Wir haben für den Annual Report der FH JOANNEUM nachgefragt: Was macht unsere Hochschule aus? Die Antwort auf diese Frage gibt heute Christopher Drexler, Landesrat für Wissenschaft & Forschung und Gesundheit & Pflegemanagement.
Landesrat Christopher Drexler: Das macht die FH JOANNEUM aus
Natanja C. PascottiniDie FH JOANNEUM stellt sich ihrer sozialen Verantwortung: Einerseits als Arbeitgeber, darauf legen wir gemeinsam erheblichen Wert. Andererseits ist Graz im Vergleich mit Wien und Linz die Stadt mit der höchsten Akademikerinnen- und Akademikerquote in der Gesamtbevölkerung. Es ist eine Tatsache, dass Bildungs- und Wissenschaftsinstitutionen, die in Graz ihren Sitz haben, ein gewisses Maß an sozialer Verantwortung übernehmen. Und zwar in der Hinsicht, dass sie den einzelnen Menschen Chancen für die Zukunft eröffnen – als Arbeitgeber, aber natürlich auch als Bildungseinrichtung. Das Land Steiermark nimmt ja auch seine soziale Verantwortung wahr, indem man sich ganz bewusst seit 20 Jahren zur FH JOANNEUM bekennt und sie entsprechend fördert.
Zumal ich in der Landesregierung nicht nur für Wissenschaft und Forschung, sondern auch für Gesundheit und Pflege verantwortlich bin, fällt mir natürlich zum Stichwort „Soziale Verantwortung“ der Standort der FH JOANNEUM in Bad Gleichenberg ein. Dort bilden wir Qualifikationen für das Gesundheitssystem aus und stellen damit letztlich die Versorgung sicher. In der anstehenden Ausbildungsreform im Bereich Pflege wird die nächste Herausforderung auf uns zukommen. Eine Herausforderung, die wir jedenfalls annehmen wollen und insofern wird unsere soziale Verantwortung noch wachsen.
Neue Technologien zu entwickeln, sie marktfähig zu machen und dann umzusetzen, sind Herausforderungen, denen sich das Land Steiermark stellt. Daran ist die FH JOANNEUM bestimmt maßgeblich beteiligt. Ideal wäre es, wenn der Forschung, die hier passiert, die Umsetzbarkeit neuer Technologien grundgelegt wird. Dadurch könnten zukünftig Wohlstand und Arbeit in der Region gesichert werden. Unter Region verstehe ich hier nicht nur die Steiermark und Österreich, sondern im ganz großen Sinne Kontinentaleuropa. Da müssen wir uns wirklich anstrengen, um nicht im Wettbewerb nur noch „Follower“ zu sein. Daher ist es wichtig, diesen Spirit des „Entrepreneurship“ an der FH JOANNEUM zu fördern.
Etwas, das die FH JOANNEUM auch ausmacht, ist die angewandte Forschung. Ich möchte hierzu den Vergleich zur Grundlagenforschung anekdotenhaft aufgreifen: Vor einigen Jahren haben wir die National Laboratories in New Mexico (USA) besucht. Dort haben wir mit verschiedenen Forscherinnen und Forschern über das Thema Kernfusion gesprochen und uns eine Experimentalanordnung dazu angesehen. Als wir den Projektleiter fragten: „Wann wird es mit der Kernfusion so weit sein?“, war seine Antwort: „Well, I guess about 25 years. But 25 years ago my predecessor would have said the same“.
Ich bin froh darüber, dass die FH JOANNEUM in der angewandten Forschung so aktiv ist. Und ich bin auch froh über die Verknüpfung zwischen Forschung für die Lehre und Forschung für die Wirtschaft. Nur durch eine Schwerpunktsetzung auf diese beiden Bereiche kann die Qualität erreicht werden, auf die wir besonders in diesem Haus sehr stolz sind. Die FH JOANNEUM leistet damit einen erheblichen Beitrag für das Forschungsland Steiermark. Nicht, um die höchste F&E-Quote unter den Bundesländern zu haben, sondern weil die Fokussierung auf Forschung letztlich die Bedingung dafür ist, dass wir auch in Zukunft Wohlstand und Arbeit in der Region haben. Daher ist die angewandte Forschung, die die FH JOANNEUM in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Industrie betreibt, eine unabdingbare Erfolgsvoraussetzung für die Zukunft.
Den Annual Report der FH JOANNEUM kann man hier auch online durchblättern.