2020 war alles anders – zum ersten Mal seit 18 Jahren fand der E-Learning Tag der FH JOANNEUM, organisiert vom Forschungszentrum „ZML – Innovative Lernszenarien“ in Kooperation mit dem Studiengang „Mobile Software Development“, online statt. Die Teilnehmenden tummelten sich am 23. September 2020 in Online-Räumen statt im Audimax und setzten sich in unterschiedlichen Formaten mit dem Thema „Innovation & Reflexion – Henne oder Ei?“ auseinander.
Der E-Learning Tag 2020 als Massive Open Online Course (MOOC)
Linda Michelitsch, 30. September 2020Die insgesamt 211 Teilnehmenden – 23 Prozent kamen von der FH JOANNEUM, 18 Prozent von anderen Fachhochschulen, 14 Prozent von Universitäten, 3 Prozent von Pädagogischen Hochschulen, 5 Prozent von Schulen, 9 Prozent aus weiteren Bildungsinstitutionen sowie 27 Prozent von Firmen, öffentlichen Organisationen oder sind selbständig tätig – waren bereit und motiviert sich auf das neue Format des E-Learning Tages einzulassen und von der Flexibilität die eine Online-Tagung mit sich bringt begeistert.
Im Online-Raum des E-Learning Tages – vor, während und danach
Bereits zwei Wochen vor der eigentlichen Tagung startete der MOOC (Massive Open Online Course), in dem es für die Teilnehmenden Informationen, Diskussionsmöglichkeiten, Videos, Quizzes und Aufgaben gab. Auch nach dem E-Learning Tag ist die Interaktion im Online-Raum noch einen Monat lang möglich. Über zwei Drittel aller Angemeldeten stiegen bereits vorab in den MOOC ein und ließen sich von der Vielfalt der Materialien inspirieren.
Nach der Eröffnung durch den wissenschaftlichen Geschäftsführer Karl Peter Pfeiffer, der seinen Fokus auf die Studierenden im Online-Geschehen richtete, gab Marianne Heiden (Fachakademie für Sozialpädagogik Maria Stern Augsburg) in ihrer Keynote zur „Videobasierte Selbstreflexion in der Meisterlehre an Kunst-Universitäten“ viele Anregungen, die auch in die Lehre an anderen Hochschulen transferiert werden können.
Viele Wege zu lernen
Die Diskussionen des Vormittags zum Unterricht in Hochschulen und Schulen waren breit gefächert. Die Experten und Expertinnen traten mit den Teilnehmenden in einen Austausch zu Themen wie agile Lehre oder kooperatives Online-Lernen im internationalen Online-Klassenzimmer.
Es zeigte sich, dass sowohl Schülerinnen und Schüler wie auch Studierende teilweise positiv auf das Distance Learning im Frühjahr 2020 reagiert haben, teilweise jedoch auch online „verloren gingen“. Vor der didaktischen Herausforderung, diese Personen wieder in den Online-Raum zu holen, standen die Lehrenden von Hochschulen und Universitäten sowie der Schulen. Digitale Schulbücher, Lernvideos, -tutorials und -Apps können beide Seiten dabei unterstützen.
Die Sessions am Nachmittag waren der Entwicklung von Online-Lernszenarien an einem österreichischen Krankenhaus, der Innovation in Projekten und Weiterbildung sowie der Rolle der Technik, deren Vorteile und Herausforderungen, bei reiner Online-Lehre und Distance Learning gewidmet.
Photo: Foto: FH JOANNEUM
Die Posterpräsentationen, angelehnt an das japanische Format Pecha Kucha, waren eines der Highlights der Veranstaltung.
Die Posterpräsentationen, angelehnt an das japanische Format „Pecha Kucha“ („andauernd reden“), waren eines der Highlights der Veranstaltung – in kurzer Zeit wurden den Teilnehmenden spannende Projekte, Tools Lehr-/ Lernansätze sowie Erfahrungen aus der Online-Lehre nähergebracht.
Die drei Workshops stellten „Die Netzwerkerinnen – Ein Netzwerk mit Frauen für Frauen zur gegenseitigen Unterstützung und zum Online-Empowerment“ vor, erprobten E-Portfolio unterstütztes Reflektieren im Lernmanagementsystem Ilias und widmeten sich Reflexionslandkarten in der Lehre. Die regen Diskussionen und Interaktionen ließen die Zeit wie im Flug vergehen und die Teilnehmenden waren sich einig, dass…
- Netzwerke heute wichtiger sind denn je
- E-Portfolios ein Tool sind, das unbedingt ausprobiert werden sollte
- man Reflexion mit Reflexionslandkarten einfach schneller auf den Punkt bringen kann
Experiment „online“
Die Organisatorinnen und Organisatoren des Tages haben viel experimentiert, es gab Online-Räume, die sich überlappten, ein Online-Infocenter für eventuell „Verlorengegangene“, viel Platz für Diskussionen und Chats – was von den Teilnehmenden auch gut genutzt wurde.
Die Technik spielte uns ab und zu einen Streich, doch das Ziel, einen sehr regen Austausch unter den Teilnehmenden zu ermöglichen und zu unterstützen, wurde auf jeden Fall erreicht, was auch die zahlreichen, positiven Rückmeldungen bereits während der Veranstaltung zeigten.
Photo: Foto: FH JOANNEUM
Ausklang des E-Learning Tags 2020 mit dem ZML-Team.