Barbara Leipold hat eine Mechatronik-Lehre abgeschlossen, ist studentische Mitarbeiterin an der FH JOANNEUM Kapfenberg und absolviert derzeit den Masterstudiengang „International Industrial Management“. Im Interview erzählt sie, was sie an ihrem Studium und ihrem Studienstandort schätzt.
„Ein Diamant entsteht nur unter Druck“
Niklas SiegerWas gefällt Ihnen besonders an Ihrem Studium?
Barbara Leipold: „Besonders die Kombination aus Wirtschaft und Technik finde ich sehr ansprechend. Da ich selbst eine Lehre zur Mechatronikerin gemacht habe, ist es für mich noch spannender, die verschiedenen Aspekte eines Unternehmens kennenzulernen und die Zusammenhänge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Eine meiner Lieblingsvorlesungen in diesem Semester war Social Competence. Darin wird gezeigt, dass nicht nur Technik und Wirtschaft wichtig sind, sondern der Mensch in all diesen Bereichen im Vordergrund steht.“
Warum haben Sie sich für den Masterstudiengang „International Industrial Management“ entschieden?
Barbara Leipold: „Ich habe an der FH JOANNEUM in Kapfenberg bereits den Bachelorstudiengang ‚Industriewirtschaft / Industrial Management‘ abgeschlossen und da dies sowohl eine Herausforderung als auch eine gute Erfahrung für mich war, habe ich mich für den Masterstudiengang ‚International Industrial Management‘ entschieden. Durch das Studium eröffnen sich weitere Möglichkeiten, um das eigene Wissen in den einzelnen Bereichen zu vertiefen und später gute Chancen am Arbeitsmarkt zu haben.“
Was sind die Herausforderungen an Ihrem Studium?
Barbara Leipold: „Da es das Ziel dieses Vollzeitstudiums ist, den Abschluss in zwei Jahren zu erreichen, ist dies aufgrund der vielen fächerübergreifenden Themen natürlich sehr zeitintensiv. Es wird einiges gefordert, das stärkt wiederum mein Durchhaltevermögen. Ein Diamant entsteht auch nur unter Druck.“
Wie sieht Ihr Studienalltag aus?
Barbara Leipold: „Wenn ich es in der Früh rechtzeitig schaffe, beginnt mein Tag um sechs Uhr mit CrossFit. Um spätestens acht Uhr fahre ich von Graz nach Kapfenberg, um pünktlich bei den Vorlesungen zu sein. Einen typischen Studienalltag gibt es bei mir nicht, meine Studienwoche verläuft in der Regel aber von Dienstag bis Samstag. Als studentische Mitarbeiterin und Vollzeitstudentin verbringe ich somit sehr viel Zeit an der FH JOANNEUM. Dies stärkt allerdings auch die Verbindung zur Hochschule, was ich sehr schätze.“
Welche Kontaktpunkte mit der Praxis haben Sie im Studium?
Barbara Leipold: „Die Lehre an der FH JOANNEUM ist sehr praxisnah. Wie auch schon im Bachelorstudium gibt es im zweiten Semester des Masters ein Praxisprojekt gemeinsam mit einer Firma. Hierbei bietet sich die Möglichkeit, den Ablauf eines Projektes mitzuerleben und dadurch mehr Erfahrung zu sammeln. Außerdem geben externe Vortragende in Vorlesungen regelmäßig wertvolle Einblicke in ihre Arbeitswelt.“
Was haben Sie nach Ihrem Abschluss vor?
Barbara Leipold: „Das ist für mich noch relativ offen. Wichtig ist mir, dass ich mich in meinem Job selbst verwirklichen und das Produkt der Firma gut vertreten kann. Außerdem schätze ich einen respektvollen Umgang miteinander auf Augenhöhe. Wohlfühlen würde ich mich in einer HR-Abteilung, die genaue Zukunft steht für mich allerdings noch in den Sternen.“
Wie kann man sich das Studieren in Kapfenberg vorstellen?
Barbara Leipold: „Das Studium ist zwar sehr umfangreich und zeitaufwendig, aber auch strukturiert und übersichtlich, da es bei Unklarheiten immer Unterstützung von der Administration gibt. Der Umgang unter den Studierenden und mit den Lehrenden ist sehr freundlich und wird auch auf zahlreichen Veranstaltungen gestärkt. Schließlich darf auch der Spaß nicht zu kurz kommen.“
Wie ist das Gemeinschaftsgefühl in Kapfenberg?
Barbara Leipold: „Der persönliche Touch, die familiäre Atmosphäre und das Gemeinschaftsgefühl sind sehr angenehm. Ich selbst hatte das Glück, in einen unterstützenden Jahrgang zu kommen, in dem ein Miteinander und Füreinander gegeben ist, da man die meisten Personen vom Sehen her kennt. Für mich ist es sehr wichtig, dass man sich den Rücken stärkt und gegenseitig motiviert. Auch wenn manchmal die Motivation nachlässt – in einer guten Gemeinschaft ist alles schaffbar. Ein Studium ist nicht nur für die Wissensvermittlung, sondern auch zum Schaffen von neuen Freundschaften da, die auch nach dem Studium noch vorhanden sind.“
Wie erleben Sie das Arbeiten im Smart Production Lab?
Barbara Leipold: „Ich durfte bereits im Bachelorstudium bei einem Projekt im Smart Production Lab mitwirken und somit das Lab besser kennenlernen. In den nächsten Semestern gibt es auch immer wieder Möglichkeiten, in diesem zu arbeiten. Das Lab ist eine gute Ergänzung zur Theorie, da es diese in die Praxis transferiert. Man sieht auch an den Besucherinnen und Besuchern vor Ort, dass sich viele Personen für das Lab und die einzelnen Bereiche der smarten Welt interessieren.“