Rahel Jeindl studiert „Gesundheits- und Krankenpflege“ und absolvierte ihr Auslandspraktikum in einer Klinik in Tansania. Sie hat dort viele wertvolle Erfahrungen und unvergessliche Eindrücke gesammelt.
Kulturelle Erfahrungen und berufliche Einblicke aus Tansania
Rahel Jeindl, 11. April 2023Der Tag fängt hier mit Tageslicht, also um circa 6 Uhr, an und ich wache mit der Sonne neben dem Kilimanjaro auf. Um 7:30 Uhr verlasse ich mein kleines Heim und gehe circa 15 Minuten zu Fuß zur Klinik.
Photo: Rahel Jeindl
Blick auf den Kilimanjaro
Diese ist mittlerweile eine reine Outpatient Clinic, die sich aus mehreren Abteilungen zusammensetzt und auch einen naturheilkundlichen Ansatz mit eigener Permakultur, Garten und Homöopathie verfolgt.
Es gibt hier aber auch einen„Regular Vital Signs-Bereich, man kann auch Aufnahme sagen. Weiters gibt es eine herkömmliche Apotheke, ein umfassendes Labor, einen Wundheilungsbereich, einen gynäkologischen Bereich, Physiotherapie, Massage und natürlich die Ordinationen mit zwei wunderbaren Ärztinnen, die alles vor Jahren ins Leben gerufen haben.
Ursprünglich war es eine Westliche Inpatient Clinic mit OP, einigen Betten und gemischtem ärztlichen Personal. Die beiden Ärztinnen bemühen sich um die Aufrechterhaltung einer guten Zusammenarbeit, insbesondere im gynäkologischen Bereich.
Ich darf alle Stationen durchlaufen, spannend ist die Wundheilung mit vielen chronischen Wunden, aber ich habe auch eine großartige Anleitung in der alten Klinik auf der Neonatologie und auf der Geburtenstation. Meine Pause darf ich mit Chai oder Lunch im zur Klinik gehörigen Restaurant, das sehr auf „xund“ ist, verbringen. Meist gehe ich, da ja „outpatient“, gegen 16 Uhr nach Hause.
Am Mittwoch, das ist der Outreach Day, gehen wir in kleinen ausgewählten Gruppen an Ärzt:innen, Krankenpfleger:innen und Community-Health-Workern zu den Massai und zu Schulen, welche ein bis zwei Stunden entfernt liegen. Unser Weg dorthin führt über wilde Straßen, mit dem Ziel, dort Aufklärung zu betreiben und die Menschen zu animieren, in die Klinik zu kommen.
Ich denke, damit beantwortet sich die nächste Frage – ich liebe das Outreach-Programm und die Dankbarkeit und Offenheit der Menschen trotz all der Armut. Diese Erfahrung ist mehr wert als alles Bisherige. Mit einigen Wörtern Suaheli und viel Englisch lebt es sich gut.