Strand. Ägypten. 40 Grad im Schatten. „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“-Student Lukas Wenzl denkt nur an eines: reinrassige Sussex Hennen. Denn die will er zurück in der Steiermark an Menschen mit Garten vermieten. Gedacht, getan.
Booook! Rent a Hendl.
Natanja C. Reitner, 12. November 2015Wie läuft es ab, wenn man Hennen mieten will?
Die wichtigsten Voraussetzungen sind zehn Quadratmeter Grünfläche und täglich zehn Minuten Zeit. Hat man das erfüllt, kommt man zu mir und sucht sich seine Hennen aus. Ich habe reinrassige Sussex Hennen, aber auch gemischtrassige Tiere. Ich komme dann mit Hennen, Stall, Zaun und allem anderen zu den Mieterinnen beziehungsweise Mietern und brauche eine Stunde für den Aufbau und die Einschulung. Danach komme ich jeden Monat vorbei um Futter zu bringen und die Tiere und ihre Haltung zu kontrollieren.
Warum sollte man sich Hennen mieten?
Ein großer Vorteil sind natürlich die Eier – das sind pro Hennen bis zu 20 Stück im Monat. Außerdem ist ein Hendl ein liebesvolles Haustier, das auch bei Kindern sehr beliebt ist.
Du studierst „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ – wie weit hat dein Studium mit diesem Projekt zu tun?
Ich glaube, es hat mich sehr beeinflusst. Zwar bin ich unabhängig vom Studium auf die Idee gekommen, doch meine Kolleginnen und Kollegen haben mich ermutigt, das durchzuziehen. Ich lerne im Studium viel über Tiere, aber auch über Marketing. Das hat mir den Start leichter gemacht. Ich überlege, die Miethennen als mein Thema für die Bachelor-Arbeit zu wählen.
Studierende der FH JOANNEUM informieren über die Studienmöglichkeiten.
Wie viele Hennen vermietest du derzeit?
Im Moment sind acht meiner Hennen vermietet.
Wie stellst du sicher, dass die Tiere artgerecht gehalten werden?
Ich stelle selbst den Zaun auf, baue den Stall selbst und kontrolliere einmal im Monat, ob es den Hennen gut geht. Persönlich bin ich der Meinung, dass es jeder Henne im kleinen Kreis von zwei bis vier Hennen mit genug Grünfläche, einem schönen Stall sowie menschlicher Nähe, ausgezeichnet geht. Besser als in jedem Stall mit mehreren tausend Tieren.
Verrätst du uns zum Schluss noch dein liebstes Eier-Gericht?
Mein Lieblingsrezept ist ein “Kernölschmölzi” – eine typisch steirische Kernöleierspeis. Sie besteht eigentlich nur aus Eiern, Kernöl, Speck, Käse und etwas Butter. Schmeckt am besten mit Produkten vom regionalen Bauern und Eiern von den eigenen Hennen.
Interessiert? Noch mehr Informationen gibt es auf der “Die Miethennen”-Facebookseite.
Lukas Wenzls