Geschichten, die erzählt gehören: Ein Slow Journalism Podcast

Das Journal der unerzählten Geschichten widmet sich Auslandsthemen, die in Österreichs Mainstream-Medien zu kurz kommen.

Geschehnissen in medial unterrepräsentierten Ländern einen Raum bieten. Über problematische Gesetze berichten, gerade weil sie uns in Europa nicht direkt betreffen. Uns von Geschichten nicht abhalten lassen, nur weil sie weit weg spielen. Das sind die Ideen hinter dem Journal, dessen Konzept ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen Sarah Kowatschek und Nina Gyger im Rahmen einer Lehrveranstaltung entwickelt habe.

Feministisch, schlicht und unverblümt ehrlich – diese Werte machen unseren Podcast aus. Er kommt unaufgeregt daher und lässt sich Zeit für Themen, die in einer Tageszeitung nur eine Kurzmeldung wären.

Leid hört nicht einfach auf, nur weil es niemanden mehr interessiert

Was die EU so macht und mit wem der US-Präsident Hände schüttelt, wird in unserem Podcast nicht erklärt. Dafür sprechen wir darüber, wie es nach der großen medialen Aufmerksamkeit in Krisen auf der ganzen Welt weiterging. Denn nur weil es keinen mehr interessiert, hört Leid nicht einfach auf.

Wir beschäftigen uns mit der Politik in Ländern, in denen du wahrscheinlich noch nie auf Urlaub warst. Und wir trauen uns an kontroverse Themen heran und positionieren uns zu ihnen, wenn wir das wollen.

Wir haben durch die Arbeit am Podcast viel gelernt. Auch, warum es so wenig Berichterstattung über beispielsweise afrikanische Länder gibt. Man kommt nicht so leicht an Informationen und Expert:innen heran und muss die eigenen Pläne immer und immer wieder umwerfen.

Auch mit dem Schutz unserer Quellen mussten wir uns auseinandersetzen, weshalb wir Name und Stimme unserer Interviewpartnerin in der Pilotfolge geändert haben.

Dennoch fasziniert es uns, tief zu graben und auf Geschichten zu stoßen, die in Österreich ansonsten untergehen.

Lava, Frauenrechte und Flechtfrisuren

In unserer Pilotfolge geht es gleich um drei brisante Themen. Zu Beginn fragen wir uns: Was wurde eigentlich aus La Palma? Wie ist die Lage dort, nachdem die vielen Bilder von Lavaströmen und Aschwolken nicht mehr um die Welt gehen? Danach widmen wir uns einem hochproblematischen Gesetz im Iran, das den Zugang zu Abtreibungen für Frauen massiv erschwert. Wir haben außerdem mit einer jungen Iranerin darüber gesprochen, wie sie sich als Frau in einem Land mit solchen Gesetzen fühlt. Zum Schluss geht es um das kontroverse Thema der Flechtfrisuren und die Frage, was Kim Kardashian eigentlich mit afrikanischer Kulturgeschichte zu tun hat.

Wir hoffen, dir gefällt die Pilotfolge und freuen uns jederzeit über Feedback! (Gerne an sarah.emminger@edu.fh-joanneum.at) Moderiert wird die erste Folge von mir und für den Schnitt war Sarah Kowatschek zuständig. Musik: Pixabay