Für viele ist eine Staff Mobility eine Gelegenheit, eine andere Hochschule kennenzulernen, sich fachlich weiterzuentwickeln und neue Kontakte zu knüpfen. Für mich, als Kulturanthropologin und begeisterte Reisende, bedeutete sie aber noch mehr: eine neue Erfahrung, ein kleines Abenteuer und die Möglichkeit, meinen Horizont zu erweitern. Schon während meines Studiums zog es mich immer wieder ins Ausland – ein Auslandssemester war für mich ein absolutes „Must“. Als mir meine Chefin nach einer Dienstreise nach Albanien vorschlug, eine Staff Mobility zu machen, war für mich sofort klar: Diese Chance lasse ich mir nicht entgehen.
Warum Antwerpen?
Die Wahl der Destination war für mich nicht nur eine Frage des fachlichen Interesses, sondern auch der Barrierefreiheit. Als Rollstuhlfahrerin war es mir wichtig, eine Hochschule und eine Stadt zu finden, die eine möglichst gut zugängliche Infrastruktur bietet. Zudem musste die Reise in meinen Arbeitsalltag passen. Nach einigen Überlegungen fiel die Wahl auf Antwerpen, Belgien – eine spannende Stadt mit einer renommierten Hochschule und einem Programm, das perfekt zu meinen Interessen passte.
Vorbereitung
Eine Reise wie diese erfordert Vorbereitung. Ich informierte mich über die Schwerpunkte der Gasthochschule, stellte sicher, dass das Programm auch zu meiner Position passt, und recherchierte zur Barrierefreiheit der Stadt. Besonders wichtig war für mich der direkte Kontakt mit den Veranstalter:innen, um Fragen zur Zugänglichkeit der Hochschule und des Programms zu klären. Da Antwerpen eine historische Altstadt mit vielen Kopfsteinpflaster-Straßen hat, wollte ich frühzeitig klären, ob und wie ich bei bestimmten Aktivitäten, wie Stadtführungen, Unterstützung bekommen könnte.
Zusätzlich beantragte ich einen Mobilitätszuschuss beim OeAD, um meine Reise finanziell abzusichern. Und weil sich durch einen Feiertag die Gelegenheit bot, reiste ich ein paar Tage früher an – eine Entscheidung, die sich als goldrichtig erwies. So konnte ich die Stadt entspannt erkunden und mich mit meiner neuen Umgebung vertraut machen.
Herausforderungen
Antwerpen ist eine wunderschöne, aber auch historische Stadt – was sich vor allem an den zahlreichen Kopfsteinpflaster-Straßen zeigt. Als Rollstuhlfahrerin war das eine kleine Herausforderung, doch die Hilfsbereitschaft der Einheimischen machte vieles wett. Die „Locals“ waren nicht nur freundlich, sondern wussten auch genau, wie sie helfen konnten, ohne aufdringlich zu sein. Eine kleine Geste der Unterstützung, die meine Erfahrung noch positiver machte.
Erkenntnisse aus Antwerpen
Diese Reise war weit mehr als nur eine berufliche Weiterbildung. Sie bot mir die Möglichkeit, Netzwerke zu erweitern, neue Perspektiven zu gewinnen und über meine eigene Arbeit nachzudenken. Ich konnte beobachten, wie andere Hochschulen arbeiten, welche Strukturen gut funktionieren und welche Ideen sich vielleicht auch für meine eigene Hochschule adaptieren lassen.
Aber auch auf persönlicher Ebene war die Erfahrung wertvoll: Ich konnte meine Stärken reflektieren und überlegen, wie ich sie besser in meinen Arbeitsalltag integrieren kann. Beim nächsten Mal würde ich vielleicht noch gezielter Gruppenübungen dokumentieren, um neue Arbeitsmethoden nachhaltig mitzunehmen.