Derzeit ist die Lebensmittelproduktion nicht nur für 21-37 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich, sondern auch für 70 Prozent des menschlichen Wasserverbrauchs. Mit dem Bevölkerungswachstum steigt auch der Bedarf an Nahrungsmitteln. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich auf neun Milliarden Menschen anwachsen.
Um diesen Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, wurde bei der jüngsten Überarbeitung des Studiengangs „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ ein Schwerpunkt darauf gelegt. Studierende erwerben nun im Rahmen von vier Nachhaltigkeitsmodulen ein tieferes Verständnis für die Nachhaltigkeit unserer Lebensmittelsysteme und lernen, innovative Lösungsansätze zu entwickeln.
Im ersten Studienjahr lernen die Studierenden sowohl die ökologischen, wirtschaftlichen als auch sozialen Herausforderungen des Lebensmittelsystems kennen. Anhand praktischer Beispiele werden alle Facetten des Lebensmittelsystems betrachtet und die brennendsten Fragen der Studierenden beantwortet: Wie wirkt sich der Transport auf die Treibhausgasbilanz eines Apfels aus? Welche ökologischen Auswirkungen hat die Plastikverpackung der Gurke?
Auch die neuesten Entwicklungen im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement haben im neuen Curriculum Einzug gefunden. Das EU-Recht verpflichtet seit 2024 nämlich alle großen und börsennotierten Unternehmen, Informationen über ihre Risiken und Chancen, die sich aus sozialen und ökologischen Belangen ergeben, sowie über die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf Menschen und Umwelt offenzulegen. Was macht einen guten Nachhaltigkeitsbericht aus? Wie lassen sich Energie- und Massenbilanzen in der Lebensmittelproduktion errechnen und Optimierungspotenziale identifizieren? Damit befassen sich die Studierenden im zweiten Studienjahr. Weiters werden die Besonderheiten und Potenziale von alternativen Lebensmittelsystemen für regionale Beschaffungswege und kurze Lebensmittelketten beleuchtet.
Im letzten Studienjahr erwartet die Studierenden eine Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten und eine Einführung in die Kreislaufwirtschaft. Hier tauchen sie in praxisnahe Fragen ein, wie zum Beispiel: Wie hilft mir die Ökobilanz bei der Optimierung von Lebensmittelprodukten? Und wie kann Molke sinnvoll wiederverwendet werden? Die Studierenden analysieren die gesamte Wertschöpfungskette, identifizieren kritische Punkte und entwickeln innovative Vorschläge zur Verbesserung der Nachhaltigkeit.
Während des Studiums bekommen die Studierenden außerdem die Möglichkeit durch eine Kooperation mit Quality Austria die ESG-Manager:in-Ausbildung zu absolvieren.
Das Ziel unseres Studiengangs ist es, Nachhaltigkeit greifbar zu machen und praxisnahes Wissen zu vermitteln. Die Studierenden werden mit Fähigkeiten und Wissen ausgestattet, um aktiv an der Veränderung des Lebensmittelsystems hin zu mehr Nachhaltigkeit mitzuwirken.