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GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN – daheim und unterwegs

Automatisch gespeicherter Entwurf 574

Foto: FH JOANNEUM / Wasserfaller

Das Ernährungsberatungsprogramm „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN – daheim und unterwegs“ hat sich seit dem Projektbeginn 2018 als herausragendes Beispiel für niederschwellige Gesundheitsförderung erwiesen. Das Programm ist in der Steiermark weiterhin stark nachgefragt und erfolgreich. Angesichts des großen Bedarfs und der positiven Evaluierung wurde beschlossen, das Projekt bis Ende 2027 zu verlängern.

Nicht nur die Lebensmittelauswahl und Mahlzeitengestaltung der Steirer:innen weisen Optimierungsbedarf auf, auch die gesundheitlichen Chancen sind ungleich verteilt. So weisen sozioökonomisch benachteiligte Personengruppen oftmals einen schlechteren Gesundheitszustand auf. Vor diesem Hintergrund wurde 2018 das Ernährungsberatungsprogramm „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN – daheim und unterwegs“ ins Leben gerufen, um Menschen in der Steiermark dabei zu unterstützen, gesündere Essgewohnheiten zu entwickeln. Das Projekt zielt darauf ab, durch kostenlose, regionale, präventive sowie therapeutische Ernährungsberatungen die Gesundheit sozioökonomisch benachteiligter Steirer:innen zu fördern.

Seit 2018 hat das Programm eine erstaunliche Resonanz erfahren und wurde von den Teilnehmenden äußerst positiv bewertet. Die hohe Zufriedenheit der Klient:innen und die sehr gute Erreichung der individuell vereinbarten Behandlungsziele zeigen deutlich den Erfolg und die Notwendigkeit dieses Angebots. Das Programm wurde vom Gesundheitsfonds Steiermark beauftragt und wird durch das Institut Diätologie der FH JOANNEUM umgesetzt. Die Finanzierung erfolgt durch Mittel des Gesundheitsfonds Steiermark und des Gesundheitsförderungsfonds Steiermark.

Verlängerung bis 2027: Ein Zeichen für großen Bedarf

Die Entscheidung, das Ernährungsberatungsprogramm vorerst bis Ende 2027 zu verlängern, unterstreicht den großen Bedarf an qualifizierten Ernährungsberatungen in der Steiermark und gewährleistet auch weiterhin die Möglichkeit des kostenlosen Beratungsangebots für sozioökonomisch benachteiligte Steirer:innen. Bis Ende 2023 wurden im Rahmen des Programms 2427 Steirer:innen an niederschwellig zugänglichen Beratungsstandorten betreut. Diese Betreuung erfolgte im Rahmen von insgesamt 8160 Stunden kostenloser Ernährungsberatung. Die Daten zeigen, dass Personen mit Lehrabschluss oder Pflichtschulabschluss als höchstem Bildungsabschluss am häufigsten von den Beratungen profitieren. Mehr als jede zweite Beratung konzentrierte sich auf die Indikationen Adipositas und Übergewicht, was den Bedarf an diätologischer Expertise in diesen Bereichen verdeutlicht. Von den 1675 abgeschlossenen Klient:innen bewerteten knapp zwei Drittel die Erreichung des Behandlungsziels mit „Sehr gut” oder „Gut”, was die Wirksamkeit und Effektivität der Beratungen bestätigt.

Das aktuelle, zwölfköpfige Diätolog:innen-Team traf sich Anfang März 2024 zum ersten gemeinsamen Netzwerktreffen mit dem FH-Projektteam und ist nach diesem gemeinsamen Auftakt bereits steiermarkweit mit Ernährungsberatungen im Einsatz.

Diätologe David Niederberger. Foto: FH JOANNEUM / Hannah Wasserfaller

David Niederberger: Als Diätologe im Projekt „GEMEINSAM G’SUND GENIESSEN – daheim und unterwegs“ möchte ich jedem Menschen die Möglichkeit geben, deren Essverhalten nachhaltig zu verändern. Die Ernährung sehe ich dabei als eine Art Lebensversicherung, in die man jeden Tag investieren sollte, um fit, beschwerdefrei und gesund alt werden zu können. In der Ernährungsberatung wird jeder Mensch individuell gesehen, dabei geht es nicht nur um die Ernährungsgewohnheiten, sondern auch deren Alltag, Vorerkrankungen, individuelle Gegebenheiten (wie Einkommen, Abneigungen, Medikamente) und mentale Faktoren mitzuberücksichtigen. Nur ein ganzheitliches Konzept kann einen Erfolg bringen.

Ausblick und Zukunftsperspektive

Ein besonderer Fokus des Programms liegt zukünftig auf der „Lotsenfunktion”, die sicherstellt, dass bei Bedarf Personen an andere geeignete Angebote weitervermittelt werden. Dieser interdisziplinäre Zugang gewährleistet eine umfassende Versorgung und ermöglicht es den Teilnehmenden, von verschiedenen Gesundheits- und Sozialdiensten zu profitieren. Durch die enge Zusammenarbeit mit Ärzt:innen und Fachkräften aus Gesundheits- und Sozialberufen wird sichergestellt, dass die Teilnehmenden die bestmögliche Unterstützung erhalten, um ihren Lebensstil zu verbessern und ihre Gesundheit zu fördern.

Dätologin Magdalena Hirt. Foto: FH JOANNEUM / Hannah Wasserfaller

Dätologin Magdalena Hirt: Mir persönlich ist es ein Anliegen, meine Klient:innen bestmöglich zu unterstützen und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um ihre Gesundheit zu verbessern. Dabei arbeite ich bei Bedarf interdisziplinär mit anderen Berufsgruppen zusammen. Besonders wichtig ist mir eine langfristige ernährungstherapeutische Betreuung, unabhängig davon, ob eine Gewichtsreduktion angestrebt wird oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit diagnostiziert wurde.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Entwicklung von Materialien, die nicht nur innerhalb des Programms, sondern auch darüber hinaus Anwendung finden. Diese Materialien tragen dazu bei, das Wissen über gesunde Ernährung zu verbreiten und die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Durch die fortlaufende Weiterentwicklung und den Einsatz innovativer Methoden wird sichergestellt, dass das Programm auch in Zukunft einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung der Gesundheit und Lebensqualität der steirischen Bevölkerung leistet.

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