Herzlich Willkommen zum sechszehnten Teil der Beitragsserie rund um joanneum racing graz. In der heutigen Ausgabe knüpfen wir an unsere letzte an und stellen drei weitere Teammitglieder vor, die maßgeblich zum Erfolg des Racing-Teams der FH JOANNEUM beitragen. Diesmal geben Anna-Caterina Amann, Michael Jauschnik und Jessica Weidacher einen Einblick hinter die Kulissen.
Boxenstopp bei joanneum racing graz 2.0 #16: Das Leben als Weasel
Julia Schöttel, 29. März 2021„Der Motorsport hat mich schon immer begeistert und mich über die Jahre begleitet. Als das Team händeringend jemanden mit IT-Skills gesucht hat, war ich sofort dabei“, erzählt Anna-Caterina Amann. Seit etwas mehr als einem Jahr ist sie Teil von joanneum racing graz und dem Department Design. Die 20-Jährige betreut die Website und löst sämtliche anfallenden Aufgaben im IT-Bereich. Sie hilft bei der technischen Umsetzung und berät bei Entscheidungen. Dabei kommen ihr auch die Lehrinhalte ihres Bachelorstudiums „Mobile Software Development“ zugute: „Mir hilft besonders das Basiswissen rund um das Programmieren und auch Infrastrukturthemen, die im Studium angeschnitten werden.“ Zurzeit befindet sich Anna im vierten Semester ihres dualen Studiums, nebenbei ist sie daher auch beruflich tätig. Dies hilft ihr auch bei joanneum racing graz: „Ich kann Gelerntes aus der Arbeit oder FH für das Team anwenden – oder umgekehrt. Ich lerne parallel verschiedene Dinge, die sich schlussendlich doch gut ergänzen.“
Photo: joanneum racing graz
Seit einem Jahr betreut Anna-Caterina Amann die Website des Racing-Teams.
Die Niederösterreicherin hat gelernt, technische Inhalte auch für Nicht-Profis verständlich zu erklären. „Am meisten gefreut hat mich jedoch das positive Feedback vom Team für die neue Version der Website“, lässt Anna ihr erstes Jahr beim Team Revue passieren. Vier Monate Arbeit stecken in der Website. Auch in ganz andere Bereiche gewann Anna Einblicke: „Ich lerne unglaublich viele Dinge, die nicht unbedingt mit meinen Studieninhalten zusammenhängen. Obwohl Technisches Werken nicht mein bestes Fach in der Schule war, kann ich beispielsweise mittlerweile mit CFK arbeiten.“ Momentan arbeitet sie an der technischen Realisierung des heurigen Roll-Outs. Sie sorgt dafür, dass die technische Infrastruktur am 28. Mai 2021 funktioniert und schult die Leute dementsprechend ein.
Teambuilding geht auch online
Bei joanneum racing graz passiert pandemiebedingt momentan das meiste online. „Ich mache alles von daheim. Das wäre aber ohne Corona nicht viel anders,“ meint die Studentin. Auch das Teambuilding wurde in das Internet verlagert. Deshalb lernte Anna bei Online-Teamworkshops über drei Wochenenden ihre Kolleginnen und Kollegen besser kennen: „Ich finde es super, dass Leute mit so unterschiedlichen Backgrounds zusammenarbeiten. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit funktioniert bei uns gut und ich lerne immer wieder coole neue Leute kennen.“ Mit diesen teilt Anna auch ihre Begeisterung für den Motorsport. Egal ob Formel 1 oder MotoGP – diverse Rennen sind ein Fixtermin mit Freunden und Familie: „Besonders gefällt mir, dass man dank Social Media auch einen Blick hinter die Kulissen des Renngeschehens werfen kann.“
Studieninhalte in der Praxis
Einen einzigartigen Businessplan kreieren – das hat sich das Business & Cost Department unter der Leitung von Michael Jauschnik und Jessica Weidacher zum Ziel gesetzt. „Es ist laut, schnell und schaut cool aus“, fasst Michael seine Faszination für den Motorsport zusammen. Er findet auch die ganze Technik, die dahintersteckt, sehr interessant: „Das ist ein Wahnsinn.“ Für Jessica macht es vor allem das Drumherum aus: „Das Eventmanagement und Marketing rund um ein Autorennen begeistern mich. Das Konzept ist genial, der Aufwand dahinter riesig.“
Photo: joanneum racing graz
Michael Jauschnik ist seit Dezember 2020 Teammitglied.
Eine Präsentation von ihren Vorgängerinnen und Vorgängern bewegte die beiden dazu, im Dezember 2020 zu joanneum racing graz zu stoßen. „Eine Freundin, die letztes Jahr dabei war, hat vorher schon gemeint, dass das etwas für mich sein könnte. Außerdem bin ich gerne bei Projekten dabei “, erzählt Jessica, die wie Michael „Management internationaler Geschäftsprozesse“ im zweiten Semester studiert. Der Leobener wollte schon immer in der Motorsport- oder Automobilbranche arbeiten und sah eine Chance, so den Einstieg zu schaffen: „Natürlich macht es sich auch gut im Lebenslauf.“ Für den 22-jährigen hat es sich bereits ausgezahlt. Er wurde zu einem Bewerbungsgespräch für ein Praktikum bei einem Automobilhersteller eingeladen.
Der Lernfaktor ist für Michael ein hoher. Regelmäßig ist er mit der Umsetzung der Theorie in die Praxis konfrontiert: „Egal ob Marketing, Finanzen, Mathe oder Management: Ich wende quasi alle Studieninhalte praktisch an. Sogar Europarecht und Rechnungswesen habe ich schon gebraucht“. Die Team Leader können auch ihre Führungsqualitäten unter Beweis stellen, wie Jessica erklärt: „Wir tragen Verantwortung, sowohl dem Team als auch uns selbst gegenüber.“ Die beiden ergänzen sich hierbei laut der Premstätterin ziemlich gut: „Michael schaut, dass alle Deadlines eingehalten werden, und ich bin die menschliche Komponente im Team. Wir gleichen uns hierbei gegenseitig aus.“
Der perfekte Businessplan als Ziel
Die Arbeit der beiden Studierenden begann mit einem Kick-Off-Meeting und der Ideensuche für den heurigen Businessplan, der dann im Zuge der Formula-Student-Wettbewerbe im Sommer präsentiert wird. Das Brainstorming um die perfekte Idee stellte sich dabei als zeitintensiv heraus. Nach einem Monat stand die Idee, seit Februar bringt das gesamte Department den Businessplan auf Papier. „Dank der positiven Reaktionen des Teams auf unsere Idee haben wir auf jeden Fall Selbstvertrauen getankt. Eine noch nie da gewesene Idee zu finden, ist nicht so einfach“, freut sich Jessica. Sie hat gelernt, Geduld zu haben und mit einem Team umzugehen: „Wir tragen ja Verantwortung. Wenn jemand den Job nicht so gut erledigt, muss es das Team trotzdem gemeinsam schaffen.“ Auch Michael sieht Fortschritte und ist mit der bisher geleisteten Arbeit zufrieden: „Obwohl ich mit FH und Arbeit ziemlich eingespannt bin, ist es schön zu sehen, dass auch unter Zeitdruck einiges vorangeht.“
Photo: joanneum racing graz
Jessica Weidacher ist Teil des Departments Business & Cost.
Auch dieses Department befindet sich im Homeoffice, viele sind gerade gar nicht in Graz. „Es ist eine Herausforderung, wenn zehn Leute zusammen an einem Businessplan schreiben. Aber es funktioniert ganz gut“, ist Jessica zufrieden. Für die 20-jährige war es anfangs etwas schwer, in das Team hineinzufinden, auch weil sie die meisten Leute nur über das Internet kennenlernte. Teamworkshops sowie regelmäßige Team-Meetings haben ihr geholfen. Michael versucht, aus der Situation das Beste zu machen: „Es ist schon schwierig, weil ich die meisten Teammitglieder noch nie ‚in Echt‘ gesehen habe, aber man versteht sich trotzdem. Ich versuche mich regelmäßig mit anderen abends virtuell zusammenzusetzen.“