Mein Herz schlägt für Energiemanagement und Volleyball

Energie bestimmt das Leben von Clemens Unterberger: erneuerbare Energietechnologien im Studium, sportliche Energie als Teamkapitän des Volleyballclubs UVC Holding Graz und persönliche Energie um Masterstudium, Leistungssport und Traineejob bei AVL List GmbH unter einen Hut zu bekommen. Im Interview erzählt Clemens, wieso er bereits sein zweites Masterstudium absolviert und wie Volleyball und Projektmanagement zusammenpassen.

Clemens Unterberger hat in seinem Leben schon einige Stationen durchlaufen. Nach der Matura am PORG St. Karl mit Schwerpunkt Musik, verschlug es den Tiroler zum Bachelorstudium „Umweltsystemwissenschaften Nawi-Tech“ und dem Masterstudium „Environmental System Sciences“ nach Graz an die Karl-Franzens-Universität. Der Tipp eines Kollegen und die Suche nach einem Masterstudium mit stärkerem Link zwischen Management und Technik führte ihn schließlich an den berufsermöglichenden Masterstudiengang „Energy and Transport Management“ der FH JOANNEUM Kapfenberg.

Aufgrund der COVID-19-Beschränkungen war der Studienalltag im ersten Studienjahr eher a-typisch. Trotzdem stellt Clemens wesentliche Unterschiede zwischen Uni und FH fest. Er sagt: „Der Studienalltag an der Fachhochschule ist wesentlich persönlicher: Vortragende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, alle kennen einen beim Namen. Trotz Online-Lehre spürt man viel stärker ein Gemeinschaftsgefühl und die Zugehörigkeit zu einem Jahrgang.“ Abgesehen vom Teamspirit, fühlt sich Clemens fachlich besonders in praxisorientierten Lehrveranstaltungen im Bereich Energy Technologies wohl und schätzt die vertiefenden Technologieinhalte. Zusätzlicher Pluspunkt für seinen weiteren Karriereweg ist der Aufbau von Wissen im Bereich Management.

Energie pur: Ich kenne eigentlich kein Wochenende

Clemens interessiert sich nicht nur für erneuerbare Energie, er strahlt auch eine gewisse Energie aus. Diesen Elan benötigt er auch um seine vielfältigen Aktivitäten und Hobbies in den Alltag zu integrieren. Seine Student Trainee-Stelle in der Abteilung für Antriebsstranghybridisierung bei der AVL List GmbH nimmt 20 Stunden pro Woche in Anspruch, lässt sich aber durch viel Flexibilität seitens des Unternehmens sehr gut mit dem Studium verbinden.
„Als Student Trainee werde ich spezifisch für meine Fachabteilung ausgebildet. Eigentlich habe ich zwei Chefs, einerseits bin ich in einer Gruppe von Student Trainees, die sich auch ein Büro teilen. Andererseits unterstützt jeder Student Trainee seine Fachabteilung. Durch das System haben wir Trainees auch eine tolle Community und können unsere Studieninhalte mit in die Abteilungen nehmen“. Um die Synergien zwischen seiner Spezialisierung „Energy Technologies“ und dem Job zu nutzen, plant Clemens auch seine Masterarbeit praxisorientiert in Kooperation mit seiner Fachabteilung durchzuführen.

Dieses Arbeitspensum wäre für einige bereits genug. Clemens‘ Herz schlägt aber neben Studium und Job auch für verschiedenste Sportarten – vom Bergsteigen bis zum Radfahren. Seine große Leidenschaft gilt dem Volleyball. Er hat in diesem Sport sämtliche Stationen durchlaufen: von der U11 bis in die 1. Bundesliga. Im Jahr 2015 verabschiedete Clemens sich aus dem Nationalteam, um „richtig“ studieren zu können und genügend Zeit der Ausbildung zu widmen. Trotzdem, als Mannschaftskapitän des UVC Holding Graz ist sein Zeitplan extrem getaktet und inkludiert bis zu acht Trainingstermine pro Woche. Entweder stehen Job, Studium oder Training auf dem Tagesprogramm. Deshalb erzählt Clemens grinsend: „Ich kenne eigentlich kein Wochenende. In der Saison stehen jeden Samstag Matches im In- und Ausland am Programm, sonntags gibt’s etwas Zeit zum Ausschlafen und Lernen. Manchmal fährt der Laptop auch mit zum Match!“ Clemens ist sich bewusst, dass dieses Leben unter Strom nicht nur für ihn, sondern auch für seine Freundin anstrengend ist. Ohne das Verständnis von Valentina wäre vieles nicht möglich!

Volleyball ermöglicht Clemens nicht nur Reisen quer durch Europa, er entwickelte durch den Sport auch zwei wesentliche Fähigkeiten für den Studienalltag und seinen zukünftigen Traumjob im Projektmanagement: Hands-on-Mentalität und Organisationstalent. Im Studium und im Job erhält er Einblick in vielfältige Themengebiete und schärft seine interdisziplinären Fähigkeiten. Diesen Systemansatz möchte Clemens beruflich beibehalten. Als Projektmanager möchte er zukünftig mit verschiedenen Entwicklergruppen, unterschiedliche Disziplinen miteinander verbinden, neue Herausforderungen definieren und Antriebssysteme weiterentwickeln.

Leidenschaft 2: alles was einen Motor hat

Clemens spezialisiert sich im Studium „Energy and Transport Management“ zwar auf den Bereich Energiemanagement, aber auch das Thema Mobilität lässt ihn nicht los. Er ist selbst ständig in Bewegung und liebt jede Art der Fortbewegung. Antriebssysteme prägen Clemens im Traineejob, aber auch privat. Eigentlich fasziniert ihn die Technik, die hinter jedem Fahrzeug steckt – ob Autos, Motorräder oder Boote – Clemens möchte überall hineinschauen. Das neue Motorrad steht schon für Erkundungstouren im Sommer bereit. Dieses Jahr steht Urlaub in Österreich auf dem Programm, aber das internationale Reisen außerhalb der Volleyballsaison steht für ihn hoch auf der Prioritätenliste. Als Spieler hat er viel von Europa gesehen – aber meist eher Flughäfen, Sporthallen und Hotels. Zusammen mit seiner Freundin möchte er noch einiges entdecken und mit unterschiedlichsten Verkehrsmitteln durch die Welt gondeln. Aber zuerst, erzählt Clemens, „möchte ich meiner Freundin Graz und Umgebung zeigen. Sie ist vor dem ersten Lockdown von Wien nach Graz gesiedelt – also gibt’s noch viel zu entdecken“. Wir wünschen Clemens alles Gute auf seinen nächsten privaten und beruflichen Abenteuern!