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Fußball und Sportwissenschaft

Eva-Maria Kienzl
Fußball wirkt sich auch auf die Wirtschaft aus.

Technik, Taktik, Physis und Psyche – Fußball besteht aus diesen vier Teilbereichen. Das Sportwissenschaftliche Labor der FH JOANNEUM beschäftigt sich primär mit der Physis – also der körperlichen Athletik der SpielerInnen. Sportwissenschaftler Dietmar Wallner erklärt, wie man die Eignung des Nachwuchses für den Profisport so früh als möglich erkennen kann. Zlatko Junuzovic dient dazu als Beispiel.

Mit zunehmend höherer Spielklasse nimmt auch die körperliche Leistungsfähigkeit zu. Um in einer bestimmten Spielklasse bestehen zu können, müssen SportlerInnen also ein entsprechendes Niveau an Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination mitbringen. Dieses Niveau wird im Sportwissenschaftlichen Labor ausgelotet und in der Talentdiagnostik eingesetzt, um spätere ProfispielerInnen frühzeitig zu erkennen.

Talente entdecken
Kann er einflaufen oder nicht? Aktuell ist unklar, ob Zlatko Junuzovic am letzten Spiel der österreichischen Mannschaft in der Gruppenphase teilnehmen kann. Nach dem Teileinriss des Außenbandes im Auftaktspiel bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich gegen Ungarn hat der Mittelfeldspieler erst mit dem Lauftraining begonnen. Dass er den Durchbruch als Profispieler schaffen und zu einer wichtigen Stütze einer Mannschaft werden kann, war schon früh abzusehen.

Bei seinen Testungen als Jugendspieler des GAK war Zlatko Junuzovic auffallend schnell. „Diese ausgeprägte Schnelligkeit zeigt sich auch jetzt noch in seinem Spiel. Die Ausdauerleistungsfähigkeit hat er sich dazu antrainiert. Das Zusammenspiel zwischen dieser Veranlagung und seinem Trainingseifer macht ihn zu dem guten Spieler, der er jetzt ist“, erläutert Dietmar Wallner, der Leiter des Sportwissenschaftlichen Labors.

Ausstattung und Forschungspartner
Um das Potenzial der SpielerInnen zu erkennen, werden vom Sportwissenschaftlichen Labor für jedes Team spezifische Testbatterien entwickelt. Einige Geräte, die dabei zum Einsatz kommen, sind einzigartig: Beispielsweise das System zur Analyse des Kurzpassspiels. Hier geht es darum, die technischen Fähigkeiten von Fußballerinnen und Fußballern zu messen. Auch eine Eigenentwicklung ist etwa ein Torwarttest, bei dem die Reaktionszeit abgebildet wird. Er wurde in Zusammenarbeit mit Roland Goriupp, einem ehemaligen Torwart des österreichischen Nationalteam, entwickelt.

Wie beim Torwarttest passiert die Forschung oft in enger Zusammenarbeit mit Akademien, regionalen Vereinen und Profifußballclubs wie dem SK Sturm Graz. Auch einige internationale Vereine vertrauen mittlerweile auf die Forschungsmethoden des Sportwissenschaftlichen Labors in Bad Gleichenberg.

Tipp

Was unterscheidet HobbyfußballerInnen von ProfispielerInnen? Welche Möglichkeiten gibt es im Bereich der Talentdiagnostik? Wie laufen die Testungen ab und welche Analysetools werden angewandt? Diese und ähnliche Fragen beantwortet Dietmar Wallner beim Public Viewing am 22. Juni 2016 am Mariahilferplatz in Graz vor dem letzten Gruppenspiel der österreichischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Frankreich.

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