Verarbeitung von Lebensmitteln. Typische anlagentechnische Gefahrenquellen (z.B. mikrobiologische Kontamination, Verschleppung, potenzieller Eintrag von Betriebsmitteln bzw. Abrieb von Anlagenkomponenten, Temperaturverhalten), deren Ursachen und Strategien zu Vermeidung bzw. Behebung. Ausgewählte Beispiele erfolgreicher Technologien und Konzepte (z.B. Reinigung und Reinigbarkeit, Demontierbarkeit, Oberflächenmaterialien und -struktur, Materialwahl und -kombinationen). Einführung in technisches Zeichnen (Handzeichnen, CAD mit dem Programm Solid Works) und Softwareeinsatz im Anlagenbau. Betriebliche Fallstudie zu einer ausgewählten Technologie (unter Einsatz von CAD).
Hygienische Prozessführung und -überwachung
Wiederholung der für Prozessführung und -überwachung bedeutsamen Grundsätze und Vorgaben des Hygienemanagements. Mess- und regeltechnische Paramenter, Mess- und Regelstrategien und Sensoren. Hygienische Prozessführung und -überwachung: Designprojekt für konkrete Aufgabenstellung, messtechnische Auswertung. Praktische Beispiele in der Industrie (Exkursion) und in einer Laborübung zur Prozessführung.
Integriertes Qualitätsmanagement
Hygienemanagement: Managementsysteme, Normen, Standards. Anhand der Forderungen der gängigen Normen und Standards wie IFS, BRC und ISO 22000 werden die Grundlagen eines Lebensmittelsicherheitssystems erarbeitet. Integriertes Managementsystem: Anforderungen, Methoden und Werkzeuge. Methoden des Prozess- und Risikomanagements, Techniken im Qualitätsmanagement zur Lenkung dokumentierter Informationen. Ansätze für Verbesserungsprogramme, rechtliche Fallstudie: Praktische Aufgabenstellungen zur Umsetzung im Ausbildungsunternehmen aufbauend auf Fallstudien in der Lehrveranstaltung. Zusatzqualifikation freiwillig erwerbbar (nicht Teil der Lehrveranstaltung): Prüfungsvorbereitung Systembeauftragte/r Qualität mit Schwerpunkt Lebensmittelsicherheit.