Nina Reisenegger fasziniert an ihrem Studium „Gesundheitsinformatik / eHealth“ die Mischung aus IT und Gesundheit. Im Interview spricht sie über das Berufspraktikum und die Karrierechancen, ihr Auslandssemester in Finnland und warum sie Frauen ermutigt technische Berufe zu wählen.
Mein Herz schlägt für Gesundheit und Informatik
FH JOANNEUM, 29. April 2021Nina Reisenegger ging an der HAK Grazbachgasse zu Schule und absolvierte den Logistikmanagement- und SAP-Zweig. Dadurch bekam sie bereits erste Einblicke in einen technischen Beruf. Ihr Studium „Gesundheitsinformatik / eHealth“ bündelt verschiedene Schwerpunkte wie Informatik, Wirtschaft, Recht und Gesundheit. „Das Studium ist für mich die perfekte Kombination. Gesundheit hat mich immer schon total interessiert und die Informatik allein war mir zu trocken. Je länger ich studiere, desto mehr wird mir bewusst, dass ich das richtige Studium gewählt habe“, sagt sie. Derzeit ist sie im 6. Semester des Bachelors: Sie absolviert ihr Berufspraktikum und schreibt ihre Bachelorarbeit.
Ein Studium für die Zukunft
Nina bekommt oft die Frage gestellt, was sie denn eigentlich studiert und was man sich darunter vorstellen kann. „Meine Antwort lautet dann meistens: Eine Mischung aus IT und Gesundheit“, sagt sie. Doch im Studium geht es um sehr viel mehr und gerade auch das vergangene Jahr hat gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Technik im Gesundheitswesen funktioniert. „Wir arbeiten unter anderem mit NetBeans, lernen die Programmiersprache Java und programmieren verschiedene Apps und Systeme. Alles dreht sich dabei um Gesundheitsthemen, wir entwickeln zum Beispiel verschiedene Sport- und Healthapps“, erzählt sie.
Die Digitalisierung ist auch in der Gesundheitsbranche angekommen: Wurde früher noch jedes Rezept mit Hand aufgeschrieben, so gibt es nun großen Datenbanken, auf denen alles digital abgespeichert und verfügbar ist. Derzeit befindet sich Nina mitten in ihrem Berufspraktikum in der Privatklinik Kreuzschwestern in Graz und auch hier kümmert sie sich um die digitale Pflegedokumentation. Sie arbeitet in der Projektleitung und im Qualitätsmanagement, gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen plant sie verschiedene IT-Projekte.
Photo: FH JOANNEUM
Nina absolvierte ein Auslandssemester in Finnland.
Neue Erfahrungen im hohen Norden
Bevor Nina allerdings ihr Praktikum begonnen hat, verbrachte sie das 5. Semester im Ausland. „Ich wollte unbedingt in ein englischsprachiges Land und Finnland hat mich sofort fasziniert. Ich war knapp ein halbes Jahr in Helsinki und habe die Zeit dort sehr genossen“, sagt sie. Sie studierte an der Partnerhochschule Metropolia University of Applied Sciences in Helsinki. Der Schwerpunkt lag dabei hauptsächlich auf Informatik. Obwohl die Maßnahmen in Finnland etwas lockerer als in Österreich waren, setzte man auch im hohen Norden auf Online-Unterricht. „Ich würde es jederzeit wieder machen“, sagt Nina. Besonders die Kultur und die Menschen haben ihr gefallen: „Alle sind sehr offen, es gibt keine Vorurteile und besonders der internationale Aspekt ist interessant“.
Frauen in der Informatik-Branche
Wenn Nina von Vorurteilen spricht, dann meint sie damit, dass insbesondere technische Berufe oft von Männern dominiert werden. „Wenn ich erzähle, dass ich Gesundheitsinformatik studiere, sind die meisten erstmals überrascht“, sagt sie. In ihrem Jahrgang ist die Männer- und Frauenverteilung allerdings sehr ausgeglichen. Sie wünscht sich mehr Frauen in technischen Berufen und Studiengängen und betont, dass es wichtig ist, dass junge Expertinnen und Experten in dieser Branche wahrgenommen und gefördert werden.
Bereits jetzt sind die eHealth-Studierenden gefragte Kräfte am Arbeitsplatz. „Auch jetzt im Bachelorstudium bekommen wir immer wieder erste Jobangebote“, sagt sie. Dennoch möchte Nina weiterstudieren: Sie hat gerade ihre Zusage für das Masterstudium „eHealth“ erhalten. Dafür hat sie sich ganz klassisch beworben und das Aufnahmeverfahren absolviert: „Das Gute ist, ich war nicht so aufgeregt wie beim Bacheloraufnahmegespräch, da ich Studiengangsleiter Robert Mischak und die anderen Lehrenden bereits kannte. Beim Masteraufnahmegespräch wurden auch Fach- und Wissensfragen gestellt werden, dies war beim Bachelor nicht der Fall“, sagt sie.
Für Nina ist klar: Sie möchte sich spezialisieren und Expertin auf ihrem Gebiet werden. Der Master bietet die drei verschiedene Vertiefungsrichtungen Machine Learning, Software Engineering und IT-Management an. Ab Oktober 2021 wird sich Nina zur IT-Managerin ausbilden lassen.
Photo: FH JOANNEUM
Nina wünscht sich mehr Frauen in technischen Berufen.
Abwechslungsreiche Tätigkeiten neben dem Studium
Nina’s Leben dreht sich allerdings nicht einzig und allein um ihr Studium. Auf Instagram hat sie sich beispielsweise ein erfolgreiches Business aufgebaut. Als sogenannte Influencerin arbeitet sie mit Kooperationsunternehmen zusammen und bewirbt in erster Linie steirische Produkte.
Zudem hat sie auch eine Leidenschaft für Musik: Sie spielte 17 Jahre lang Querflöte und sieben Jahre Klavier. „Das ist der perfekte Ausgleich zum Studium und ich kann dabei perfekt abschalten“, sagt sie. Auch Sport und Gesundheit sind ihr sehr wichtig: Vor einiger Zeit hat sie mit Krafttraining und Muskelaufbau angefangen. „Zu Süßigkeiten kann ich leider nicht Nein sagen. Der Sport hilft mir deshalb eine Balance zu halten“, erzählt sie. Die Abwechslung ist ihr gerade jetzt sehr wichtig. Sie schreibt nämlich gerade ihre Bachelorarbeit und ist auf der Zielgeraden ihres Bachelorstudiums.
Wir wünschen Nina viel Erfolg und alles Gute für ihre Zukunft!
Tipp
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