Ein Blick in die Laboratorien der Institute Angewandte Produktionswissenschaften, Electronic Engineering, Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering und Luftfahrt / Aviation. Was dort passiert und wer dort womit arbeitet.
Platz für Experimente, Simulationen und Innovationen
Natanja C. Pascottini, 20. April 20182.100 Besucherinnen und Besucher haben sich kürzlich bei der Langen Nacht der Forschung davon überzeugt, dass das Department für Engineering der FH JOANNEUM eine beachtliche Infrastruktur besitzt. Die Laboratorien werden für Projekte in Forschung und Lehre, teils gemeinsam mit externen Projektpartnern aus Wirtschaft und Industrie, genutzt. Die Erkenntnisse, die in den Projekten gewonnen werden, fließen in die Lehre ein. Auch Studierende forschen selbst mit und nutzen die Infrastruktur beispielsweise für Bachelor- und Masterarbeiten.
JOANNEUM Power Electronics Center und die Elektromagnetische Schirm- und Absorberkammer
In Kapfenberg sind zwei Einrichtungen angesiedelt, die dem Institut Electronic Engineering zur Forschung und Lehre dienen. Im JOANNEUM Power Electronics Center, einem Research Studio Austria, das von der FFG gefördert wird, beschäftigt man sich mit der hocheffizienten Leistungselektronik der Zukunft. Es geht darum, einerseits den Energieverlust zwischen Kraftwerk und Steckdose zu minimieren und andererseits möglichst kleine Elektronikkomponenten zu schaffen, die Energie lange speichern können.
In der Elektromagnetischen Schirm- und Absorberkammer werden Messungen von Störemissionen und Störfestigkeitsprüfungen elektronischer Geräte vorgenommen. Außerdem bietet sie dich Möglichkeit für kundenspezifisches Antennendesign. Der Messfrequenzbereich erstreckt sich von 30 Megahertz bis 18 Gigahertz. Eine Erweiterung des Labors ist in naher Zukunft geplant: Eine automatisierbare Schaltmatrix, optische Schnittstellen und ein Kamerasystem zur optischen Überwachung während laufender Prüfungen sollen das Labor noch effizienter machen.
Luftfahrtlabor und Prüffeld
Formenbau für Faserverbundwerkstoffe, der Einsatz von Composite-Materialien, messtechnische Aufgaben und Forschungssimulatoren sagen Laiinnen und Laien auf den ersten Blick wahrscheinlich nichts – die Ausstattung des Luftfahrtlabors bietet für Studierende, Expertinnen und Experten jedoch eine hervorragende Infrastruktur für Lehre und Forschung. Dazu kommt noch ein Forschungsflugzeug, mit dem man in der Luft Messungen vornehmen kann. Das Labor ist außerdem der Platz, an dem das Studierendenteam joanneum Aeronautics sich auf Wettbewerbe vorbereitet.
Das Prüffeld für Fahrzeuge der FH JOANNEUM ist durch die Akkreditierungsstelle des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) anerkannt. Insgesamt elf Prüfstände stehen für externe Unternehmen zur Verfügung, aber auch für Forschungs- und Studierendenprojekte wird die Infrastruktur genutzt. Ein Projekt ist beispielsweise joanneum racing graz: „Fahrzeugtechnik / Automotive Engineering“-Studierende nehmen seit 2003 am Konstrukteurswettbewerb der Formula Student teil.
Die Institute Diätologie, Hebammenwesen und Angewandte Produktionswissenschaften nutzen gemeinsam das Health Perception Lab. In diesem Sensoriklabor sowie dem Labor für chromatographische & spektrometrische Analytik lehren und forschen Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Studiengangs „Nachhaltiges Lebensmittelmanagement“ beispielsweise an Insekten als Nahrungsmittel.
Das Institut Angewandte Produktionswissenschaften wird räumlich ab Herbst 2018 erweitert: Im Oktober oder November werden die Laboratorien in der Eckertstraße 7a eröffnet. Auf 920 Quadratmetern wird dann noch moderner gelehrt, geforscht, simuliert und entwickelt. Auch das Institut Biomedizinische Analytik wird die neue Infrastruktur mitnutzen.
Photo: © FH JOANNEUM / Rizzi
Im Labor für chromatographische & spektrometrische Analytik sowie im Health Perception Lab werden verschiedene Aspekte der Lebensmittelproduktion untersucht.