Seit 16. Jänner 2018 ist Martin Payer der kaufmännische Geschäftsführer der FH JOANNEUM. Im Interview spricht er über seine bisherige berufliche Karriere und seine Erwartungen an die neue Position.
Der neue kaufmännische Geschäftsführer im Interview
Natanja C. Pascottini, 16. Januar 2018Wie sieht ihr bisheriger Werdegang aus?
Ich habe fast meinen gesamten bisherigen beruflichen Werdegang im Forschungs- und Innovationsbereich verbracht. Nach dem Studium der Umweltsystemwissenschaften / Betriebswirtschaftslehre in Graz hatte ich kürzere berufliche Stationen in Deutschland und an der Universität Graz bevor ich 2003 in die kurz davor gegründete Polymer Competence Center Leoben GmbH (PCCL) eingestiegen bin. Ab 2004 war ich am PCCL als Geschäftsführer tätig und in den vergangenen knapp 15 Jahren ist es gemeinsam mit einem tollen Team gelungen, das Unternehmen zur führenden außeruniversitären Forschungsgesellschaft im Bereich der Kunststofftechnik mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufzubauen. An der Schnittstelle von Wissenschaft und Wirtschaft ermöglichte mir diese Tätigkeit umfangreiche Einblicke in das Innovationssystem und die Bedeutung der Verfügbarkeit hochqualifizierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Aufrechterhaltung der Wettbewerbsfähigkeit. Berufsbegleitend absolvierte ich von 2011 bis 2013 einen Executive MBA an der Donau-Universität Krems und war mehr als fünf Jahre als Mitglied des Aufsichtsrates der Lenzing AG und der Semperit AG tätig.
Welchen Eindruck haben Sie von der FH JOANNEUM?
Der Außenauftritt der FH JOANNEUM wirkt für mich sehr jung und erfrischend. Faszinierend ist für mich die thematische Breite des Angebotes sowohl in Lehre als auch in Forschung. Letzteres konnte ich in den letzten zwei Jahren auch persönlich kennenlernen, da das PCCL als Partner des Josef Ressel Zentrums für Dünnglastechnologie agiert und ich hierbei auch die professionelle Vorgehensweise der FH JOANNEUM erleben durfte.
Was hat Sie dazu bewogen, sich auf die Geschäftsführerstelle zu bewerben?
Die mit dieser Stelle verbundenen Möglichkeiten, den Ausbildungs-, Weiterbildungs- Forschungsbereich für die künftigen Bedürfnisse der Gesellschaft und der Wirtschaft maßgeblich mitgestalten zu können, waren für mich die motivierenden Faktoren für meine Bewerbung.
Was sind Ihre Ziele für die nächsten fünf Jahre?
Mein Ziel ist es, die Position der FH JOANNEUM im Lehr-, Forschungs- und Weiterbildungsbereich weiter zu stärken, wobei die Kundinnen- und Kundenzufriedenheit als Gradmesser dienen soll. Als Kundinnen und Kunden sehe ich die Studierenden, denen wir eine qualitative, hochwertige und zukunftsträchtige Ausbildung bieten, die Gesellschaft und Wirtschaft, für die wir die derzeit und künftig benötigten Qualifikationen zur Verfügung stellen und unsere Kolleginnen und Kollegen – sowohl im Bereich der Lehre und Forschung als auch in den Servicebereichen – denen die FH JOANNEUM persönliche und fachliche Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Worauf freuen Sie sich am meisten in Ihrem neuen Job?
Auf das Kennenlernen der neuen Kolleginnen und Kollegen und ihrer Schwerpunkte. Die inhaltliche Breite des Lehr- und Forschungsangebots ist beeindruckend und ich freue mich schon, in Gesprächen und persönlichen Besuchen der Departments und Institute hautnahen Einblick in diese Themenvielfalt zu bekommen.
Welche Herausforderungen warten auf Sie?
Die Herausforderungen für den kaufmännischen Geschäftsführer sind natürlich stark mit der Aufstellung der langfristigen Finanzierung der FH JOANNEUM verbunden. Hierbei gilt es nicht nur die Strategie HANDS ON 2022 umzusetzen, sondern auch kontinuierlich Entwicklungsstrategien zu erarbeiten sowie zu bewerten und anschließend mit den Stakeholdern abzustimmen.
Was erwarten Sie von Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
Ich wünsche mir ein Arbeitsklima, das auf Basis eines wertschätzenden und vertrauensvollen persönlichen Umgangs, Werte wie Offenheit für neue Wege, Selbständigkeit, Reflexionsfähigkeit und Zielorientierung in der Umsetzung vereint.
Wie haben Sie selbst Ihre eigene Studienzeit erlebt? Was waren die Highlights?
Rückwirkend betrachtet war sie viel zu kurz ;-). Highlight war sicherlich ein Auslandssemester an der Universität Jyväskylä in Finnland. Ich empfehle allen Studierenden, die Möglichkeiten der internationalen Austauschprogramme und Auslandspraktika in Anspruch zu nehmen, um den fachlichen und persönlichen Horizont zu erweitern.
Abseits vom Beruflichen – was sind Ihre Interessen?
Mit zwei jungen Söhnen (Jakob (4) und Nikolas (2)) ist das Leben abseits des Beruflichen stark von der Familie geprägt, mit der ich in Graz-St. Leonhard wohne. Entspannung finde ich in der Natur, die ich als passionierter Jäger genießen kann sowie bei klassischer Musik – Klavier und Orgel – derzeit jedoch hauptsächlich in der Rolle des Zuhörers.