Erklärvideos, Podcasts oder Social-Media-Reportagen – bei Redakteur:innen stehen schon lange nicht mehr „nur” Recherchearbeit und das Schreiben von Artikeln am Programm. „Digital First” ebnet den Weg. Im Zuge der Digitalisierung tauchen immer häufiger neue Formate auf, die vor allem eines benötigen: eine Moderation. Und diese wird vermehrt zur Aufgabe von Redakteur:innen.
Journalismus im Wandel
Julia Schuster, 07. März 2022Mein Studienkollege Nico Lang und ich haben uns für die Lehrveranstaltung „Media Trends” das Phänomen, dass immer mehr Redakteur:innen zu Moderator:innen werden, genauer angeschaut. Nach einer umfangreichen Literaturrecherche und Interviews mit der Kleinen Zeitung sowie unserem Studiengangleiter Heinz M. Fischer haben wir den Trend in einem Erklärvideo präsentiert.
Die Kleine Zeitung als Best Practice
Das Handy ist auf dem Stativ befestigt, ein Ringlicht sorgt für ausreichende Beleuchtung. Martina Marx stellt sich ans Set und bekommt vom Social-Media-Team das „Go”: Der Corona-Faktencheck für den Instagram-Kanal der Kleinen Zeitung kann aufgenommen werden.
Martina Marx ist „Journalismus und Public Relations (PR)“-Absolventin, stellvertretende Leiterin im Ressort Leben und Verantwortliche der Gesundheitsredaktion der Kleinen Zeitung. Immer öfter sieht man sie in den Instagram-Storys der Kleinen Zeitung. Sie macht Erklärvideos oder deckt auf Social Media Fake News rund ums Thema Corona auf. „Man sieht immer mehr, dass man nicht nur die Nachrichten berichten kann, sondern auch den Hintergrund erklären muss”, so Marx.
Warum Redakteur:innen und nicht Social-Media-Expert:innen?
Sebastian Krause, Leiter für Strategie und Weiterentwicklung bei der Kleinen Zeitung, erklärt, warum es so wichtig ist, die Redakteur:innen selbst sprechen zu lassen: „Wenn du junge, neue Leute rausschickst und sagst, ‚macht die beste Story für Instagram’, ist es nicht zwangsläufig die beste Story der Kleinen Zeitung für Instagram. Die DNA der Marke muss spürbar sein.” Laut Marx mache es Sinn, die Redakteur:innen sprechen zu lassen, die einen Überblick über die Sachlage haben. Die Social-Media-Manager:innen hingegen wissen genau, wie die Inhalte richtig aufzubereiten und auszuspielen sind.
Neue JPR-Lehrveranstaltung
„Was jetzt noch ein Trend ist, wird über kurz oder lang State of the Art sein”, ist sich Martina Marx sicher. Hochschulen müssen sich also auch an neue Trends in der Medienbranche anpassen, um up to date zu bleiben. Unser Studiengangleiter Heinz M. Fischer hat deshalb die Lehrveranstaltung „Rhetorik und professionelles Präsentieren” ins Leben gerufen. „In den nächsten Semestern geht’s offiziell los”, freut sich Fischer. Im Fokus steht dabei – wie soll es anders sein – Moderation.