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Aktive Mobilität im Alter – möglich in Zeiten der Pandemie?

Erfahrungen aus dem Projektalltag in Covid-Zeiten Karin Kuchler, 13. November 2020
Aktive Mobilität im Alter – möglich in Zeiten der Pandemie?

Die App SOULMATE untersucht Seniorenmobilität. Foto: FH JOANNEUM

Unser privater und beruflicher Alltag ist momentan sehr stark durch die COVID-19-Pandemie beeinflusst. Forschungsaktivitäten sind in diesen turbulenten Zeiten manchmal schwierig aufrecht zu erhalten, besonders wenn der Fokus von Projekten auf Seniorenmobilität liegt. Dem Projektteam SOULMATE gelang es trotzdem die App SOULMATE fertig zu stellen und erfolgreich mit Enduserinnen und Endusern zu testen. Hier der Erfahrungsbericht des Projektteams.

Alltägliche Wege können im fortgeschrittenen Alter beschwerlich sein. Der Weg zum Supermarkt oder zum Arzt können durch kognitive oder körperliche Einschränkungen erschwert werden und einfach die Lust verderben, selbstständig hinaus in die Welt zu gehen. Kann man dieses Problem lösen? Das Forschungsteam rund um die App SOULMATE ist überzeugt, dass selbstständige Mobilität im Alter durch digitale Hilfsmittel gefördert und aufrechterhalten werden kann.

Photo: FH JOANNEUM

Tests und Gespräche mit Enduserinnen und Endusern wurden im August und September 2020 durchgeführt.

Aktive Seniorenmobilität mit der SOULMATE App

Im Zuge des internationalen Forschungsprojektes SOULMATE, in Österreich durch das Institut Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement der FH JOANNEUM vertreten, wurde ein Sicherheitsnetz für Seniorinnen und Senioren entwickelt. Zum Sicherheitsnetz zählt eine App, welche ältere Personen auf allen Wegen begleitet und ermöglicht, sich auf der Straße, in der Stadt und beim Benützen von öffentlichen Verkehrsmitteln sicher zu fühlen. Dies gelingt durch verschiedene Hilfestellungen während der Reise. Einerseits werden Userinnen und User durch aktive Navigation mit einfacher Darstellung begleitet. Auf dem Weg werden „Points of Interest“ (zum Beispiel: Toiletten) angezeigt und vermitteln zusätzliche Sicherheit. Ein großer Pluspunkt ist der Notfall-Button, welcher im Fall von Desorientierung, Unsicherheit oder eines Unfalls gedrückt wird. Der automatische Videocall verbindet mit einer Vertrauensperson, welche den aktuellen Standort und die Route der Person sehen kann. Diese Funktionalität ermöglicht unkomplizierte Hilfe, denn nicht jede Unsicherheit ist automatisch ein Notfall.

Im neuen Animationsvideo des Projektteams SOULMATE sind die wesentlichsten Funktionalitäten nochmals visualisiert und anschaulich erklärt.

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Dies sind einige Funktionen der SOULMATE App, welche im Sommer 2020 fertiggestellt wurde. Im August und September 2020 gelang es dem Projektteam, nach langen Phasen der Vorbereitung und unter Einhaltung sämtlicher Hygienemaßnahmen, die App mit einer Gruppe von Enduserinnen und Endusern zu testen. Die Seniorinnen und Senioren probierten unterschiedliche Mobilitätsszenarien aus. Es standen Spaziergänge in der Stadt Graz, Fahrten mit den Öffis und sogar ein Radausflug auf dem Programm. Das Feedback der Testerinnen und Tester wurde im nächsten Schritt ausgewertet und in die App-Entwicklung einbezogen.

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Radausflug mit der SOULMATE App. Foto: FH JOANNEUM

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Die Route lässt sich unterwegs gut mit verfolgen. Foto: FH JOANNEUM

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Die App fragt bei längerer Inaktivität nach, ob alles in Ordnung ist. Foto: FH JOANNEUM

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Im Anschluss werden Erfahrungen ausgetauscht und Testergebnisse dokumentiert. Foto: FH JOANNEUM

Die Zukunft der SOULMATE App

Nach einer intensiven Phase der App-Entwicklung und des Businessmodelling steht die SOULMATE App kurz vor ihrer Markteinführung. Eine gesellschaftliche Frage stellt sich jedoch Pandemiezeiten zum richtigen Zeitpunkt einer Produkteinführung. Macht es aktuell Sinn, aktive Mobilität für Senioren zu unterstützen? Die Antwort des Projektteams, welches in Co-Creation mit engagierten Enduserinnen und Endusern das Projekt entwickelt und getestet hat, ist absolut positiv. Die Seniorinnen und Senioren im Test-Team möchten ihre selbstständige Mobilität so lange wie möglich aufrechterhalten. Auch unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen sind gewisse Wege unvermeidbar und können durch digitale Helfer sicherer, schneller und unkomplizierter bewältigt werden. Diese Selbstständigkeit stärkt das Selbstbewusstsein von älteren Menschen, steigert die Zufriedenheit und mindert Depression oder Vereinsamung. Gemeinsam und mobil bewältigen wir so auch die Zeit der Pandemie.

Photo: FH JOANNEUM

Danke an unsere Testerinnen und Tester für Ihren Einsatz im August und September 2020.

Tipp

Weitere Informationen zur SOULMATE App findet ihr hier: SOULMATE Produktwebsite

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