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Kombinierte Mobilität im Großraum Graz – kurz: KombiMo

Michael Außerdorfer, 28. Mai 2015
FH JOANNEUM - Kombinierte Mobilität im Großraum Graz – kurz: KombiMo

Die Stadt Graz trägt ja bekanntlich viele Titel, wie etwa City of Design und UNESCO-Weltkulturerbe. Weniger löblich ist der Titel Feinstaubhochburg.

Das Immissionsschutzgesetz Luft (IG-L), bekannt von der 100er-Beschränkung auf der Autobahn, schreibt vor, dass an maximal 25 Tagen die Tagesfeinstaubbelastung höher als 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft sein darf. Bereits im ersten Quartal des heurigen Jahres wurden in Graz die Feinstaub-Jahresgrenzwerte überschritten. Um diese Umweltbelastungen zu reduzieren, sind verschiedene Maßnahmen nötig, die den motorisierten Individualverkehr einerseits reduzieren und andererseits smarte Mobilität fördern.

Diese Maßnahmen wurden am Institut „Energie-, Verkehrs- und Umweltmanagement“ an der FH JOANNEUM im Projekt KombiMo erforscht. Als Forschungspartner waren unter der Koordination der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH auch die e-mobility Graz GmbH, die Energie Graz GmbH & Co KG und die Quintessenz GmbH an Bord. Gemeinsam beschäftigte man sich mit der urbanen Mobilität von morgen.

Ausgangspunkt des Projekts war die Vision einer individuellen und sanften Mobilität – und das ohne eigenem PKW. Dazu sollten in Graz sogenannte multimodale Knoten verwirklicht werden. Sie sind der Schnittpunkt zwischen öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrädern, E-Carsharing und E-Taxistellen. Im Besonderen sollen kombinierte E-Mobilitätsformen als Ergänzung zum öffentlichen Verkehr außerhalb der Betriebszeiten angeboten werden. Die bereits vorhandenen Konzepte in Salzburg, Berlin und Hamburg wurden analysiert, um die Erkenntnisse aus diesen bestehenden Systemen ins Projekt einfließen zu lassen.

Aus der Realisierung der multimodalen Knoten wird vor allem eine Reduktion von Schadstoffemissionen, die der Stadt Graz besonders zusetzen, sowie des Lärms erwartet. Ein weiteres Ziel geht in die soziale Richtung – die Vollmobiliät. Auch für einkommensschwache Menschen, die sich kein eigenes Auto leisten können, soll individuelle Mobilität möglich sein. Überdies soll das Projekt dazu beitragen, einen Paradigmenwechsel bei der Gestaltung der Mobilität in urbanen Gebieten einzuleiten.
Am Ende des Projekts liegen nun Aussagen zur technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Machbarkeit vor. Daraus wurde ein detailliertes Umsetzungskonzept für einen Demonstrationsbetrieb abgeleitet.

Man darf gespannt sein, ab wann man in Graz individuell und voll elektrisch unterwegs sein kann.

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